Politik

Hollande: EU-Verträge sind lebenslänglich geschlossen

Lesezeit: 1 min
17.12.2012 16:41
Frankreichs Präsident Hollande hält die EU für eine Schicksalsgemeinschaft, aus der man nicht austreten kann. Wer einmal EU-Verträge unterschrieben habe, müsse alle Konsequenzen bis zum bitteren Ende mittragen.
Hollande: EU-Verträge sind lebenslänglich geschlossen

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Aktuell

Merkel kündigt Ende des Wohlfahrts-Staats an

Der französische Staatspräsident Francois Hollande geht davon aus, dass es keinerlei Möglichkeit zu Austritt aus den EU-Verträgen gibt. „Wenn sich ein Land den Verträgen verpflichtet, dann ist das lebenslänglich“, sagte Hollande Journalisten während einer Tagung des EU-Rats. Zwar könne theoretisch eine Diskussion über die Rücknahme von Kompetenzen stattfinden, aber „Europa ist nicht ein Europa, in dem Sie die Kompetenzen wieder abziehen können“, so Hollande. Paris werde ein ‚Europa à la carte’ nicht akzeptieren. Anlass für die Bemerkungen Hollandes ist das Bestreben Großbritannien, sich wieder von den gemeinsamen Strafverfolgungsregeln der EU zu verabschieden, weil diese London nicht praktikabel erscheinen.

Vor Francois Hollandes Amtsantritt war seine Einstellung diesbezüglich noch anders. Damals machte er Wahlkampf damit, den Fiskalpakt neu verhandeln zu wollen. Dieser sei zwar bereits von Frankreich unterzeichnet worden, so Hollande damals, aber eben noch nicht ratifiziert. Dass die EU-Institutionen den Kurs Hollandes ähnlich sehen, zeigt sich auch in den verschiedenen Verträgen, die in der Vergangenheit von der EU-Kommission aufgesetzt und vom EU-Parlament und der EU-Rat akzeptiert wurden. So wie der Fall eines möglichen Austritt eines Landes aus der Eurozone nicht in den Verträgen vorgesehen ist, ist auch beispielsweise beim Fiskalpakt an keiner Stelle die Rede davon, wie oder ob sich Länder überhaupt vom Vertrag wieder zurückziehen können.

Weitere Themen

EU-Skandal: Geheimtreffen von Barroso-Mitarbeitern mit der Tabak-Lobby

Firmensitz Bermudas: Google spart die Gewerbesteuer

Republikaner knicken ein: Obama darf mehr Schulden machen


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...