Politik

Ukraine: Poroschenko gewinnt, rechtsextreme Swoboda schafft Einzug

Lesezeit: 1 min
26.10.2014 21:10
Bei der Parlamentswahl in der Ukraine dürfte die neue Partei von Präsident Poroschenko wie erwartet gewonnen haben. Entgegen den Prognosen haben allerdings auch die rechtsextreme Swoboda und die Anhänger von Ex-Präsident Janukowitsch den Einzug ins Parlament geschafft.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Ukraine  

Bei der Parlamentswahl in der Ukraine zeichnet sich einer ersten Nachwahlbefragung zufolge ein Sieg des Bündnisses von Präsident Petro Poroschenko ab. Sie dürfte 23 Prozent erhalten, hieß es in der kurz nach dem Schluss der Wahllokale am Sonntagabend veröffentlichten Erhebung.

Die ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform schlüsselt die Prognose wie folgt auf:

Petro Poroschenko 23 Prozent

Volksfront von Arseni "Jaz" Jazenjuk 21,3 Prozent

Samopomich Union von Andriy Sadovy 13,2 Prozent

Oppositions-Block (Janukowitsch) 7,6 Prozent

Radikale Partei (Oleh Liashko) 6,4 Prozent

Swoboda 6,3 Prozent

Julia Timoschenko 5,6 Prozent.

Die Überraschung des Abends war das Abschneiden einer Partei von Verbündeten des gestürzten Präsidenten Viktor Janukowitsch. Sie erhielt laut der Nachwahlbefragung 7,6 Prozent und würde damit die Fünf-Prozent-Hürde überspringen.

Die rechtsradikale Partei Swoboda (Freiheit), die sich im Wahlkampf etwa für eine atomare Aufrüstung des Landes ausgesprochen hatte, kam demnach auf 6,3 Prozent der Stimmen. Eine erneute Regierungsbeteiligung der Bewegung um Oleg Tjagnibok ist zwar unwahrscheinlich, die Partei schaffte allerdings den Einzug in die Oberste Rada.

Der als militant geltende Rechte Sektor scheiterte den Prognosen zufolge mit vermutlich weniger als zwei Prozent deutlich an der Fünf-Prozent-Hürde. Der radikale Flügel der Winterproteste auf dem Maidan spricht sich etwa für liberale Waffengesetze und ein massives militärisches Vorgehen gegen die Rebellen im Osten des Landes aus.

In Odessa könnte es nach der Wahl zu neuerlichen Auseinandersetzungen kommen, berichtet Andrej Hunko, Wahlbeobachter des Europarats.

Roman Zvarych vom Block Poroschenko sagte nach der Wahl, es habe bei der Wahl mehr Unregelmäßigkeiten gegeben als bei der Präsidentschaftswahl. Allerdings habe es auch dieses Mal keine signifikant große Zahl an Zwischenfällen gegeben.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Politik
Politik Israels Armee nähert sich dem Grenzübergang von Rafah
07.05.2024

Israels Regierung bleibt bei der geplanten umfangreichen Offensive gegen Rafah bestehen, während die Hamas einer Waffenruhe zustimmt -...

DWN
Immobilien
Immobilien Gesundheitsimmobilien: Investmentmarkt stolpert – wie sieht die Pipeline weiter aus?
07.05.2024

Nach robustem Transaktionsvolumen in den vergangenen Jahren herrschte auf dem Investmentmarkt für Pflegeheime, Seniorenimmobilien und...

DWN
Politik
Politik Erbschaftssteuer: Droht durch Klage Bayerns ein Wettbewerb der Länder beim Steuersatz?
07.05.2024

In Karlsruhe wird es diesen Sommer mal wieder um den Dauerbrenner Erbschaftssteuer gehen. Schon zweimal hat das Verfassungsgericht von der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Menge sichergestellten Kokains im Hamburger Hafen verdreifacht
06.05.2024

Im Hamburger Hafen werden alle nur erdenklichen Waren umgeschlagen - auch Drogen. Immer mehr Kokain findet durch das Tor zur Welt seinen...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Der internationale Handel und Kriege im Fokus bei Xi-Besuch in Frankreich
06.05.2024

Auf gute Stimmung machen in Europa: Chinas Staatspräsident Xi besucht seit fünf Jahren mal wieder Frankreich und lächelt, als ihn...

DWN
Politik
Politik Neues Gesicht in der CDU: Helmut Kohl-Enkel will in Bundesvorstand gewählt werden
06.05.2024

Die Kinder von Helmut Kohl haben auf eine Karriere in der Politik verzichtet. Jetzt versucht der Enkel des früheren Bundeskanzlers,...

DWN
Politik
Politik Friedrich Merz bleibt Parteichef: CDU zur sofortigen Regierungsübernahme bereit
06.05.2024

Die CDU trifft sich zum dreitägigen Bundesparteitag in Berlin. Es geht um die Verabschiedung des neuen Parteiprogramms der Union und auch...

DWN
Politik
Politik Scholz zu Besuch in Litauen: „Jeden Zentimeter ihres Territoriums verteidigen"
06.05.2024

Mit der anlaufenden Stationierung einer gefechtsbereiten Brigade an der Nato-Ostflanke geht Deutschland im Bündnis voran. Der...