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Das Spiel mit den Staatsanleihen ist bei den Hedge-Fonds sehr beliebt. So kauften beispielsweise etliche Fonds griechische Anleihen, als diese nur mehr einen geringen Wert hatten und profitierten von dem Schuldenrückkauf der griechischen Regierung im Zuge des überarbeiteten Rettungspaketes (hier). Einer der weltweitbekanntesten US-Investoren, Dan Loeb, trieb dieses Spiel auf die Spitze. Er setzte wenige Monate vor der Ankündigung des Schuldenrückkaufs darauf, dass die EU-Mitgliedsländer und die EU-Institutionen alles daran setzen würden, einen Austritt Griechenlands aus der Eurozone zu verhindern.
Seine Firma Third Point kaufte griechische Staatsanleihen im Wert von einer Milliarde Dollar, bestätigten ungenannte Quellen aus dem Fonds-Kreis der FT. Als Dan Loebs Fonds die Anleihen erwarb hatten diese jeweils nur einen Wert von 17 Cent – eine entsprechend große Position hielt Third Point nach der Investition von einer Milliarde Dollar. Third Point ist der größte Hedge-Fonds-Inhaber griechischer Anleihen. Für den Rückkauf der Schulden war die griechische Regierung wenige Monate später bereit, einen Durchschnittspreis von etwa 34 Cent zu zahlen (mehr hier). Damit hatte der Hedge-Fonds allein Dank der immensen Menge der gehaltenen griechischen Anleihen und der Steigerung des Werts dieser 500 Millionen Dollar Gewinn gemacht.
Doch der Gewinn von 500 Millionen Dollar bedeutet nicht, dass Third Point bereits alle gehaltenen griechischen Anleihen tatsächlich wieder an die Regierung verkaufen wird. Einen beträchtlichen Anleihenstock will Dan Loeb halten, da er davon ausgeht, dass der Wert der griechischen Anleihen im kommenden Jahr noch weiter steigen wird. Analysten bei Third Point gehen sogar von einer Steigerung um 40 Prozent aus. Immerhin – nach dem Schuldenrückkauf hat die Ratingagentur Standard & Poor’s am Dienstag die Kreditwürdigkeit für das Land wieder heraufgesetzt.
Jedoch haben nicht alle Hedge-Fonds und Investoren große Gewinne mit Wetten in der Eurozone einfahren können. John Paulson, der damals die Immobilienblase in den USA kommen sah, hatte beispielsweise auf eine Erholung der US-Wirtschaft und eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation in Deutschland gesetzt. Seit 2010 hat Paulsons Fonds 60 Prozent seines Wertes verloren. Der mexikanische Milliardär Carlos Slim, Bloomberg zufolge der reichste Mann der Welt, hat sich mit Anteilen an Telekom Austria verspekuliert (hier). Und etliche Hedge-Fonds, die gegen Frankreich wetteten und auf einen Anstieg der Zinskosten für das Land spekulierten, lagen ebenfalls daneben. Nach Ankündigung der EZB, unbegrenzt Anleihen kaufen zu wollen, blieb die Rendite für französische Staatsanleihen trotz der schwachen Wirtschaft sehr niedrig – nun wetten sie auf sinkende Kurse französischer Unternehmensanleihen (mehr hier).
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