Der siebenmalige Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher schwebt nach seinem schweren Skiunfall trotz einer leichter Besserung noch immer in Lebensgefahr. Nach einer zweiten Kopfoperation sei die Situation zwar nun etwas mehr unter Kontrolle, aber man könne noch nicht sagen, dass der 44-Jährige nicht mehr mit dem Tod ringe, teilten die behandelnden Ärzte der Universitätsklinik von Grenoble am Dienstag mit. Bei dem Eingriff sei ein weiterer Bluterguss am Gehirn entfernt und der Schädeldruck verringert worden. Eine Prognose über die weitere Entwicklung sei aber noch nicht möglich. Schumacher war am Sonntagmorgen im Skigebiet von Meribel in den französischen Alpen abseits der Piste gestürzt und mit dem Kopf gegen einen Felsen geprallt. Dabei erlitt er ein schweres Schädel-Hirn-Trauma.
Schumachers Zustand hatte sich nach Angaben der Ärzte etwas verbessert, so dass sich diese in Abstimmung mit der Familie in der Nacht zu der rund zweistündigen Operation am Gehirn entschlossen. Dabei wurde ein Hämatom entfernt. Es sei größer und besser erreichbar gewesen als andere Blutergüsse, die noch vorhanden seien. "Wir haben etwas Zeit gewonnen, aber wir müssen die Situation Stunde für Stunde genau beobachten", sagte Chef-Anästhesist Jean-Francois Payen. Bei einer Computertomografie seien weitere Blutergüsse am Gehirn festgestellt worden. Diese seien aber nicht so zugänglich und würden überwacht. Weitere Eingriffe seien zunächst nicht geplant. Schumacher Zustand bleibe kritisch. "Ich würde nicht sagen, dass er außer Lebensgefahr ist", sagte Payen. Auch für eine Verlegung in eine andere Klinik sei sein Zustand noch zu schlecht.
Bereits am Sonntag hatten die Ärzte Schumachers Schädel geöffnet, um Blutungen zu stoppen und den gefährlichen Druck auf das Gehirn abzubauen. Er wurde zudem in ein künstliches Koma versetzt, um seinen Zustand zu stabilisieren.
Schumacher, der mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in der Schweiz lebt, besitzt in dem französischen Skiressort ein Ferienhaus. Der gebürtige Rheinländer zählt zu den erfolgreichsten Formel-1-Piloten aller Zeiten. Neben seinen Weltmeister-Titeln weist seine Bilanz 91 Grand-Prix-Siege auf. Ende 2006 zog er sich aus dem Rennsport zunächst zurück, bevor er sich vergangenes Jahr nach einem wenig erfolgreichen dreijährigen Comeback endgültig aus der Formel 1 verabschiedete.