Politik

Innenminister: Zahl der Rumänen und Bulgaren dramatisch gestiegen

Von Januar bis Oktober 2012 kamen mehr Rumänen und Bulgaren nach Deutschland, als das gesamte Jahr zuvor. Viele Einwanderer gelten als Armutsflüchtlinge. Die Entwicklung könnte ein Vorbot dafür sein, dass die Euro-Krise an der Peripherie schon fortgeschrittener ist als gedacht.
08.03.2013 10:32
Lesezeit: 1 min

Aktuell:

Brüderle: Italien muss Hartz IV einführen

Sowohl in Großbritannien als auch in Deutschland wird in den vergangenen Wochen vermehrt über Einwanderer aus Bulgarien und Rumänien diskutiert. Zahlen des Bundesinnenministeriums belegen, dass der Zuzug aus beiden Ländern in Deutschland deutlich angestiegen ist. So kamen 2011 etwa 146.000 Bulgaren und Rumänen nach Deutschland, während diese Zahl 2012 schon in den ersten zehn Monaten bei mehr als 153.000 lag, berichtet die Rheinische Post, der die aktuellen Zahlen aus dem Ministerium vorliegen. 2007 wanderten lediglich 63.000 nach Deutschland aus.

Völlig Unklarheit herrscht über die Ursache der Zuwanderung: Die politische Lage ist in beiden Länder stabil, wenngleich nicht geordnet. Es ist auch denkbar, dass die Zuwanderung erste Anzeichen dafür sind, dass sich die Euro-Krise jetzt auch an den Rändern der EU verschärft. In jedem Fall spielen wirtschaftliche Gründe eine entscheidende Rolle.

Fast die Hälfte der Bulgaren und Rumänien gelten einer EU-Statistik zufolge als „armutsgefährdet“. Aus diesem Grund werden die Einwanderer aus beiden Ländern oft nur als Armutsflüchtlinge wahrgenommen. Innenminister Friedrich warnte zuletzt davor, dass diese das deutsche Sozialsystem aushöhlen würden und setzte sich dafür ein, den Beitritt beider Länder zum Schengenraum zu verhindern (hier). Friedrich forderte auch eine Wiedereinreise-Sperre für Sozialbetrüger. Am Donnerstag wurde dann auch entschieden, den Beitritt Rumäniens und Bulgariens zunächst einmal bis auf weiteres zu verschieben.

Weitere Themen

Polizei-Einsätze für Stuttgart 21 kosteten 40 Millionen Euro

20 Milliarden Dollar Risiko: Goldman Sachs nicht krisenfest

Brüssel in Geldnot: EU will Steuer für Plastiktüten einführen

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Gasfunde in der Schwarzmeerregion: Türkei meldet strategischen Energieerfolg – Erdgasvorkommen mit enormem Wert
19.05.2025

Die Türkei entdeckt im Schwarzen Meer neue Erdgasvorkommen von enormem Wert. Der Fund unterstreicht Ankaras anhaltenden Kurs in Richtung...

DWN
Panorama
Panorama Zwei Tote bei Unfall in New York: Segelschiff rammt Brooklyn Bridge – was wir wissen
19.05.2025

Dramatische Szenen am East River: Ein Segelschulschiff der mexikanischen Marine stößt mit der weltberühmten Brooklyn Bridge in New York...

DWN
Politik
Politik Russland-Sanktionen: Ukraine-Partner erhöhen den Druck auf Moskau
19.05.2025

Kurz vor einem geplanten Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin haben Deutschland, die USA sowie...

DWN
Politik
Politik Pro-Europäischer Sieg bei Rumänien-Wahl: Nicusor Dan wird Präsident
19.05.2025

Erleichterung von Brüssel bis Kiew: Nach dem Triumph des pro-europäischen Kandidaten Nicusor Dan bei der Rumänien-Wahl äußerten sich...

DWN
Panorama
Panorama Auswandern in die Schweiz: Die Sehnsucht nach dem besseren Deutschland
19.05.2025

Immer mehr Deutsche denken daran, das Land zu verlassen – besonders oft AfD-Wähler. Das bevorzugte Ziel: die Schweiz. Was offenbart...

DWN
Panorama
Panorama Papst Leo XIV.: Kapitalismuskritik bei der Amtseinführung
19.05.2025

Papst Leo nutzt seine erste große Bühne für klare Worte. Zwischen Applaus und Kritik: Was bedeutet seine Kapitalismus-Kritik für die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Berkshire Hathaway nach Buffett: Ein Imperium ohne seinen Architekten – droht der Zerfall oder folgt ein neuer Aufstieg?
19.05.2025

Mit dem Rückzug von Warren Buffett endet eine Ära – und möglicherweise beginnt eine neue. Doch die Märkte reagieren nervös: Wie viel...

DWN
Politik
Politik Wahlen in Polen: Enges Rennen bei der Präsidentschaftswahl in Polen - es kommt zur Stichwahl
18.05.2025

Bei den Wahlen in Polen liefern sich der liberale Rafal Trzaskowski und der konservative Karol Nawrocki laut aktuellen Prognosen ein...