Deutschland

Neue Kosten: BER hat bei Entschädigungen getrickst

Der Schallschutz des Berliner Großflughafens ist unzureichend. Ein Gericht entschied, die Betreiber hätten die Regeln „systematisch verfehlt“. Weitere Mehrkosten in Millionenhöhe sind nun vorprogrammiert.
26.04.2013 08:29
Lesezeit: 1 min

Der Flughafen ist noch nicht eröffnet und schon müssen die Betreiber des BER in Berlin den Schallschutz verbessern. Das entschied das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg am Donnerstag in einer Verhandlung. Geklagt hatten mehrere Anwohner und Gemeinden, heißt es in einer Pressemitteilung.

Die Richter warfen den Betreibern des BER vor, die Schallschutzregeln „systematisch verfehlt“ zu haben, heißt es in einem Bericht der Saarbrücker Zeitung. Den Anwohnern seien zudem nur unzureichende Schallschutzfenster zugestanden worden. Anscheinend wollten die Betreiber an dieser Stelle bei den Kosten sparen. Der Bau des Flughafens selbst kostet nämlich mit 4,3 Milliarden Euro doppelt so viel, wie ursprünglich geplant (mehr hier).

Nun kommen weitere Kosten, voraussichtlichen in Millionenhöhe, hinzu. Nach Angaben des Aufsichtsrates könnten sich die Kosten auf 286 Millionen Euro erhöhen. Das Oberlandesgericht ließ aufgrund der Eindeutigkeit der Entscheidung keine Revision zu.

BER-Chef Mehdorn kritisierte das Urteil: Für viele Anwohner sei eine Umsetzung der hohen Standards beim Lärmschutz nicht umsetzbar. Wahrscheinlich müssen diese noch finanzielle entschädigt werden. Aber es kommt noch weitere Kosten aufgrund von Fehlkonstruktionen bei neuen Großprojekten auf den Steuerzahler zu.

Auch der Berliner Hauptbahnhof muss saniert werden. Eine Brückenkonstruktion, für die Hartmut Mehdorn ebenfalls verantwortlich ist, weist Schwachstellen auf. Schätzungen zufolge wird es dort zu Mehrkosten in Höhe von 25 Millionen Euro und zu erheblichen Verkehrsstörungen kommen, da der Bahnhof für mehrere Monate geschlossen werden müsse (hier).

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kursgewinne oder Verluste: Anleger hoffen auf drei entscheidende Auslöser für Börsenrally
18.07.2025

Zölle, Zinsen, Gewinne: Neue Daten zeigen, welche drei Faktoren jetzt über Kursgewinne oder Verluste entscheiden. Und warum viele...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wenn Kunden nicht zahlen: So sichern Sie Ihre Liquidität
18.07.2025

Alarmierende Zahlen: Offene Forderungen in Deutschland sprengen die 50-Milliarden-Euro-Marke. Entdecken Sie die Strategien, mit denen Sie...