Politik

Schumacher-Ärzte: Wir wissen nicht, ob er noch mit dem Tod ringt

In einer zweiten Operation wurde dem Rennfahrer Michael Schumacher ein weiteres Hämatom im Gehirn entfernt. Doch seine Lage bleibt unverändert kritisch, weil er aufgrund der schweren Kopfverletzungen noch andere Blutergüsse aufweist.
31.12.2013 13:19
Lesezeit: 1 min

Der siebenmalige Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher schwebt nach seinem schweren Skiunfall trotz einer leichter Besserung noch immer in Lebensgefahr. Nach einer zweiten Kopfoperation sei die Situation zwar nun etwas mehr unter Kontrolle, aber man könne noch nicht sagen, dass der 44-Jährige nicht mehr mit dem Tod ringe, teilten die behandelnden Ärzte der Universitätsklinik von Grenoble am Dienstag mit. Bei dem Eingriff sei ein weiterer Bluterguss am Gehirn entfernt und der Schädeldruck verringert worden. Eine Prognose über die weitere Entwicklung sei aber noch nicht möglich. Schumacher war am Sonntagmorgen im Skigebiet von Meribel in den französischen Alpen abseits der Piste gestürzt und mit dem Kopf gegen einen Felsen geprallt. Dabei erlitt er ein schweres Schädel-Hirn-Trauma.

Schumachers Zustand hatte sich nach Angaben der Ärzte etwas verbessert, so dass sich diese in Abstimmung mit der Familie in der Nacht zu der rund zweistündigen Operation am Gehirn entschlossen. Dabei wurde ein Hämatom entfernt. Es sei größer und besser erreichbar gewesen als andere Blutergüsse, die noch vorhanden seien. "Wir haben etwas Zeit gewonnen, aber wir müssen die Situation Stunde für Stunde genau beobachten", sagte Chef-Anästhesist Jean-Francois Payen. Bei einer Computertomografie seien weitere Blutergüsse am Gehirn festgestellt worden. Diese seien aber nicht so zugänglich und würden überwacht. Weitere Eingriffe seien zunächst nicht geplant. Schumacher Zustand bleibe kritisch. "Ich würde nicht sagen, dass er außer Lebensgefahr ist", sagte Payen. Auch für eine Verlegung in eine andere Klinik sei sein Zustand noch zu schlecht.

Bereits am Sonntag hatten die Ärzte Schumachers Schädel geöffnet, um Blutungen zu stoppen und den gefährlichen Druck auf das Gehirn abzubauen. Er wurde zudem in ein künstliches Koma versetzt, um seinen Zustand zu stabilisieren.

Schumacher, der mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in der Schweiz lebt, besitzt in dem französischen Skiressort ein Ferienhaus. Der gebürtige Rheinländer zählt zu den erfolgreichsten Formel-1-Piloten aller Zeiten. Neben seinen Weltmeister-Titeln weist seine Bilanz 91 Grand-Prix-Siege auf. Ende 2006 zog er sich aus dem Rennsport zunächst zurück, bevor er sich vergangenes Jahr nach einem wenig erfolgreichen dreijährigen Comeback endgültig aus der Formel 1 verabschiedete.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kernenergie-Aktien explodieren um 542 Prozent: Anleger warnen vor Blasenbildung
01.07.2025

Kernenergie-Aktien feiern ein spektakuläres Comeback – befeuert durch den steigenden Strombedarf für Rechenzentren. Die Branche erlebt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Svenska Digitaltolk: Dolmetscher-Gigant kauft KI-Unternehmen – Millionenumsatz prognostiziert
01.07.2025

Schwedens Dolmetscher-Gigant will Europas Übersetzungsmarkt aufrollen – mit KI, Millionenplänen und dem Griff nach Deutschland. Doch...

DWN
Politik
Politik Grenze zu – zumindest teilweise: Polen kontrolliert ab Montag
01.07.2025

Polen wird ab kommendem Montag vorübergehend wieder Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland einführen. Das kündigte...

DWN
Politik
Politik Krankenkassen schlagen Alarm: Zusatzbeiträge könnten deutlich steigen
01.07.2025

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) warnen vor Druck zu neuen Beitragserhöhungen ohne eine rasche Bremse für steigende Kosten....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
01.07.2025

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Alt gegen Jung: Wie die Generation Z das Arbeitsleben umkrempelt – und was zu tun ist
01.07.2025

Alt gegen Jung – und keiner will nachgeben? Die Generationen Z und Babyboomer prallen aufeinander. Doch hinter den Vorurteilen liegen...