Bald können US-Bürger mithilfe von frei verkäuflichen 3D-Druckern komplexe Werkzeuge, Kunstgegenstände und auch Waffen bequem von zu Hause aus herstellen. Die 3D-Drucker sind bereits auf dem Markt frei erhätlich. Vor allem die Industrie profitiert von der neuen Herstellungsmethode, die feines Kunststoffpulver in vielen hauchdünnen Schichten zu komplexen Gebilden zusammenschmilzt.
Der entscheidende Vorteil von 3D-Druckern ist, dass auf viele einzelne Bauteile verzichtet werden kann. Einfache Werkzeuge bis hin zu komplexen Maschinenbauteilen werden in einem Stück hergestellt. Schritt für Schritt kann auf diese Art auch ein Fahrrad produziert werden (siehe Video). Bislang wird hauptsächlich Kunststoff verarbeitet, es gibt aber auch schon 3D-Metalldrucker, die beispielsweise im Flugzeugbau eingesetzten werden. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Ganz ohne Waffenschein und ohne jegliche staatliche Kontrolle können Bürger daher auch voll funktionsfähige Waffen im heimischen Wohnzimmer herstellen. Die Organisation Defense Distributed ist kurz davor, entsprechende Tests durchzuführen. Wie ein Sprecher dem Guardian mitteilte, stehe der Entwicklung der ersten „Wiki Waffe“ nichts mehr im Weg: „Wir haben die Logistik, die Zeit, die Ressourcen und das Geld“, sagte Mitgründer von Defense Distributed Cody Wilson. „Wir warten nur noch auf ein Stück Papier“.
Damit meint Wilson die Genehmigung von der US-amerikanischen Kontrollbehörde, um Waffen herstellen und verbreiten zu dürfen. Nur mit einer entsprechenden Waffenlizenz ist dies erlaubt. Die Organisation Wilsons versteht sich als gemeinnützig und möchte daher die Anleitungen für den Bau von Waffen im Internet frei verfügbar machen. Das erhöht die Gefahr für eine unkontrollierte Verbreitung von Waffen in amerikanischen Haushalten.
Mit frei verfügbaren Waffendesigns aus dem Internet wird eine Eindämmung des Waffenbesitzes in den USA, wie sie von der Regierung Barack Obamas zurzeit angestrebt wird, nahezu unmöglich gemacht. In wenigen Wochen erwartet Wilson die Lizenz von den Behörden und will dann umgehend mit der Produktion von Prototypen beginnen. Bis dahin werde allerdings auf die Annahme von Spenden der zahlreichen Sponsoren „aus Anstandsgründen“ verzichtet, sagte Wilson.
Die Funktionsweise von 3D-Druckern wird in diesem Video anhand der Herstellung eines Fahrrads aus Kunststoff veranschaulicht:
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