Politik

Türkei: Polizei stürmt Fernsehsender der Gülen-Bewegung

Vier Tage vor der Neuwahl in der Türkei hat die Polizei das Gebäude eines Fernsehsenders gestürmt. Der Sender zählt zum Medienimperium des islamischen Predigers Fethullah Gülen, der in den USA lebt.
28.10.2015 15:33
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

In der Türkei wachsen wenige Tage vor der Parlamentswahl die politischen Spannungen: Die Polizei stürmte am Mittwoch Redaktionsräume des Medienkonzerns Koza Ipek Holding in Istanbul. Dabei setzten die Sicherheitskräfte Wasserwerfer gegen Dutzende Demonstranten vor dem Gebäude ein, in dem die Sender Kanalturk und Bugun TV untergebracht sind. Koza Ipek gehört zum in den USA lebenden islamischen Prediger Fethullah Gülen.

Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan beschuldigt den seit 1999 im US-Exil lebenden Gülen, innerhalb der Türkei eine Parallel-Struktur aufgebaut zu haben. Die Regierung in Ankara ging wiederholt gegen Tausende mutmaßliche Anhänger des Predigers in Justiz, Polizei und den Medien vor. Am Dienstag hatten die Behörden 22 Tochtergesellschaften von Koza Ipek wegen angeblicher finanzieller Unregelmäßigkeiten besetzt. Der Konzern bestreitet die Vorwürfe.

Die Türken wählen am Sonntag ein neues Parlament. Umfragen zufolge sieht es nicht danach aus, dass Erdogans islamisch-konservativer Partei AKP die bei der Wahl Anfang Juni verlorene absolute Mehrheit zurückgewinnen kann. Die Neuwahl war notwendig geworden, weil die Koalitionsgespräche der AKP im Sommer gescheitert waren.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnungsmangel: Deutschland fehlen 550.000 Wohnungen
05.02.2025

Eine neue Analyse belegt ein massives Wohnungsdefizit in Deutschland: 550.000 Wohnungen fehlen bundesweit. Die Politik zeigt sich vor der...

DWN
Panorama
Panorama Elf Tote in Schweden: Was ist passiert?
05.02.2025

Nach einer Schießerei an einer Erwachsenenbildungseinrichtung in Schweden bleiben viele Fragen offen. Mindestens elf Menschen starben,...

DWN
Politik
Politik Grönland wählt am 11. März - und verbietet ausländische Spenden an Politik
05.02.2025

Aus Angst vor Wahlmanipulation und angesichts geopolitischer Begehrlichkeiten greift Grönland durch: Ausländische und anonyme Spenden an...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft US-Strafzölle: Wie die deutsche Wirtschaftsleistung massiv bedroht wird
05.02.2025

US-Strafzölle auf Importe aus Kanada, Mexiko und China könnten gravierende Folgen für die deutsche Wirtschaft haben. Experten des...

DWN
Panorama
Panorama Russischer Geheimdienst hinter Auto-Sabotagen vermutet
05.02.2025

Eine Serie von Sabotageakten gegen Autos sorgt für Unruhe in Deutschland. Die Polizei vermutet dahinter einen russischen Geheimdienst, der...

DWN
Technologie
Technologie Shein und Temu im Visier der EU-Kommission
05.02.2025

Die EU-Kommission will gegen den massenhaften Import billiger Produkte von Plattformen wie Shein und Temu vorgehen. Im Fokus stehen...

DWN
Politik
Politik Mehrheit bei Migrationsvotum durch AfD: Für mehr als die Hälfte der Deutschen kein Problem
05.02.2025

Bei den Demonstrationen gegen Merz und die AfD war viel Empörung zu spüren. Doch diese Proteste spiegeln nur die Meinung einer – wenn...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Rüstungskonzern KNDS übernimmt Alstom-Werk in Görlitz und sichert Arbeitsplätze
05.02.2025

Der Rüstungskonzern KNDS übernimmt das Alstom-Werk in Görlitz. In einer feierlichen Zeremonie unterzeichneten die Unternehmen eine...