Politik

Großbritannien wehrt sich gegen eigenen EU-Kommissar für Finanzmärkte

Großbritannien lehnt den geplanten EU-Finanzkommissar ab. Er werde die EU spalten, weil die Banken der Euro-Zone bevorzugt werden. Die City of London läuft Sturm gegen die mögliche Verschiebung der Kräfte.
05.08.2014 01:01
Lesezeit: 1 min

Die britischen Banken wollen einen EU-Kommissar für Finanzmärkte mit aller Macht verhindern. Dieser Schritt könnte den Binnenmarkt zerbrechen und dem „nationalen Interessen Großbritanniens schaden“.

Anthony Browne, der Chef der British Banker’s Association (BBA), warnt, dass die Debatte in Brüssel zu einer Regulierung der City of London zugunsten der Eurozone führen würde.

Derzeit werden alle EU-Finanzvorschriften von Michel Barnier, dem Binnenmarkt-Kommissar und ehemaligen französischen Außenminister, betreut. Jean-Claude Juncker kündigte nach seiner Wahl zum nächsten Kommissionspräsidenten an, den kommenden Finanzkommissar mit mehr Rechten auszustatten. Dieser heißt zwar formal noch „Kommissar für Finanzmärkte“, soll aber langfristig Aufgaben übernehmen, die früher Finanzminister in den Nationalstaaten zustanden. Vor allem soll dieser politische Kommissar die EZB kontrollieren (mehr dazu hier).

Browne fürchtet, dass das Entfernen der Finanzdienstleistungen aus dem Bereich des Kommissars für Binnenmarkt, gegen die Interessen der City of London abläuft. So würde der Fokus auf die Eurozone gelegt werden und weniger auf die Binnenmärkte. Das führe zu einer Benachteiligung von Großbritannien.

Barnier hätte einige richtige Reformen auf den Weg gebracht, die nun noch vollständig umgesetzt werden müssen. Doch ein eigener Finanz-Kommissar würde sich mit großen Initiativen beweisen wollen, und „das Letzte, was wir jetzt brauchen, sind neue, große Initiativen“, schreibt Browne in seinem Blog.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik One Big Beautiful Bill: Das steckt hinter Trumps Steuererleichterungen
04.07.2025

Am amerikanischen Unabhängigkeitstag setzt Donald Trump ein innenpolitisches Zeichen: Mit dem "One Big Beautiful Bill" will er seine...

DWN
Panorama
Panorama Waldbrand Sachsen: Gohrischheide - über 1.000 Einsatzkräfte im Einsatz
04.07.2025

Hitze, Trockenheit und starker Wind: In Sachsen und Thüringen kämpfen Einsatzkräfte gegen massive Waldbrände. Besonders die...

DWN
Politik
Politik Rentenkasse: Neue Mütterrente wohl erst ab 2028 umsetzbar
04.07.2025

Die Ausweitung der Mütterrente sorgt für Diskussionen: Einigkeit herrscht über das Ziel, Uneinigkeit über das Tempo. Millionen Mütter...

DWN
Finanzen
Finanzen Sparen für Kinder: Welche Anlagen sich wirklich lohnen
04.07.2025

Eltern wollen ihre Kinder finanziell absichern, doch viele verschenken Chancen. Statt renditestarker Anlagen dominiert Vorsicht, oft ohne...

DWN
Technologie
Technologie KI im Jobmarkt: Die große Lüge von der Objektivität
04.07.2025

Algorithmen sollen neutral entscheiden – doch KI entlarvt sich im Personalbereich als versteckter Türsteher: Diskriminierung,...

DWN
Panorama
Panorama Grillmarkt in der Krise? Holzkohle wird teurer
03.07.2025

Grills verkaufen sich längst nicht mehr von selbst. Nach Jahren des Booms mit Rekordumsätzen schwächelt die Nachfrage. Händler und...

DWN
Finanzen
Finanzen Milliarden für Dänemark – Deutschland geht leer aus
03.07.2025

Dänemark holt 1,7 Milliarden DKK aus Deutschland zurück – ohne die deutsche Seite zu beteiligen. Ein heikler Deal im Skandal um...

DWN
Finanzen
Finanzen Vermögen im Visier: Schweiz plant Enteignung durch Erbschaftssteuer für Superreiche
03.07.2025

Die Schweiz steht vor einem Tabubruch: Kommt die 50-Prozent-Steuer auf große Erbschaften? Die Eidgenossen debattieren über ein riskantes...