Politik

Europäer können sich deutsche Produkte nicht mehr leisten

Deutsche Produkte werden immer häufiger ins nicht-europäische Ausland exportiert. 2012 legten die Ausfuhren in diese Staaten um knapp neun Prozent zu. Die EU-Länder verlieren indes an Bedeutung.
28.03.2013 02:43
Lesezeit: 1 min

Seit Beginn der Wirtschafts- und Finanzkrise vor fünf Jahren hat sich der Trend der zunehmenden deutschen Exporte in Länder außerhalb Europas immer weiter beschleunigt. Ihr Anteil liegt derzeit bei etwa 31 Prozent des gesamten Exports, wie der Bundesverband der Deutschen Industrie berichtet. Gegenüber dem Vorjahr entspricht das einem Anstieg von 8,8 Prozent. Die Ausfuhren in die EU stiegen lediglich um 1,1 Prozent.

Der Grund für diesen Trend besteht in der schwachen wirtschaftlichen Dynamik innerhalb der EU, insbesondere in den südeuropäischen Ländern. Insgesamt liegt der deutsche Export mit 4,0 Prozent Wachstum für das vergangene Jahr jedoch noch über dem Durchschnitt des Welthandels (2,8%). Für 2012 wurden deutsche Waren im Wert von 1,1 Billionen Euro gehandelt – ein Rekordwert.

Das Wachstum wird jedoch von den europäischen Ländern gedrosselt. Die größten Abnehmer deutscher Produkte sind Frankreich (9,5%), die USA (7,9%), Großbritannien (6,6%) und die Niederlande (6,5%). Diese Länder leiden alle unter einer schwachen wirtschaftlichen Entwicklung infolge der Schuldenkrise. Auf Platz fünf folgt bereits China, welches einen Anteil von 6,1 Prozent am deutschen Export ausmacht.

Eine besonders hohe Nachfrage bildeten die Investitions- und Vorleistungsgüter im vergangenen Jahr. Ihr Anteil am Export wuchs um 4,2 und 6,2 Prozent. Die Konsumgüter konnten lediglich um 0,9 Prozent zulegen. Die bedeutendsten Produkte kommen aus dem Bereich der Chemie (+6,6%), von Kraftfahrzeugen (+4,3%) und Elektroprodukten (+3,2%). Zusammen mit den steigenden Arbeitskosten in Deutschland kann ein schwacher europäischer Exportmarkt die deutsche Wirtschaft weiter ausbremsen (mehr hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Krypto-Coup: Milliarden für die Familienkasse
30.06.2025

Donald Trump lässt seine Kritiker verstummen – mit einer beispiellosen Krypto-Strategie. Während er Präsident ist, verdient seine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Streit um Stromsteuer belastet Regierungskoalition
30.06.2025

In der Bundesregierung eskaliert der Streit um die Stromsteuer. Während Entlastungen versprochen waren, drohen sie nun auszubleiben –...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft PwC: Künstliche Intelligenz schafft Jobs nur für die, die vorbereitet sind
30.06.2025

Künstliche Intelligenz verdrängt keine Jobs – sie schafft neue, besser bezahlte Tätigkeiten. Doch Unternehmen müssen jetzt handeln,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen United Internet-Aktie unter Druck: 1&1 reduziert Prognose
30.06.2025

1&1 senkt überraschend seine Gewinnprognose trotz zuletzt guter Börsenstimmung. Der Grund: deutlich höhere Kosten beim nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflation in Deutschland sinkt im Juni auf 2,0 Prozent: Energiepreise entlasten
30.06.2025

Die Inflation in Deutschland hat im Juni einen überraschenden Tiefstand erreicht – doch nicht alle Preise sinken. Was bedeutet das für...

DWN
Politik
Politik Trumps Schritte im Nahen Osten: Nur der Anfang eines riskanten Spiels
30.06.2025

Donald Trump bombardiert den Iran, erklärt die Waffenruhe – und feiert sich selbst als Friedensbringer. Experten warnen: Das ist erst...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Raucherpause im Job: Ausstempeln erforderlich?
30.06.2025

Raucherpause im Job – ein kurzer Zug an der Zigarette, doch was sagt das Arbeitsrecht? Zwischen Ausstempeln, Betriebsvereinbarung und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lufthansa sichert sich Anteile an Air Baltic – trotz Bedenken
30.06.2025

Die Lufthansa steigt bei der lettischen Fluggesellschaft Air Baltic ein – jedoch nicht ohne Bedenken der Kartellwächter. Was bedeutet...