Politik

Kartell hat jahrelang Preise für TV-Geräte manipuliert

Die Elektronik-Firmen Philips Electronics, Panasonic Group, LG Electronics, Samsung, Toshiba, Technicolor und Chungwa Picture Tubes haben ein Jahrzehnt lang die Preise für TV-Geräte und Computer untereinander abgesprochen. Die EU straft dies nun ab.
06.12.2012 15:39
Lesezeit: 1 min

Aktuell: Cyber-Angriff auf Online-Banking: Hacker erbeuten 36 Millionen Euro von Privatkunden

Europäische Kontrolleure beschreiben das Kartell der Elektroindustrie als eines der am meisten durchorganisierten der Welt. Philips, Panasonic und fünf weitere Elektronikhersteller sollen sich seit dem Jahr 1996 regelmäßig auf den Golfplätzen Europas und Asiens getroffen haben, um die Preise für TV-Geräte und Computer untereinander abzusprechen, wie das WSJ berichtet. Die Preistreiberei endete im Jahr 2006.

Knapp acht Jahre später reagiert nun die Europäische Kommission und verhängt die höchsten Geldstrafen, die jemals einem Kartell auferlegt wurde. Die Strafen belaufen sich auf insgesamt 1,47 Milliarden Euro.

Panasonic-Chef Frans van Houten nannte die Strafzahlung „unverhältnismäßig und ungerechtfertigt“ und zieht alle Möglichkeiten in Betracht, gerichtlich gegen  die „fehlerhafte“ Entscheidung der Kommission vorzugehen. Diese wiederum entgegnete, es handele sich im Falle von nun bereits veralteten Röhrenbildschirmen um „Kartelle aus dem Textbuch“, die den Wettbewerb auf die schlimmste Art und Weise verhinderten, sagte der Chef der Kartellbekämpfungsbehörde Joaquín Almunia.

Mit dem Vormarsch der LCD-Technologie und der Entwicklung von Flachbildschirmen versuchte das Kartell, den Übergang zu der neuen Bildschirmgeneration zu kontrollieren und zu „künstlich zu verlangsamen“, sagte Almunia. Die Strafen seien im Hinblick auf die Verkaufszahlen, die geografische Reichweite, auf die Zeitspanne und die Intensität der Kartelltätigkeit kalkuliert worden.

Weitere Themen:

Deutschland: Nachfrage außerhalb Europas hilft deutscher Industrie

Monti verliert Mehrheit in Rom: Tritt er heute noch zurück?

Kriegsgefahr in Syrien: US-Flugzeugträger beziehen vor Küste Stellung

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Wirtschaft: Verbände fordern dringenden Kurswechsel der Koalition
02.04.2025

Bitte kein "Weiter-so"! Mit Unmut blicken deutsche Wirtschafts- und Industrieverbände auf das, was die noch namenlose Koalition aus Union...

DWN
Politik
Politik Neue US-Zölle: Was die deutsche Wirtschaft fürchten muss
02.04.2025

Die geplanten Zölle von US-Präsident Trump sorgen für Unruhe in Europa. Niemand weiß genau, welche Branchen betroffen sein werden –...

DWN
Politik
Politik Ukraine erhält massive Militärhilfe aus Schweden und den Niederlanden – Russland weitet Einberufungen aus
02.04.2025

Die Ukraine erhält verstärkte militärische und finanzielle Unterstützung von Schweden und den Niederlanden, während Russland...

DWN
Politik
Politik Migration: Nancy Faeser sieht eigene Migrationspolitik als Erfolg
01.04.2025

Während SPD und Union über eine mögliche Koalition verhandeln: Die geschäftsführende Innenministerin Faeser präsentierte heute...

DWN
Politik
Politik Handelskonflikt eskaliert: EU prüft bislang ungenutztes Instrument
01.04.2025

Die Handelsbeziehungen zwischen der EU und den USA stehen kurz vor einer Eskalation. US-Präsident Trump plant neue Zölle auf eine...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Trumps Zölle - Warum Hyundai jetzt auf Milliarden-Investitionen in den USA setzt
01.04.2025

Geht sein Plan auf? Trumps Zollerhöhungen erzwingen bereits drastische Reaktionen. Hyundai investiert 21 Milliarden US-Dollar in die USA,...

DWN
Politik
Politik AfD holt in Umfrage auf: Union büßt nach Bundestagswahl stark ein
01.04.2025

Nach der Bundestagswahl verliert die Union in den Umfragen, während die AfD kräftig zulegt. Auch SPD und Grüne verzeichnen Rückgänge,...

DWN
Politik
Politik Bamf-Chef Sommer will radikale Asyl-Wende - Rücktritt gefordert
01.04.2025

Bamf-Chef Hans-Eckhard Sommer fordert eine radikale Wende in der deutschen Asylpolitik. Statt individueller Anträge plädiert er für eine...