Politik

Korruptions-Skandal: Keine Entlastung für Rajoy

Der spanische Premier hat seine Steuererklärungen für die vergangenen zehn Jahre veröffentlicht. Die illegalen Zahlungen an ihn sollen jedoch bereits 1997 begonnen haben. Auch die Frage, ob er illegale Zahlungen bei seiner Steuererklärung überhaupt angegeben hätte, steht weiterhin im Raum.
09.02.2013 23:12
Lesezeit: 1 min

Aktuell:

Pferdefleisch-Skandal: Großbritannien vermutet internationale Verschwörung

Der spanische Premier Rajoy hat nach den immer lauter werdenden Rücktrittsforderungen auf’s Neue versucht, die Vorwürfe der Korruption von sich zu weisen (hier). Wie bei seiner Rede an die Nation vor einer Woche angekündigt, veröffentlichte Mariono Rajoy am Samstag seine Steuererklärungen auf der Seite der Regierung. Diese sollen seine Transparenz untermauern und zu seiner Entlastung beitragen, nachdem die Zeitung El Pais darüber berichtete, dass er zehn Jahre Zahlungen in Höhe von etwa 25.000 Euro jährlich erhalten habe (mehr hier).

Doch der Schritt, den der spanische Premier damit gegangen ist, ist nicht von Erfolg gekrönt. Er kann sich damit nicht entlasten. Die Steuererklärungen beziehen sich auf die Jahre 2003 bis 2012. Angesichts der Tatsache, dass Rajoy die Schmiergelder jährlich zwischen 1997 und 2008 erhalten haben soll, fehlen demnach Steuererklärungen von 1997 bis 2003. Diese sind nicht veröffentlicht worden.

Die Veröffentlichungen seien unzureichend und die „Spanier sind es leid, auf Antworten zu warten, die nie kommen“, äußerte sich Soraya Rodriguez, die Parteisprecherin der Sozialisten, am Samstag vor Journalisten dazu. Abgesehen davon, ist es äußerst fraglich, ob Rajoy in seiner Steuererklärung etwaige illegal erhaltene Zahlungen überhaupt angeben würde.

Weitere Themen

Viel Lärm um Nichts: EU will weder sparen noch Reformen voranbringen

Währungskrieg: Rehn warnt vor Abwertungs-Wettlauf

EU startet Projekt zur Entwicklung bewaffneter Drohnen

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Kontrollstaat: digitale Identität mit Bürgerkonto wird im Koalitionsvertrag Pflicht – Hacker kritisieren Überwachung
16.04.2025

Ende der Freiwilligkeit? Im Koalitionsvertrags setzen CDU, CSU und SPD auf eine verpflichtende digitale Identität der Bürger in der BRD....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Schlimmer als Finanzkrise oder Dotcom-Blase: Finanzexperte warnt vor einem globalen Beben
16.04.2025

Ulrik Ross, Ex-Banker bei Merrill Lynch, Nomura und HSBC, warnt vor einer Krise historischen Ausmaßes. Der globale Handelskrieg sei nur...

DWN
Politik
Politik Reform Arbeitszeitgesetz: 8-Stunden-Tag nicht mehr zeitgemäß?
16.04.2025

Union und SPD schlagen vor, aus der täglichen eine wöchentliche Höchstarbeitszeit zu machen. Von der Wirtschaft gibt es Zuspruch, die...

DWN
Panorama
Panorama „Tag des Sieges“ in Russland: Mehr als 20 Staatschefs stehen auf Putins Gästeliste
16.04.2025

Gedenken zum Ende des Zweiten Weltkriegs: Langsam zeichnet sich ab, wer am 9. Mai mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin den Sieg...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Whistleblowerin erhebt schwere Vorwürfe: Meta soll Nutzerdaten mit China geteilt haben
16.04.2025

Ein neuer Skandal erschüttert den US-Techgiganten Meta. Die ehemalige Facebook-Managerin Sarah Wynn-Williams, früher Director of Global...

DWN
Politik
Politik Taser statt Pistole: Kann die Elektrowaffe Gewalt verhindern?
16.04.2025

In Deutschland wird die Polizei immer häufiger mit Taser, auch bekannt als Distanzelektroimpulsgeräte, ausgestattet, um Gewalt zu...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bitcoin überrascht mit starkem Wochenplus – geopolitische Spannungen treiben Anleger in digitale Zufluchtsorte
16.04.2025

Während die etablierten Finanzmärkte angesichts von Handelszöllen, geopolitischen Unsicherheiten und einem wachsenden Vertrauensverlust...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilien kaufen: Worauf Sie beim Wohnungskauf unbedingt achten müssen – eine Schritt-für-Schritt Anleitung
16.04.2025

Der Immobilienkauf: Wahrscheinlich eine der größten und wichtigsten finanziellen Entscheidungen, die man im Leben macht. Manche kaufen...