Der Fifa-Korruptionsskandal ruft weltweit immer mehr Behörden auf den Plan. In Südafrika nahm eine auf Korruptionsbekämpfung spezialisierte Polizei-Einheit Ermittlungen auf, ob bei der Vergabe der Weltmeisterschaft an das Land im Jahr 2010 Schmiergeld gezahlt wurde. Die Bankenaufsicht in Hongkong forderte als Konsequenz aus der Affäre die Geldinstitute der chinesischen Sonderverwaltungszone auf, schärfer gegen Geldwäsche vorzugehen. Der Italiener Domenico Scala zog sich derweil aus dem Rennen um die Nachfolge von Verbandspräsident Joseph Blatter zurück. Der Chef der Fifa-Rechnungsprüfer werde keine operative Rolle im Verband übernehmen, sagte ein Sprecher.
Nach Blatters überraschender Rücktrittsankündigung ist die WM-Vergabe an Russland und Katar in den Blickpunkt geraten. Neben den Schweizer Behörden prüft auch das FBI die beiden Entscheidungen des Fußballweltverbandes. Beide Länder haben ein Fehlverhalten zurückgewiesen.
Ein ehemaliges Mitglied des Fifa-Exekutivkomitees hat US-Gerichtsunterlagen zufolge die Annahme von Bestechungsgeldern vor den Weltmeisterschaften 1998 in Frankreich und 2010 in Südafrika gestanden. Der Amerikaner Charles Blazer sagte im November 2013 als Kronzeuge vor einem Bundesgericht in New York aus. Seine Angaben trugen zu den jüngsten Anklagen gegen hochrangige Fifa-Funktionäre bei.
Zudem gab die Fifa am Donnerstagabend zu, dem irischen Verband eine Millionen-Entschädigung gezahlt zu haben. Hintergrund ist, dass die WM-Qualifikation für die WM 2010 durch ein Handtor durch Frankreich verpasst wurde. Irland sollte mit der Zahlung dazu gebracht werden, auf rechtliche Schritte zu verzichten.