Technologie

Koalition verschiebt Entscheidung über Stromtrassen-Bau

Der umstrittene Bau neuer Stromtrassen wird nicht vor Juni entschieden. Der Koalitionsausschuss wolle die Frage im Paket mit anderen Entscheidungen zur Energiewende klären, so Bundeskanzlerin Merkel. Die SPD kritisierte den erneuten Verzug.
25.02.2015 17:50
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die große Koalition verschiebt eine Entscheidung über den umstrittenen Bau neuer Stromtrassen bis Ende Juni. Der Koalitionsausschuss habe in der Nacht zu Mittwoch entschieden, die Frage im Paket mit anderen Entscheidungen zur Energiewende zu klären, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel am Mittwoch in Berlin. „Vor dem Sommer gibt es Klarheit“, versprach die CDU-Vorsitzende. Dieser Zeitplan sei ausreichend für die Umsetzung der Energiewende.

Zu den Themen, die bis zum Sommer entschieden werden müssen, gehört auch die Frage, mit welchem Energiemix die Regierung ihre Klimaschutzzielen bis 2020 erreichen will - dort klafft immer noch eine Lücke bei den Einsparungen des Treibhausgases CO2. Zudem muss geklärt werden, wo welche Reservekraftwerke zur Absicherung der wachsenden Anteils an erneuerbaren Energien erhalten bleiben sollen. Bis Ende Juni soll auch die Reform des Gesetzes zu Kraft-Wärme-Koppelung geklärt werden.

Die SPD zeigte sich unzufrieden mit den Beschlüssen. „Wir können die Energiewende nicht aufs Eis legen, bis die internen Differenzen in der Union geklärt sind“, kritisierte SPD-Chef und Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel, der an dem Koalitionsausschuss teilgenommen hatte. „Denn damit würden wir die Stromkosten für Wirtschaft und Verbraucher weiter in die Höhe treiben. Deshalb wird die Bundesnetzagentur die Planungen für alle gesetzlich vorgesehenen neuen Trassen fortsetzen.“ Auch Merkel hatte erklärt, dass die Netzagentur ihre „Konsultationen“ vor den Entscheidungen fortsetzen werde.

SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann machte vor allem die CSU dafür verantwortlich, dass bei dem Treffen keine weitergehenden Beschlüsse getroffen werden konnten. „Ärgerlich ist, dass wir noch keine Einigung über die Umsetzung der Energiewende haben“, erklärte er. „Auch Bayern braucht bezahlbaren Strom. Hier werden wir noch Diskussionen in der Koalition führen müssen.“ CSU-Chef Horst Seehofer hatte angekündigt, über den Bau von Stromtrassen nach Bayern erst entscheiden zu wollen, wenn die anderen Fragen zur Energiewende geklärt sind.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA dominieren globalen Pharmamarkt: Milliardenschwere Investition von Pharmariese Novartis - Exodus für Europa?
14.04.2025

Amerika gewinnt, Europa verliert: Die USA werden zunehmend zum globalen Zentrum pharmazeutischer Produktion. Der Schweizer Pharmakonzern...

DWN
Politik
Politik Migrationspolitik: Drei Flieger aus Afghanistan noch im April - Sachsens Innenminister gegen Baerbocks Aufnahmeprogramm
14.04.2025

Die weitere Aufnahme von Afghanen sorgt bei Sachsens Innenminister Armin Schuster für große Empörung: „Dass Außenministerin Annalena...

DWN
Finanzen
Finanzen Analyse zu Trumps Handelspolitik: Nach China wird die Federal Reserve Trumps nächster Kampfplatz
14.04.2025

Nach der Handelskonfrontation mit China könnte Donald Trump nun in einen gefährlichen Konflikt mit der Federal Reserve treten. Alan Dunne...

DWN
Politik
Politik Nach Sumy-Angriff: Liefert Merz Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine? EU begrüßt Offenheit
14.04.2025

In der Opposition war Merz offen für eine Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine. Als voraussichtlicher Kanzler ist er das...

DWN
Finanzen
Finanzen Chefstrategin rät zur Diversifizierung - wie sich Anleger in unsicheren Zeiten gezielt schützen
14.04.2025

Die Finanzmärkte stehen vor großen Herausforderungen. Die Zukunft der US-Wirtschaft, die Entwicklung des Technologiesektors und die Frage...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenzwelle bei Pflegeheimen: 1264 Pflegeeinrichtungen insolvent oder geschlossen
14.04.2025

Nach ausbleibender Pflegereform: In Deutschland geraten immer mehr Pflegeheime und -dienste in finanzielle Not. Und das Heimsterben geht...

DWN
Finanzen
Finanzen Inflation in der Eurozone sinkt: Plant die EZB die nächste Zinssenkung?
14.04.2025

Die Inflation in der Eurozone ist im März erneut gesunken. Laut aktuellen Daten liegt die Teuerungsrate nun bei 2,2 Prozent, was einen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU will Lieferkettengesetz aufweichen: Was das für Unternehmen bedeutet
14.04.2025

Die EU will auf Druck aus der Wirtschaft die Berichtspflichten für Unternehmen lockern und das bestehende Lieferkettengesetz aufweichen...