Politik

EU-Außenbeauftragte Ashton soll Friedens-Nobelpreis erhalten

Die Sozialisten im EU-Parlament schlagen die Außenbeauftragte Ashton für den Friedensnobelpreis vor. Ashton habe entscheidend zur Lösung des Kosovo-Konflikts beigetragen. Zudem wäre der Preis eine Motivation im Kampf für einen dauerhaften Frieden zwischen Serbien und dem Kosovo, so die Sozialisten.
31.01.2014 14:37
Lesezeit: 1 min

Aktuell:

EU entscheidet, wer Staatsbürger werden darf

Die Sozialisten im EU-Parlament haben die Außenbeauftragte Catherine Ashton für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen. Diese habe die Lösung des Kosovo-Konflikts einen wesentlichen Schritt vorangebracht.

Neben Ashton wollen die Sozialisten auch die Ministerpräsidenten von Serbien und dem Kosovo, Ivica Dacic und Hashim Thaci, würdigen. Hannes Swoboda, der Fraktionschef der Sozialisten, sagte der Zeitung Die Welt:

„Alle drei haben durch ein Abkommen im April 2013 die Lösung des Konflikts um das Kosovo einen wesentlichen Schritt vorangebracht. Viele hatten das lange Zeit für unmöglich gehalten. Wir haben Ashton, Dacic und Thaci für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen, weil dieser nicht nur eine Würdigung ihrer Verdienste um eine Normalisierung der Beziehungen wäre, sondern auch zusätzliche Motivation, einen dauerhaften Frieden zwischen Serbien und dem Kosovo zu erreichen.“

Im Jugoslawienkrieg wurden rund 140.000 Menschen getötet. Heute seien die Beziehungen zwischen Serbien und dem Kosovo zwar noch „fragil, aber sie existieren“, schreibt Swoboda an das Nobelpreis-Komitee.

Das mehrheitlich von Albanern bewohnte Kosovo hatte sich im Februar 2008 für unabhängig erklärt. 106 der 193 UN-Mitgliedsstaaten erkennen die Republik Kosovo als Staat an. Serbien betrachtet das Kosovo aber weiterhin als autonome Provinz. Von den 1,8 Millionen Einwohnern des Kosovo sind rund 88 Prozent Albaner und 7 Prozent Serben.

Wichtige Bestandteile des Abkommens, das Ashton mit Serbien und dem Kosovo ausgehandelt hat, waren Kommunalwahlen für die serbische Minderheit und spezielle Regelungen im Polizei- und Justizwesen. Diese sollten den Serben eine weit gefasste Selbstverwaltung ermöglichen.

Obwohl die EU-Staaten Spanien, Zypern, Griechenland, Slowakei und Rumänien das Kosovo nicht als eigenen Staat anerkennen, hat die EU im Oktober letzten Jahres Verhandlungen über ein sogenanntes Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen mit dem Kosovo begonnen.

Mehrere Abgeordnete des US-Kongresses haben ebenfalls Ashton, Dacic und Thaci für den Nobelpreis vorgeschlagen. Der Nobelpreis wird jedes Jahr am 10. Dezember, dem Todestag von Alfred Nobel, verliehen. Das Preisgeld liegt bei rund 910.000 Euro.

Weitere Themen

China: Zahlungsausfall bedroht weltweites Finanz-System

Schwarzkümmel hilft gegen Osteoporose

Goldman Sachs greift nach Energie-Versorgung in Dänemark

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie Fahrerlose Taxis in Hessen: Chinesische Technik, deutscher Pilotbetrieb
01.06.2025

In Deutschland startet das erste Pilotprojekt für autonome Taxis: Ohne Fahrer, aber mit Überwachung aus der Ferne. Ein Modell mit...

DWN
Technologie
Technologie Goldrausch 2.0: Wie Google KI neu definiert – und Europa zuschaut
01.06.2025

Google I/O 2025 bietet einen tiefen Einblick in die nächste Ära der Künstlichen Intelligenz – von echten 3D-Videocalls bis hin zu...

DWN
Panorama
Panorama Nur noch fünf Minuten: Schlummertaste in Deutschland beliebt
01.06.2025

Mit der Schlummertaste kann man das Aufstehen verzögern. Ärzte raten davon ab, aber die Praxis ist gerade in Deutschland gängig....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Gesundheitscheck vor der Einstellung: Rechte und Grenzen für Bewerber
01.06.2025

Ein Vorstellungsgespräch ist erfolgreich verlaufen, doch bevor der Arbeitsvertrag unterschrieben wird, fordert der potenzielle Arbeitgeber...

DWN
Technologie
Technologie SaaS ist tot – die Zukunft gehört der KI, nicht Ihrer Plattform
01.06.2025

Niemand will die Nutzung Ihrer Plattform lernen – Unternehmen wollen Ergebnisse. Künstliche Intelligenz ersetzt Tools durch fertige...

DWN
Panorama
Panorama EU-Reform könnte Fluggastrechte deutlich schwächen
01.06.2025

Von Verspätungen betroffene Fluggäste haben in Zukunft möglicherweise deutlich seltener Anspruch auf Entschädigung. Die EU-Staaten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wettlauf um die Zukunft: Wie die USA ihre technologische Überlegenheit retten wollen
01.06.2025

China wächst schneller, kopiert besser und produziert billiger. Die USA versuchen, ihre Führungsrolle durch Exportverbote und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Freelancer: Unverzichtbare Stütze in flexiblen Arbeitswelten
01.06.2025

Trotz Homeoffice-Boom bleibt die Nachfrage nach Freelancern hoch. Warum Unternehmen auf Projektarbeiter setzen, wo die Vorteile liegen –...