Deutschland

Steuern für Immobilien-Käufer explodieren

Die Finanzminister der Länder profitieren massiv vom Immobilien-Boom in Deutschland. Ihre Einnahmen aus der Grunderwerbssteuer haben sich aufgrund steigender Immobilien-Preise und höherer Steuerraten innerhalb weniger Jahre mehr als verdoppelt.
23.10.2013 22:02
Lesezeit: 1 min

Vier Bundesländer werden die Grunderwerbsteuer 2014 weiter anheben. Die Steuerrate hat sich in einigen Bundesländern seit 2006 fast verdoppelt. Zudem werden Immobilien immer teurer. Die steuerlichen Belastungen beim Erwerb eines Eigenheims explodieren.

In Berlin, Bremen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein soll die Grunderwerbsteuer ab dem 1. Januar 2014 erneut um bis zu 1,5 Prozentpunkte steigen, berichtet n-tv. Dadurch erhöht sich etwa die Steuerbelastung beim Kauf einer 250.000 Euro teuren Eigentumswohnung um bis 3.750 Euro zu Euro. Auch der Erwerb eines Hauses oder eines Grundstücks wird entsprechend teurer.

Im August wurden bereits die Notarkosten beim Immobilienkauf um circa 200 Euro angehoben. Nun haben vier Bundesländer die Grunderwerbsteuer erhöht: Berlin auf 6 Prozent, Bremen auf 4,5 Prozent und Schleswig-Holstein auf 6,5 Prozent. In Niedersachsen soll die Erhöhung auf 5 Prozent im Dezember verabschiedet werden soll.

Bis 2006 lag der Steuersatz bundesweit einheitlich bei 3,5 Prozent. Doch bis auf Bayern und Sachsen haben alle Bundesländer die Grunderwerbsteuer zum Teil massiv erhöht. Da zusätzlich die Immobilienpreise deutlich gestiegen sind, müssen beim Erwerb eines Eigenheims heute so viel Steuern gezahlt werden wie niemals zuvor.

Einziger Vorteil beim Immobilienkauf sind die derzeit niedrigen Zinsen. Diese haben allerdings dazu geführt, dass nun auch in Deutschland eine Immobilienblase droht. Vor allem in den deutschen Großstädten seien Immobilien um 20 Prozent überbewertet, warnt die Bundesbank (mehr hier). Den Haushalten drohen erhebliche Vermögensverluste.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Hitzestress am Arbeitsplatz: Mehr Krankmeldungen bei Extremtemperaturen
02.07.2025

Extreme Sommerhitze belastet nicht nur das Wohlbefinden, sondern wirkt sich zunehmend auf die Arbeitsfähigkeit aus. Bei Hitzewellen...

DWN
Politik
Politik Europa vor dem Zerfall? Ex-Premier Letta warnt vor fatalem Fehler der EU
02.07.2025

Europa droht, zum Museum zu verkommen – oder zum Spielball von Trump und China. Italiens Ex-Premier Letta rechnet ab und warnt vor dem...

DWN
Politik
Politik Warum sprechen diese Woche alle über Trumps „Big Beautiful Bill“?
01.07.2025

Es ist Trumps größtes Prestigeprojekt. Doch welche Vor- und Nachteile hat das Gesetzespaket, das am Freitag unterschriftsreif auf dem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kernenergie-Aktien explodieren um 542 Prozent: Anleger warnen vor Blasenbildung
01.07.2025

Kernenergie-Aktien feiern ein spektakuläres Comeback – befeuert durch den steigenden Strombedarf für Rechenzentren. Die Branche erlebt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Svenska Digitaltolk: Dolmetscher-Gigant kauft KI-Unternehmen – Millionenumsatz prognostiziert
01.07.2025

Schwedens Dolmetscher-Gigant will Europas Übersetzungsmarkt aufrollen – mit KI, Millionenplänen und dem Griff nach Deutschland. Doch...

DWN
Politik
Politik Grenze zu – zumindest teilweise: Polen kontrolliert ab Montag
01.07.2025

Polen wird ab kommendem Montag vorübergehend wieder Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland einführen. Das kündigte...

DWN
Politik
Politik Krankenkassen schlagen Alarm: Zusatzbeiträge könnten deutlich steigen
01.07.2025

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) warnen vor Druck zu neuen Beitragserhöhungen ohne eine rasche Bremse für steigende Kosten....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
01.07.2025

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen...