China hat HSBC, Morgan Stanley, Société Générale, BNP Paribas, ING Bank und 27 weiteren ausländische Finanz-Institutionen die Genehmigung erteilt, in seinen inländischen Anleihenmarkt einzusteigen. Dieser hat einen Wert von 5,9 Billionen Dollar.
China hat in den vergangenen Jahren seinen Anleihenmarkt weitgehend liberalisiert und geöffnet. Dieser ist nach den USA und Japan der drittgrößte Anleihenmarkt der Welt, berichtet die Financial Times. Ökonomen sind der Ansicht, dass diese Öffnung erfolgen müsse, wenn China ausländische Investoren davon überzeugen will, ihre Investitionen in der chinesischen Währung Yuan zu halten.
Dieser Schritt kommt zu einem Zeitpunkt, an dem sich Chinas Wirtschaftswachstum verlangsamt und fallende Inlandszinsen die Kapitalabflüsse beschleunigen. Standard Chartered schätzt, dass etwa 50 Notenbanken bereits Yuan-Anleihen (Dim-Sum-Anleihen) halten. Die meisten der Dim-Sum-Anleihen werden in Hongkong gehandelt und bedürfen keiner Zustimmung der Regierung in Peking. Ende März hielten Offshore-Institutionen 579 Milliarden Yuan (93 Milliarden Dollar) in Interbank-Anleihen. Im Vorjahresvergleich lag hier ein Anstieg von 44 Prozent vor. 90 Prozent aller chinesischen Inlands-Anleihen werden am Interbanken-Anleihenmarkt gehandelt.
Zudem hat China mit mehreren Staaten – unter anderem mit Russland, Malaysia und der Ukraine – Währungs-Swaps vereinbart, was den Tausch der eigenen Währung Yuan mit den ausländischen Währungen erlaubt. China will sich auch gegen Wechselkursrisiken absichern, die durch hohe Schwankungen in den Schwellenländern entstehen.
Der Vorstoß, sich in der eigenen Währung zu verschulden, hat den Vorteil, dass die Notenbank in Peking im Notfall eine eigenständige Monetarisierung betreiben kann. Dadurch kann eine mögliche Zahlungsunfähigkeit abgewendet und die Gläubiger vollständig ausgezahlt werden.