Politik

Euro-Retter total zerstritten: Krisen-Treffen gescheitert

Das Treffen der Euro-Gruppe ist gescheitert und wurde auf Sonntagvormittag vertagt. Wolfgang Schäuble hatte mit der Idee des, Griechenland aus dem Euro zu werfen, den Süden gegen sich aufgebracht. Die Finnen drohten mit einem Veto. Die Italiener wollen Angela Merkel am Sonntag stellen.
12.07.2015 00:15
Lesezeit: 1 min

Der erste Teil der Euro-Rettung ist am Samstag gescheitert: Die Euro-Finanzminister haben ihre Krisenberatungen zu Griechenland nach rund neun Stunden ergebnislos vertagt. Am Sonntagvormittag (11.00 Uhr) wollen die Ressortchefs wieder zusammenkommen, wie Diplomaten in Brüssel berichteten. Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem verzichtete nach Abschluss der Beratungen auf seine sonst übliche Pressekonferenz.

Zunächst hatte es so ausgesehen, als könnte die Zustimmung der Troika zu den griechischen Vorschlägen zu einer einvernehmlichen Lösung führen. Doch Deutschland hielt sich lange bedeckt, ehe Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble einen Plan vorlegte, das griechische Volksvermögen in Höhe von 50 Milliarden Euro in eine Treuhand als Sicherheit für neue Kredite zu überführen. Dies käme einer Enteignung gleich.

Daraufhin platzte offenbar den Italienern der Kragen: Premier Matteo Renzi verlangt, dass Angela Merkel am Sonntag einer Lösung zustimmt, um die Krise zu beenden. Die Krise gefährde die EU.

Die Finnen drohten mit einem Veto zur Erklärung der Finanzminister. Sie haben seit kurzem Euro-Skeptiker in der Regierung, die ihrerseits wiederum die größte Regierungspartei mit dem Bruch der Koalition bedrohten, falls es ein drittes Griechenland-Paket gebe.

Für einen ESM-Bailout ist keine Einstimmigkeit nötig. Allerdings könnte Deutschland neue Kredite mit einem Veto blockieren. Das Problem: Der Bailout wird erwartungsgemäß viel teurer als gedacht. Und im ESM sind erst 80 Milliarden Euro eingezahlt. Allein 25 Milliarden Euro werden, so Reuters, für die Rekapitalisierung der Banken benötigt. Rechnet man die zu den von der Syriza-Regierung erbetenen 53,5 Milliarden hinzu, wäre der ESM bereits leer:

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie ChatGPT-5: So verwenden Sie das neue ChatGPT-Modell
08.08.2025

Open AI erlaubt erstmals tiefe Einblicke in die Denkweise von ChatGPT. Wer die neue Erweiterung nutzt, kontrolliert nicht nur Daten –...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt "Aufstehen, hingehen, machen": Thomas Hintsche verkauft seit 30 Jahren gegrillte Würstchen auf dem Markt
08.08.2025

Seit 30 Jahren verkauft Thomas Hintsche Bratwurst, Steak, Buletten und mehr auf dem Markt. Seine Grillskills hat er perfektioniert, kennt...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis bleibt stabil: USA verhängen Zölle auf Goldimporte – Schweiz im Fokus
08.08.2025

US-Zölle auf Goldimporte versetzen den Markt in Aufruhr. Besonders die Schweiz könnte hart getroffen werden. Während der Goldpreis in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kreditprogramme für den Mittelstand: Neue KfW-Digitalförderung für KMU, Kritik an „Made for Germany“
08.08.2025

Zwei neue KfW-Kreditprogramme unterstützen KMU seit Juli gezielt bei Digitalisierung und Innovation. Unterdessen sorgt die fehlende...

DWN
Finanzen
Finanzen Munich Re-Aktie fällt: Rückversicherer spürt Preisdruck trotz Rekordgewinn
08.08.2025

Die Munich Re-Aktie erlebt nach einem Rekordgewinn überraschend Gegenwind. Trotz starker Halbjahreszahlen dämpfen sinkende Preise und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Verhandeln lernen: Mit Strategie zum Erfolg – jeder kann es mit den richtigen Methoden
08.08.2025

Erfolgreich verhandeln kann jeder – mit den richtigen Methoden. Erfahren Sie, wie Sie mit Strategie, Künstlicher Intelligenz und...

DWN
Finanzen
Finanzen Bechtle-Aktie hebt ab: Starker Quartalsverlauf beflügelt Anleger
08.08.2025

Die Bechtle-Aktie überrascht Anleger im Börsenhandel am Freitag mit einem kräftigen Kurssprung. Nach Monaten der Flaute deutet vieles...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ifo: Auftragsmangel hemmt deutsche Wirtschaft weiterhin
08.08.2025

Das Ifo-Institut meldet: Der Auftragsmangel bleibt eine Bremse für die deutsche Wirtschaft. Trotz vereinzelter Lichtblicke in einigen...