Politik

China warnt USA: Kleiner Zwischenfall kann zu Krieg führen

Lesezeit: 1 min
30.10.2015 10:55
Peking wirft den USA illegales Eindringen in chinesische Gewässer vor. Daher bestehe die Gefahr, dass bereits „ein kleiner Vorfall zum Krieg führen könnte“.
China warnt USA: Kleiner Zwischenfall kann zu Krieg führen
Der US-Zerstörer USS Lassen (DDG 82) steht aktuell vor den Spratly-Inseln. (Foto: US Navy)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der Chef der chinesischen Marine hat die USA im Streit über das Spratly-Archipel im Südchinesischen Meer vor weiteren Provokationen gewarnt. Ansonsten bestehe die Gefahr, dass bereits „ein kleiner Vorfall zum Krieg führen könnte“, sagte Admiral Wu Shengli chinesischen Angaben zufolge am Freitag in einer Videokonferenz seinem US-Kollegen Admiral John Richardson.

Die USA hatten in dieser Woche ein Kriegsschiff in die Zwölf-Meilen-Zone um eine der von China geschaffenen künstlichen Inseln des Archipels geschickt. Diese Inseln werden von den USA und Anrainerstaaten nicht anerkannt. Das chinesische Außenministerium warf den USA illegales Eindringen in chinesische Gewässer vor. Wu sagte, er hoffe, dass sich solche Vorfälle sich nicht wiederholten.

Die etwa auch von Vietnam und den Philippinen beanspruchte Inselgruppe liegt an einer der wichtigsten Schifffahrtsrouten der Welt. Zudem werden dort Erdöl- und Erdgasvorkommen vermutet.

Washington glaubt, dass China mit den künstlichen Inseln große Teile des südchinesichen Meers unter seine militärische Kontrolle bringen will. Peking betont dagegen, dass die Inseln auch für zivile Zwecke genutzt werden sollen. China habe „historische“ Ansprüche auf das Gebiet, das über 1000 Kilometer vom chinesischen Festland entfernt liegt. Der Präsident der Philippinen, Benigno Aquino, begrüßte am Dienstag die Operation der USA. Die regionale Großmacht China habe „viele Ansprüche erhoben“. Die Amerikaner hätten klar gemacht, dass diese Ansprüche Realität werden, wenn man sie nicht anficht. „Ich denke, jeder würde ein Machtgleichgewicht überall auf der Welt begrüßen“. Es wird erwartet, dass der Konflikt im Südchinesichen Meer auch Thema beim Staatsbesuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel diesen Donnerstag und Freitag in China wird.

Im Territorialstreit um die Inseln und Riffe im Südchinesischen Meer war es zuletzt im Mai zu einer Auseinandersetzung zwischen China und den USA gekommen. Damals war ein amerikanisches Überwachungsflugzeug, das ein Team des US-Fernsehsenders CNN an Bord hatte, über die Inseln geflogen. Die chinesische Marine warnte das Flugzeug daraufhin mehrmals, das Gebiet wieder zu verlassen. Im August schickte Peking fünf Militärschiffe vor die Küste Alaskas, die dort die Zwölf-Meilen-Zone durchquerten, während sich US-Präsident Obama zu einem Besuch in dem Bundesstaat befand.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

OGLAS
DWN
Ratgeber
Ratgeber Auf die Zukunft setzen: Energie professionell managen

Die aktuelle Energiekrise bewegt deutsche Unternehmen. Angesichts steigender Energiepreise macht sich Verunsicherung breit. Gleichzeitig...

DWN
Finanzen
Finanzen Gewerbeimmobilien-Risiken hoch auf der Sorgeliste von Banken

Wie hoch ist das Risiko, dass US-Gewerbeimmobilienbesitzer ihre Kredite dieses Jahr nicht zurückbezahlen? Was wäre dann der...

DWN
Politik
Politik Asylrecht: Die Stimmung kippt

Angesichts der unkontrollierten Einwanderung fordern Bürger eine radikale Änderung des Asylrechts.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Großer Betrugsfall im Nickel-Markt aufgeflogen – Börse stoppt Handel

Der Markt für das wichtige Industriemetall Nickel ist von einem großen Betrugsfall erschüttert worden – nicht zum ersten Mal.

DWN
Politik
Politik Regierungskrise hinter den Kulissen: Kretschmann greift Scholz an

Hinter den Kulissen scheint eine handfeste Regierungskrise ausgetragen zu werden. Alle Nachrichten dazu lesen Sie im Live-Ticker.

DWN
Politik
Politik Polens Präsident warnt vor „Gleichschaltung“ in der EU

Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hat eine programmatische Rede zur Zukunft Europas gehalten.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Russland: Diesel-Exporte steigen auf Rekordhoch

Die russischen Diesel-Exporte sind massiv angestiegen, obwohl die EU im Rahmen ihrer Sanktionen gegen Russland ein Importverbot auf den...

DWN
Politik
Politik Schottlands neuer Regierungschef betont Ziel der Unabhängigkeit

Der zukünftige Regierungschef von Schottland, Humza Yousaf, macht sich für eine Unabhängigkeit von Großbritannien stark.

DWN
Finanzen
Finanzen Bankenkrise: Investoren fliehen in Geldmarkt-Fonds

Vor dem Hintergrund der Bankenkrise fürchten Anleger um ihre Einlagen und fliehen massiv in Geldmarkt-Fonds. Diese gelten als sicher und...