Unternehmen

Stahlkonzern Salzgitter kämpft mit Sparprogramm gegen Verluste

Der Stahlkonzern Salzgitter will seine Verluste durch drastische Einsparungen senken. Das Unternehmen plant die Entlassung von 1500 Vollzeit-Stellen. Salzgitter reagiert auf den angespannten Stahlmarkt in Europa.
15.05.2014 10:31
Lesezeit: 1 min

Der Stahlkonzern Salzgitter hat dank seines Sparprogramms die Verluste zu Jahresbeginn eingedämmt. Unter dem Strich stand im ersten Quartal ein Fehlbetrag von 13,3 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Im Auftaktquartal des vergangenen Jahres hatte noch ein Verlust von rund 17 Millionen Euro in den Büchern gestanden. Die Niedersachsen hatte bereits in der vergangenen Woche einige vorläufige Zahlen vorgelegt. Vor Steuern fuhr der zweitgrößte deutsche Stahlkonzern bei einem leicht gesunkenen Umsatz einen Fehlbetrag von 8,7 Millionen Euro ein. Im Vorjahr war der Verlust fast doppelt so hoch gewesen.

„Die Situation auf dem europäischen Stahlmarkt blieb zum Jahresauftakt 2014 angespannt“, erklärte das Management. Dies bekommt seit längerer Zeit auch der größte deutsche Stahlkocher ThyssenKrupp zu spüren. Der Dax-Konzern hatte im vergangenen Quartal sein Ergebnis in der europäischen Stahlsparte ebenfalls verbessern können und dabei vor allem von Kostensenkungen profitiert. Den europäischen Stahlherstellern um Weltmarktführer ArcelorMittal machen Überkapazitäten, Preisdruck und eine schwache Nachfrage in Südeuropa zu schaffen.

Bei Salzgitter lief es nun bei der Problemtochter Peiner Träger besser. Das Unternehmen habe erstmals seit 2008 einen „kleinen Vorsteuergewinn“ erzielt. Genaue Zahlen zu der Tochter legt der Konzern in seinen Quartalsberichten nicht vor. Im vergangenen Geschäftsjahr war Peiner Träger mit einem Vorsteuerverlust von 290 Millionen Euro der größte Klotz am Bein, wobei neben dem rückläufigen Geschäft auch Abschreibungen und Rückstellungen für den Personalabbau zu Buche schlugen.

Salzgitter-Chef Heinz Jörg Fuhrmann hatte dem MDax-Konzern in der Stahlkrise eine Rosskur verordnet. Mehr als 1500 der gut 23.000 Vollzeitstellen sollen wegfallen. Damit will Fuhrmann das Ergebnis jährlich um über 200 Millionen Euro verbessern. Für 2014 bekräftigte er am Donnerstag die Prognose, wonach das Vorsteuerergebnis 2014 nahe der Gewinnschwelle liegen soll nach einem Verlust von 478 Millionen Euro im Vorjahr. Beim Umsatz peilt Salzgitter knapp zehn Milliarden Euro an. 2013 hatten sich die Erlöse auf 9,2 Milliarden Euro belaufen

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen CBDCs und Gold – Kontrolle oder Freiheit?

In einer Zeit rasanter Veränderungen stellt sich mehr denn je die Frage: Wie sicher ist unser Geld wirklich? Die Einführung von CBDCs...

 

 

DWN
Politik
Politik Neue Regierung: Üppige Übergangsgelder für Ex-Minister - AfD und Steuerzahlerbund fordern Reform
01.05.2025

Dauerversorgung auf Kosten der Steuerzahler: Bisher bekommen Minister und Kanzler nach ihrem Ausscheiden bis zu 2 Jahren staatliche...

DWN
Politik
Politik Trump gegen die Welt: Warum Streit mit Verbündeten das China-Problem nur verschärft
01.05.2025

Die Ereignisse der vergangenen Wochen haben zweifellos dem internationalen Ruf der USA auf den Finanzmärkten geschadet und das...

DWN
Technologie
Technologie PwC-Studie: Künstliche Intelligenz könnte Weltwirtschaft bis 2035 um 15 Prozent beflügeln – doch der Preis ist hoch
01.05.2025

Während viele Volkswirtschaften unter dem Druck multipler Krisen taumeln – Energiepreise, geopolitische Spannungen, ein fragiles...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Politik schwächt den Dollar – Rogoff sieht Machtverschiebung zugunsten Europas
01.05.2025

Kenneth Rogoff sieht in Trumps Politik den Katalysator für das Ende des Dollar-Zeitalters. Europa steht vor der historischen...

DWN
Finanzen
Finanzen JPMorgan: Zinsschock voraus – Warum US-Bonds Europa ausstechen
01.05.2025

JPMorgan sieht in US-Anleihen den neuen Renditetreiber – Europas zögerliche EZB-Politik wirkt abschreckend auf Investoren.

DWN
Panorama
Panorama Jung oder KI: Zwei Wege zur Lösung des Lkw-Fahrermangels
01.05.2025

Angesichts des anhaltenden Fahrermangels setzt die EU auf die Senkung der Altersgrenze für Lkw-Führerscheine, während die USA auf eine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Unternehmer weltweit in Alarmbereitschaft: Handelskriege, Schuldenkrisen und KI – Was kommt als Nächstes?
01.05.2025

UBS-Report: Unternehmer zwischen Angst vor Handelskriegen, Hoffnungen auf KI und dem Wettlauf um Nachhaltigkeit.

DWN
Finanzen
Finanzen Versteckte Risiken: Wie die Rentenversprechen zur Illusion werden
01.05.2025

Vorsorge mit Risiko: Warum viele Pensionslösungen nur scheinbar sicher sind – und wie mangelnde Transparenz zum größten Feind der...