Politik

Aufstand gegen Amerika: Italiener stürmen Militärbasis in Sizilien

Über 1.000 Menschen nahmen an den Protesten gegen die Präsenz der Amerikaner in Sizilien teil. Die Polizisten mussten mit Tränengans eingreifen. Mehrere 100 Demonstranten stürmten eine US-Militär-Basis in Sizilien. Auf dem Gelände wird die Radaranlage für amerikanisches Satellitensystem betrieben.
11.08.2013 04:27
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Seit Jahren gibt es regelmäßig Demonstrationen der italienischen Bürger gegen die Präsenz der USA in ihrem Land. Hauptsächlich geht es dabei um diverse NATO- oder Militärstützpunkte. Am Freitag gab es nun auf Sizilien große Proteste. Im Süden der Insel, in Niscemi, befinden sich auf einem Militär-Stützpunkt der USA Radar- und Sendeanlagen des neuen Satellitenkommunikations-Systems Mobile User Objective System (MUOS). Die Radaranlage ist noch nicht ganz vollständig, erst zwei von sechs Satelliten beispielsweise sind fertiggestellt und im Orbit.

Etwa 1.000 Menschen waren deshalb am Freitag zu der Militärbasis marschiert. Die Protestler No MUOS kritisieren, dass das Satellitenkommunikations-System MUOS den Weltfrieden, die Umwelt und die Gesundheit der einheimischen Bevölkerung bedrohe, berichtet die italienische Zeitung Gazetta des Sud. Sie fordern den sofortigen Stopp der Arbeiten an der Militärbasis. Im Laufe des Freitags stürmten dann etwa 100 Menschen die Militärbasis – sie rissen den Zaun nieder und drangen in das Gelände ein. Neun Demonstranten kletterten zudem auf die Antennen innerhalb der Militärbasis. Zuvor hatten die Polizisten versucht, die Demonstranten auch mit Tränengas von der Anlage fern zu halten, so die italienische Nachrichtenagentur Ansa.

Auch im März und April war es zu mehreren Demonstrationen der Bewegung No MUOS gekommen, wie auf der Webseite der Organisation zu sehen ist. Italiens Verteidigungsminister sagt jedoch, das System sei „essentiell für NATO-Operationen im Mittelmeerraum und somit auch für die nationale Sicherheit.“

Die Satellitenschüsseln haben einen Durchmesser von etwa 20 Metern. 2001 gab es ein bilaterales Abkommen zwischen den USA und Italien, dass noch der damalige Premier Berlusconi unterzeichnete. 2006, unter Prodi, wurde es dann ratifiziert. Seitdem laufen die Bauarbeiten auf der Insel.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Kunstmarkt: Familienangelegenheiten im Auktionshaus Lempertz - und was Unternehmer davon lernen können
09.05.2025

Lempertz in Köln ist das älteste Auktionshaus der Welt in Familienbesitz. Isabel Apiarius-Hanstein leitet es in sechster Generation. Erst...

DWN
Immobilien
Immobilien Soziale Brennpunkte: Armut, Migration und Überalterung – Wohnquartiere überfordert
09.05.2025

Armut, Migration, Wohnungsmangel, Überalterung und Einsamkeit: Immer mehr Wohnquartiere in Deutschland sind überfordert. Eine neue Studie...

DWN
Finanzen
Finanzen Commerzbank-Aktie auf Rekordkurs nach starkem Quartalsgewinn – und nun?
09.05.2025

Die Commerzbank-Aktie hat zum Start in den Börsenhandel am Freitag zugelegt – und im Handelsverlauf ein neues Jahreshoch erreicht. Das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU schlägt zurück: Diese US-Produkte stehen nun im Visier von Brüssel
09.05.2025

Die Europäische Kommission hat eine umfassende Liste von US-Produkten veröffentlicht, auf die im Falle eines Scheiterns der Verhandlungen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Daimler-Sparprogramm: Was plant Daimler Truck in Deutschland?
09.05.2025

Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck strebt an, seine Wettbewerbsfähigkeit in Europa zu erhöhen und hat sich mit dem...

DWN
Panorama
Panorama Endlos-Hitze droht im Sommer: Wetterextreme betreffen jüngere Generationen erheblich stärker
09.05.2025

Endlos-Hitze droht im Sommer - diese Schlagzeile geistert an diesem Freitag durch die Medien. Klar ist, dass die Folgen der globalen...

DWN
Technologie
Technologie Datenfalle USA: Warum viele Unternehmen in Gefahr sind - ohne es zu merken
09.05.2025

Viele Unternehmen übertragen täglich Daten in die USA – und merken nicht, dass sie damit in eine rechtliche Falle tappen könnten. Das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinas Exporte überraschen - Fokus auf die USA
09.05.2025

Trotz des anhaltenden Handelskonflikts mit den Vereinigten Staaten sind Chinas Exporte überraschend robust geblieben. Der Außenhandel mit...