Politik

US-Geheimdienste eröffnen Jagd auf Daten-Enthüller Snowden

Edward Snowden, der die weltweite Überwachung durch das NSA an die Presse gebracht hat, ist auf der Flucht vor den Geheimdiensten. Am Montag checkte er unter seinem echten Namen und mit seiner Kreditkarte in einem Hotel in Hong Kong ein.
11.06.2013 08:38
Lesezeit: 1 min

Nachdem sich Edward Snowden als Enthüller im Prism-Skandal zu erkennen ergeben hat, ist die Sicherheit und Gegenspionage des NSA bereits auf der Jagd nach ihm.

Snowden lieferte Beweise dafür, dass der US-Geheimdienst im Projekt Prism den gesamten Internet-Verkehr der Welt systematisch abfängt und speichert. Er akzeptierte damit das Risiko, ins Gefängnis gesperrt zu werden. „Man kann sich nicht gegen die mächtigsten Geheimdienste der Welt stellen, ohne dieses Risiko zu akzeptieren. Wenn sie dich fassen wollen, dann kriegen sie dich irgendwann“, sagte er im Interview mit dem Guardian.

Der frühere NSA-Agent hatte im Mai streng geheime Dokumente aus einem Hochsicherheits-Bereich des NSA in Hawaii geschmuggelt. Er hat am Montag das Limit seiner Kreditkarte ausgeschöpft und aus einem Hotel in Hong Kong ausgecheckt. Doch niemand weiß, wo er jetzt ist, berichtet BI.

Hong Kong hat seit langem ein Auslieferungsabkommen mit den USA, sodass es vielleicht nicht das beste Versteck ist. Allerdings hat das Oberste Gericht von Hong Kong im März entschieden, dass es niemand ausliefern wird, bis es ein neues Verfahren zur Begutachtung von Auslieferungs-Anfragen gibt. Dies könnte Snowden etwas Zeit geben, berichtet globalpost.

„Hong Kong hat eine starke Tradition der freien Meinungsäußerung“, sagte Snowden. Das Volk von Hong Kong habe eine lange Tradition darin, auf der Straße zu protestieren und ihre Ansichten bekannt zu machen. „Ich glaube, dass die Regierung von Hong Kong tatsächlich unabhängig ist im Vergleich mit vielen anderen westlichen Regierungen“, so Snowden. Doch Hong Kong könnte dem 29-Jährigen noch mehr Vorteile bieten.

Es ist schwer zu glauben, dass Snowden tatsächlich seine Hotelrechnung mit einer Kreditkarte gezahlt hat, wenn das NSA ihm auf der Spur ist. Zudem hat er unter seinem wirklichen Namen eingecheckt. Dennoch ist er bisher der Gefangennahme entgangen und soll sich noch immer in der Region aufhalten. Es wird vermutet, dass der kurze Aufenthalt im Mira Hotel in Hong Kong eine Finte war.

Dennoch geht Snwoden davon aus, irgendwann gefasst zu werden. „Das ist eine Angst, mit der ich den Rest meines Lebens leben muss.“ Doch der frühere NSA-Agent zieht das Leben mit der Angst dem Leben mit der Schuld vor. Er steht zu seiner Entscheidung (mehr hier).

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