Politik

Lebensmittel-Skandal in den USA: Giftiger Fisch in Thunfisch-Dosen

Die Organisation Oceana nahm über 1.000 Fischproben in den USA, die in Dosen oder Restaurants verkauft wurden. Mehr als die Hälfte davon war falsch gekennzeichnet. Bei weißem Thunfisch wurde sogar ein giftiger Fisch verarbeitet. Ob solcher Fisch auch nach Deutschland importiert wurde, ist noch unklar.
04.03.2013 00:10
Lesezeit: 1 min

Von 2010 bis 2012 nahm die gemeinnützige Organisation Oceana in 21 US-Bundesstaaten über 1.200 Proben von Meeresfrüchten und Fisch. Mehr als ein Drittel der bundesweit genommenen Proben wurde falsch gekennzeichnet, so das Ergebnis der Studie. Vor allem Proben, die als Thunfisch oder Red Snapper ausgegeben wurden beinhalteten nach ausführlichen DNA-Tests gar nicht den angegebenen Fisch. 74 Prozent der landesweit aus Sushibars entnommenen Proben waren falsch gekennzeichnet, bei den Restaurants lag das Ergebnis bei 38 Prozent und in den Lebensmittelgeschäften bei 18 Prozent.

So wurden beispielsweise billige Zuchtfische wie Tilapia als Red Snapper verkauft -  ähnliches zeigte sich beim Thunfisch, wo die Fälle des aufgedeckten Betrugs sehr hoch waren. 59 Prozent der als Thunfisch ausgegebenen Fische waren falsch gekennzeichnet, warnt Oceana. Besonders beim weißen Thunfisch wurden massive Betrügereien offenbar. 84 Prozent der als weißer Thunfisch gekennzeichneten Proben waren eigentlich Escolar. Der Verkauf von Escolar bzw. der Escolar Schlangenmakrele als weißen Thunfisch ist „nicht nur illegal, sondern kann auch zu schwere gesundheitlichen Problemen“ führen, so die Studie. Die Schlangenmakrele enthält ein natürlich vorkommendes Gift, Gempylotoxin, das beim Verzehr größerer Mengen zu schweren Magen-Darm-Problemen, Kopfschmerzen und Erbrechen führen kann. Sowohl in den USA als auch in der EU warnen die Gesundheitsbehörden deshalb vor dem Verzehr des Fisches. Italien und Japan haben ihn sogar verboten.

New York hat der Studie zufolge ein besonders großes Problem mit der Verbrauchertäuschung. 94 Prozent der aus New York genommenen Proben stellten sich als falsch gekennzeichnet heraus. Mehr als drei Viertel des getesteten Sushi in New York war Etikettenschwindel.

Oceana spricht im Zusammenhang von den landesweit durchgeführten Tests von massivem Etikettenschwindel. Da sich die Untersuchungen jedoch nur auf Meeresfrüchte und Fische, die verkauft wurden, beschränkte, war es nicht möglich festzustellen, an welchem Abschnitt der Lieferkette der Betrug stattfand.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmen
Unternehmen Daimler-Sparprogramm: Was plant Daimler Truck in Deutschland?
09.05.2025

Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck strebt an, seine Wettbewerbsfähigkeit in Europa zu erhöhen und hat sich mit dem...

DWN
Panorama
Panorama Endlos-Hitze droht im Sommer: Wetterextreme betreffen jüngere Generationen erheblich stärker
09.05.2025

Endlos-Hitze droht im Sommer - diese Schlagzeile geistert an diesem Freitag durch die Medien. Klar ist, dass die Folgen der globalen...

DWN
Technologie
Technologie Datenfalle USA: Warum viele Unternehmen in Gefahr sind - ohne es zu merken
09.05.2025

Viele Unternehmen übertragen täglich Daten in die USA – und merken nicht, dass sie damit in eine rechtliche Falle tappen könnten. Das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinas Exporte überraschen - Fokus auf die USA
09.05.2025

Trotz des anhaltenden Handelskonflikts mit den Vereinigten Staaten sind Chinas Exporte überraschend robust geblieben. Der Außenhandel mit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Reiche fordert den Ausbau von Gaskraftwerken in Deutschland
09.05.2025

Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche setzt auf einen schnellen Ausbau von Gaskraftwerken in Deutschland. Die Gründe dafür...

DWN
Politik
Politik Putins Parade: Moskau feiert "Tag des Sieges" – Europas Spaltung auf dem Roten Platz sichtbar
09.05.2025

Während Putin mit Pomp den „Tag des Sieges“ feiert, marschieren zwei europäische Regierungschefs an seiner Seite – trotz Warnungen...

DWN
Panorama
Panorama Der stille Anti-Trump? Internationale Reaktionen auf Papst Leo XIV.
09.05.2025

Mit der Wahl von Robert Francis Prevost zum neuen Oberhaupt der katholischen Kirche übernimmt erstmals ein Amerikaner das Papstamt. Welche...

DWN
Finanzen
Finanzen Allianz-Aktie nach Dividendenabschlag im Minus – Chance für Anleger?
09.05.2025

Die Allianz-Aktie zählt 2025 zu den Top-Performern im DAX – doch am Freitagmorgen sorgt ein deutlicher Kursrückgang für Stirnrunzeln...