Die brasilianische Zentralbank hat ihren Leitzins im Kampf gegen die Inflation auf den höchsten Stand seit mehr als sechs Jahren angehoben. Er steigt von 13,25 auf 13,75 Prozent, wie die Notenbank am Mittwochabend (Ortszeit) in Brasilia mitteilte. Sie signalisierte zugleich weitere Zinserhöhungen. Ziel sei es, die Inflationsrate bis Ende 2016 auf 4,5 Prozent zu drücken. Derzeit steigen die Verbraucherpreise mit rund 8,2 Prozent so schnell wie seit Ende 2003 nicht mehr. Teureres Geld dämpft die Nachfrage nach Krediten, was den Preisdruck dämpfen kann.
"Das ist die richtige Entscheidung und ein weiterer Schritt, um Glaubwürdigkeit zurückzugewinnen", sagt der Ökonom Alberto Ramos von der Investmentbank Goldman Sachs. Allerdings kann eine straffere Geldpolitik auch Konsum und Investitionen abwürgen. Ökonomen gehen davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt 2015 um mindestens ein Prozent sinken wird und die größte Volkswirtschaft Südamerikas damit in eine Rezession abrutscht.