Politik

Spanien: Parlament streicht Subvention von Cocktails für Abgeordnete

Wenn sich spanische Abgeordnete im Parlament in Zukunft einen Gin Tonic genehmigen, werden sie gleich viel zahlen müssen wie in einer Bar. Zur Durchsetzung dieser Maßnahme bedurfte es erst einer Welle der Empörung in der spanischen Öffentlichkeit. Die Volksvertreter können allerdings künftig auf Bier ausweichen - das bleibt sagenhaft billig.
06.06.2013 01:37
Lesezeit: 1 min

Die billigen Cocktails der spanischen Parlaments-Cafeterien sind Geschichte. Die führenden Köpfe der politischen Parteien einigten sich am Dienstag darauf, sie von der Karte zu streichen. Bisher konnten Abgeordnete einen Gin Tonic für 3,45 Euro genießen – etwa die Hälfte des Preises in einer normalen Bar, berichtet CNBC.

Zum Thema wurde die Sache erst, als das Parlament begann neue Angebote von Catering-Firmen einzuholen. Die Anbieter mussten darin unter anderem Mittagsmenüs um 9 Euro und günstige Gin Tonics garantieren. Das löste in der spanischen Öffentlichkeit einen Sturm der Entrüstung aus. „Es gibt kein Geld für Schulessen, aber welches für Gin“, hieß es vergangene Woche etwa in einem Leserbrief an die Tageszeitung El Pais.

Die konservative Regierung unter Premierminister Mariano Rajoy fährt einen bemühten Sparkurs, der in massiven Kürzungen der öffentlichen Ausgaben und Massenarbeitslosigkeit münden dürfte. Zudem traten umfangreiche Korruptionsaffären rund um die Regierungspartei Partido Popular (PP) ans Tageslicht (hier). Einer Umfrage zufolge liegt die Ablehnung der politischen Elite bei 93 Prozent.

Die wird trotz nicht mehr ganz so billigen Cocktails im Parlament auch weiterhin nicht auf dem Trockenen sitzen. Die anderen Fix-Preise in den Cafeterien bleiben nämlich auf demselben Niveau wie bisher – das beinhaltet auch ein Glas Bier für 95 Cent.

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Misserfolg bei Putins Wirtschaftsforum in St. Petersburg: Die marode Kriegswirtschaft interessiert kaum jemanden
23.06.2025

Das Wirtschaftsforum in St. Petersburg sollte Russlands wirtschaftliche Stärke demonstrieren. Stattdessen offenbarte es die dramatische...

DWN
Politik
Politik Zwangslizenzen: EU hebelt den Patentschutz im Namen der Sicherheit aus
23.06.2025

Die EU will künftig zentral über die Vergabe von Zwangslizenzen entscheiden – ein tiefer Eingriff in das Patentrecht, der die...

DWN
Technologie
Technologie Umfrage: Zwei Drittel für europäischen Atom-Schutzschirm
23.06.2025

Eine Forsa-Umfrage zeigt, dass eine deutliche Mehrheit der Deutschen den Aufbau eines europäischen nuklearen Schutzschildes befürworten....

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Internationale Anleger kehren der Wall Street den Rücken
23.06.2025

Ölpreise steigen, geopolitische Risiken nehmen zu – und Europas Aktienmärkte wirken plötzlich attraktiv. Während die US-Börsen ins...

DWN
Politik
Politik Personalmangel im öffentlichen Dienst - DGB fordert mehr Personal
23.06.2025

Milliardeninvestitionen sollen in Deutschland die Konjunktur ankurbeln. Doch Personalmangel in Behörden könnte den ehrgeizigen Plänen...

DWN
Politik
Politik Iran-Israel-Krieg: Internet überflutet mit Desinformation
23.06.2025

Falsche Videos, manipulierte Bilder, inszenierte Explosionen: Der Konflikt zwischen Iran und Israel spielt sich längst auch im Netz ab –...

DWN
Politik
Politik Aus Angst vor Trump: China lässt den Iran im Stich
23.06.2025

Chinas harsche Kritik an den US-Angriffen auf Iran täuscht über Pekings wahres Kalkül hinweg. Im Hintergrund geht es um knallharte...

DWN
Politik
Politik US-Angriff auf den Iran: Die Märkte bleiben erstaunlich ruhig
23.06.2025

Trotz der Angriffe auf iranische Atomanlagen bleiben die globalen Märkte ruhig. Doch die Straße von Hormus bleibt ein geopolitischer...