Finanzen

WestLB-Nachfolger will 700 Mitarbeiter loswerden

Lesezeit: 1 min
13.02.2014 17:40
Der Nachfolger der WestLB, die Portigon AG, plant den Verkauf seiner Service-Sparte mit rund 700 Mitarbeitern. Diese werden bei der Abwicklung der WestLB nicht mehr gebraucht. „Die Mannschaft arbeitet sehr loyal am eigenen Abbau“, so der Portigon-Chef.

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Der WestLB-Nachfolger Portigon will sich bald von 700 Mitarbeitern aus dem Servicebereich trennen. Das Servicegeschäft soll verkauft werden. Was aus den Mitarbeitern wird, hängt allein vom neuen Eigentümer ab.

„Wir wollen den Verkaufsprozess im ersten Halbjahr 2014 starten“, sagte Portigon-Chef Dietrich Voigtländer am Donnerstag im nordrhein-westfälischen Landtag. Dafür müssten aber noch letzte Voraussetzungen erfüllt werden. Ein wichtiger Baustein sei dabei ein langfristiger Servicevertrag zwischen der Portigon Financial Services (PFS) und der milliardenschweren Bad Bank EAA. Dies müsse „sehr zügig“ erreicht werden.

Die PFS soll Kunden wie Bad Banks bei der Abwicklung etwa von faulen Krediten unterstützen. Die Uhr für den Verkauf tickt dabei: Auflagen der EU-Kommission fordern einen Verkauf bis 2016.

Portigon ist Rechtsnachfolger der WestLB, die 2012 auf Druck der EU-Kommission nach jahrelangem Streit um Garantien und öffentliche Beihilfen zerschlagen wurde (mehr hier). Eigner Portigons ist das Land Nordrhein-Westfalen. Das Düsseldorfer Haus hilft derzeit vor allem der Ende 2009 eingerichteten WestLB-Bad-Bank Erste Abwicklungsanstalt (EAA) dabei, milliardenschwere Risikoportfolien aus der Erbmasse der einst größten deutschen Landesbank abzuwickeln.

Die Zusammenarbeit mit der EAA müsse nun langfristig ausgerichtet werden, um Investoren Sicherheit zu geben, betonte Voigtländer. Denn es sei derzeit schwer, neue Kunden zu gewinnen - denn diese fragten, was nach Ablauf der Verkaufsfrist 2016 geschehen werde. Zugleich sei Portigon aber „sehr zuversichtlich, dass wir die PFS am Markt positionieren können“. Denn in zahlreichen Ländern gebe es Debatten um die Einrichtung von Bad Banks. Jüngstes Beispiel sei Österreich, wo Finanzminister Michael Spindelegger eine rasche Entscheidung über die Einrichtung einer staatlichen Bad Bank zum Abbau der Risiken der krisengeplagten Hypo Alpe Adria angekündigt hatte. Aber auch in Italien, Spanien und Slowenien seien Abbaubanken ein Thema.

„Der Markt ist massiv im Umbruch, wir haben mit der WestLB eine systemrelevante Bank abgewickelt“, sagte der Portigon-Chef. „Wir haben jetzt vier Jahre Erfahrung mit der Servicierung einer Bad Bank“, warb er. Insgesamt sehe er die Chance eines „erfolgreichen und vertretbaren“ Ergebnisses des Verkaufsprozesses.

Voigtländer hatte das Servicegeschäft Portigon Financial Services GmbH (PFS) zum 1. Februar ausgegliedert. Die Portigon AG selbst soll Ende 2016 noch rund 150 Mitarbeiter haben. „Die Mannschaft arbeitet sehr loyal am eigenen Abbau“, versicherte Voigtländer.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel auf Capri: Militärische Signale für Ukraine und Nahost
18.04.2024

Inmitten eskalierender Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten kommen die G7-Außenminister auf Capri zusammen, um gemeinsam Strategien...

DWN
Politik
Politik Russische Agenten in Bayern festgenommen: Sabotagepläne aufgedeckt
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Politik
Politik Kampf am Himmel: Ukrainische Verteidiger unter Druck
18.04.2024

Die militärische Lage der Ukraine verschlechtert sich weiter. Es fehlen Mittel, Soldaten und Luftabwehrsysteme, um sich gegen neue...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Halving: Die nächste Evolutionsstufe im digitalen Geldsystem
18.04.2024

Am 20. April 2024 ist es wieder soweit: Das nächste Halving steht vor der Tür. Doch um was geht es bei diesem Event, auf das die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wirtschaftsstandort Deutschland: 7 Maßnahmen, die den Wohlstand sichern
18.04.2024

Kein Wirtschaftswachstum, Fachkräftemangel, Bürokratie und hohe Energiekosten: Die deutsche Wirtschaft hat viele Baustellen. Im aktuellen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bosch verhandelt über Stellenabbau: Fokus auf Alternativen und Standortsicherung
18.04.2024

Bosch will massiv Stellen streichen, um im internationalen Wettbewerb nicht ins Hintertreffen zu geraten. Dagegen gingen zuletzt Tausende...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldvermögen privater Haushalte hat einen neuen Höchststand erreicht
18.04.2024

Die gestiegenen Kurse an den Aktienmärkten und die erhöhten Sparzinsen haben zusammen dazu geführt, dass das Geldvermögen der deutschen...

DWN
Panorama
Panorama Länder drängen Bund zur Handlung bezüglich des Deutschlandtickets
18.04.2024

Verkehrsminister erhöhen den Druck auf Bund und Länder in Finanzierungsstreit um Deutschlandticket.