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In einer Zusammenstellung aus seinem Halbjahresbericht hat der Rohstoff-Händler Glencore gemeldet, dass seine Bilanz Cash in Höhe von 3,1 Milliarden Dollar, kurz- und mittelfristige Kreditlinien in Höhe von 19,9 Milliarden Dollar und langfristige Verbindlichkeiten in Höhe von 31,1 Milliarden Dollar aufweist.
Glencore will mit dem Faktenbericht seine Anleger davon überzeugen, dass kein Liquiditätsrisiko vorliegt, welches der größte Risikofaktor bei Unternehmen ist. Der Rohstoff-Riese hat den Großteil seines Bestands durch Derivatetransaktionen gegen Wechselkursschwankungen oder Veränderungen bei Rohstoffpreisen abgesichert. Glencore ist zwar hoch verschuldet, doch die langfristigen Schulden sollen durch Aktivverkäufe reduziert werden. Allerdings haben die Banken bei Glencore ein Kreditrisiko von schätzungsweise 100 Milliarden Dollar oder mehr.
Bank-Aktionären und Aufsichtsbehörden sind darüber besorgt, dass Schuldtitel und Handelsfinanzierungsangebote bei Glencore, von denen eine „deutliche Mehrheit“ ungesichert sind, zu einem höheren Kapitalbedarf führen werden, berichtet Bloomberg. Die Bruttoverschuldung ist viel höher als die bisher immer angegebene Nettoverschuldung. Die Bruttoverschuldung liegt bei 50 und die Nettoverschuldung bei weniger als 30 Milliarden Dollar. „Der Bankensektor kann deutlich mehr Belastung durch Glencore erwarten, als allgemein abgeschätzt wurde“, so die Analysten Alastair Ryan und Michael Helsby.
Seit Monaten zeichnet sich ein Rohstoff-Schock in der Weltwirtschaft ab: Die Preise fallen bei allen wichtigen Rohstoffen faktisch ohne Unterbrechung. Ausgelöst wurde die Rohstoff-Krise durch den Absturz der Ölpreise. Dadurch entstand eine Spirale, die in ihren Folgen viel gravierender sei kann als alle bisherig bekannten Faktoren, die die Märkte destabilisieren.