Politik

Sanktionen: Russische Oligarchen kaufen Luxus-Immobilien in London

Die Androhung von Sanktionen gegen Russland wirkt sich äußerst positiv auf den Markt für Londoner Luxus-Immobilien aus: Dort parken russische und ukrainische Oligarchen ihre Vermögen diskret über Offshore-Firmen. Für die Banken der City sind die Deals äußerst prickelnd.
28.04.2014 00:39
Lesezeit: 1 min

Nachdem der Westen die Drohungen auf weitere Sanktionen fortsetzt und neue Stufen ankündigt, sind russische und ukrainische Oligarchen dazu übergegangen, ihre gefährdeten Vermögen in Offshore-Vehikeln unterzubringen. Wie die FT berichtet, werden diese Vehikel dazu verwendet, in London Top-Immobilien zu kaufen. Mit dieser Struktur umgehen die Oligarchen eine von Finanzminister John Osborne verordnete Offenlegungspflicht. Die FT zitiert einen Makler für Luxusimmobilien, der feststellt, es habe eine deutliche Zunahme der Aktivitäten von besonders reichen Russen und anderen Osteuropäern gegeben. Diese seien besorgt, dass ihre Vermögen von möglichen Sanktionen betroffen sein könnten.

Ein Grund sei, dass die Oligarchen ihr Geld in Sicherheit bringen und anonym leben wollen. Ein anderer ist allerdings, dass die Immobilien erstklassige Sicherheiten für die Banken sind: Viel Oligarchen nutzen daher die Londoner Villen, um ihre Geschäfte aus London zu betrieben. Sie profitieren natürlich auch von den niedrigen Zinsen, weil sie mit erstklassigen Sicherheiten von den großen Vermögensverwaltern und Finanzinstituten gerne gesehene Gäste auf der Jagd nach riskanten Investments sind.

Die Immobilienfirma JLL sagte, sie erwarte eine Vervierfachung des Umsatzes, der sich aus der Kapitalflucht aus Russland ergeben dürfte.

Diese Aktivitäten werden den Londoner Immobilienmarkt weiter anheizen. Schon heute ist es für Normalsterbliche faktisch unmöglich, sich in London eine Wohnung zu leisten.

Seit mehreren Jahren siedeln sich immer mehr Superreiche in den Top-Gegenden einiger Metropolen an, was dort zu einer Zwei-Klassen-Gesellschaft geführt hat (mehr hier).

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