Aktuell: EU: Griechenland-Schulden sollen mit neuen Schulden aus dem EFSF finanziert werden
Investoren und Analysten sind der Meinung, dass der Kurs des Euro derzeit nicht den wirtschaftlichen Fakten des Währungsraumes entspricht (hier). Wie die neuesten Daten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zeigen, liegt die gemeinsame Währung derzeit 5,5 Prozent über seinem durchschnittlichen Wert von 1,2102 Dollar und somit 2,6 Prozent höher als er eigentlich sein sollte. Die Zusage des EZB-Chefs Mario Draghi, notfalls unbegrenzt Staatsanleihen anzukaufen, stärkte den Kurs Ende Juli sogar noch einmal. Dieser Eurokurs ist mittel- bis langfristig nicht nachhaltig, warnt auch Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank. Der Euro sollte derzeit eher dem weichen italienischen Lira von 1999 gleichen als der Deutschen Mark zur damaligen Zeit.
Analysten zufolge läge der angemessene Kurs des Euros eigentlich bei 1,20 Dollar oder sogar bei 1,15 Dollar. „Eine schwächere Währung würde dazu beitragen, einige Probleme der Eurozone zu lösen“, so Ulrich Leuchtmann zu Bloomberg. Doch die EZB versucht eher, eine Inflation zu stoppen. Viele europäische Unternehmen leiden unter dem starken Eurokurs. Die EADS beispielsweise gibt an, dass eine zehnprozentige Steigerung des Euro gegenüber dem Dollar den Unternehmensgwinn um eine Milliarde Euro schrumpfen lässt. Die Exporte nehmen ab, die Waren sind aufgrund des Eurokurses teurer (mehr hier). Die EZB müsse eine Geldpolitik betreiben, die den Euro innerhalb eines Jahres auf 1,15 Dollar abwertet, bekräftigt auch John Hardy von Saxo Capital Markets.
ngesichts der Forderungen, den Eurokurs abzuwerten, und der deutlichen Überbewertung aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit und der Rezession, setzen Hedge Fonds mittlerweile wieder vermehrt auf einen sinkenden Eurokurs. Die Differenz zwischen den Wetten gegen den Euro und den Wetten auf einen steigenden Kurs lag Mitte November bei 83.646. Eine Woche zuvor betrug sie lediglich 67.141.
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