Politik

Razzia in Süd-Frankreich: Polizei nimmt fünf Terror-Verdächtige fest

Lesezeit: 1 min
28.01.2015 00:33
In Frankreich wurden im Zuge einer Razzia fünf Terror-Verdächtige festgenommen. Auch in Belgien kam es zu insgesamt drei Festnahmen wegen Terror-Verdachts. Alle Verdächtigen sollen Syrien-Rückkehrer sein.
Razzia in Süd-Frankreich: Polizei nimmt fünf Terror-Verdächtige fest

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Im südfranzösischen Ort Lunel des Départements Hérault nahm eine Spezialeinheit der Polizei nach Angaben aus Sicherheitskreisen fünf Männer fest. Ziel des Einsatzes sei es gewesen, ein Terroristen-Netz zu sprengen, hieß es.

Zwei der Verdächtigen hätten Zeit im Kampfgebiet in Syrien verbracht. Lunel in der Region Herault hatte zuletzt Aufmerksamkeit auf sich gezogen, weil bis zu zehn Bewohner der Gegend sich nach Medienberichten auf die Ausreise nach Syrien vorbereiteten, berichtet Le Parisien.

Auch in der westbelgischen Ortschaft Kortrijk kam es zu einer Razzia gegen Terror-Verdächtige. Die drei festgenommenen Personen hätten Verbindungen zu radikalen Gruppen unterhalten, erklärte die Staatsanwaltschaft am Dienstag.

Bei der Durchsuchung ihrer Wohnungen hätten die Ermittler Waffen entdeckt. Derzeit werde geprüft, ob die Männer Kontakt zu den Terror-Verdächtigen in Verviers im Osten des Landes hatten, gegen die die Sicherheitskräfte kürzlich vorgegangen waren. Die Verdächtigen dort planten nach Angaben der Behörden Angriffe auf die Polizei. Sie sollen bewaffnet gewesen sein. Bei der Razzia in Verviers wurden zwei der Verdächtigen getötet. Bei den Toten soll es sich um Syrien-Rückkehrer handeln.

Seit den Anschlägen auf die französische Satire-Zeitung „Charlie Hebdo“ fanden in Frankreich, Belgien und Deutschland zahlreiche Razzien statt. Über die Hintergründe und die Drahtzieher der Anschläge ist nichts bekannt. Doch der Ex-Chef der französischen Spezialeinheit „Groupe d´Intervention de la Gendarmerie Nationale“ (GIGN), Frédéric Gallois, sagt, dass das Attentat eine militärische Kommando-Aktion gewesen sei. Dies gehe über eine religiöse Motivation hinaus.

In Frankreich sind nach den Anschlägen 54 Bürger wegen „Verherrlichung des Terrorismus“ festgenommen worden. In der Regel handelte es sich um gedankenlose, flapsige Sprüche oder Wutausbrüche.

Die französische Regierung verkündete, dass im „Kampf gegen den Terrorismus“ 1400 neue Agenten eingestellt und 425 Millionen Euro an zusätzlichen Mitteln bereitgestellt werden. Vor allem soll der Online-Bereich überwacht werden.

Das französische Parlament will nach dem Vorbild des US-amerikanischen Patriot Acts neue Anti-Terror-Gesetze verabschieden. Premier Manuel Valls hatte schon 2012 in seiner Position als Innenminister davor gewarnt, dass die Terror-Gefahr „immer mehr aus dem Inneren“ komme.


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Opposition blockiert Zusammenarbeit mit Scholz und fordert Vertrauensfrage
09.11.2024

Nach dem Zerfall der Ampel-Koalition lehnen Union und FDP die von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) angebotene Zusammenarbeit im Bundestag...

DWN
Finanzen
Finanzen Nächste Finanzkrise durch Schattenbanken? EZB warnt vor Risiken durch NBFIs

09.11.2024

Die Stabilität des europäischen Finanzsystems mag sich laut der EZB verbessert haben. Doch mit der zunehmenden Macht der Schattenbanken...

DWN
Politik
Politik Trump 2.0: Deutsche Wirtschaft fürchtet Handelskrieg
09.11.2024

Zölle, Handelskrieg, Protektionismus – die Wahl von Trump 2.0 schlägt Wellen der Angst. Denn obwohl die Prognosen auf seinen Wahlsieg...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Batterie-Recycling: Ein aufkommender Markt in der Energiewende
09.11.2024

Mit der zunehmenden Zahl an Elektroautos stellt sich eine dringende Frage: Was passiert mit den alten Batterien dieser Fahrzeuge? Diese...

DWN
Panorama
Panorama 35 Jahre Mauerfall: Sieben weniger bekannte Aspekte des historischen Ereignisses
09.11.2024

Viele Menschen erinnern sich an den 9. November 1989 als einen bewegenden Moment in der deutschen Geschichte. Doch einige Facetten dieses...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Streit um Mine in Serbien: Warum Europas größtes Lithiumvorkommen sabotiert wird
09.11.2024

In Serbien soll die größte Lithiummine Europas sabotiert werden. Schon einmal musste das Projekt, das den Lithiumbedarf des Kontinents zu...

DWN
Panorama
Panorama Ampel-Aus: Wie die Regierungskrise das Land beeinflusst
09.11.2024

Politik erscheint oft abstrakt und entfernt. Doch was hat das Ampel-Aus mit dem Alltag der Bürger zu tun? Die Antwort: enorm viel. Wie die...

DWN
Panorama
Panorama Einweg-E-Zigaretten im Trend: Warum der Hype bei Jugendlichen Experten alarmiert
09.11.2024

Die Nachfrage nach E-Zigaretten steigt in Deutschland, vor allem Einweg-Modelle sind bei jungen Menschen beliebt. Eine Untersuchung der...