Politik

Einigung auf Klima-Abkommen beim Gipfel in Paris

Beim Klima-Gipfel in Paris hat es eine Einigung gegeben. Die Einigung sieht eine Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad vor.
12.12.2015 19:57
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die UN-Klimakonferenz hat am Samstagabend in Le Bourget bei Paris das neue weltweite Klimaschutzabkommen beschlossen. Ohne dass Widerspruch erhoben wurde, konnte Frankreichs Außenminister Laurent Fabius als Konferenzvorsitzender die Entscheidung feststellen. "Ich sehe den Saal, die Reaktion ist positiv, ich höre keine Einwände", sagte Fabius, bevor er die Einigung per Hammerschlag besiegelte.

Es ist das erste Mal, dass sich alle 195 beteiligten Staaten vertraglich dazu bekennen, Anstrengungen im Kampf gegen die Erderwärmung zu unternehmen.

Die Delegierten feierten die Einigung stehend mit minutenlangem Applaus. Der Vertrag sieht eine Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 bis zwei Grad sowie finanzielle und technische Unterstützung für Entwicklungsländer vor.

Viele der schätzungsweise 40.000 Regierungsvertreter und Umweltschützer, die zum Klimagipfel nach Paris gekommen waren, sehen den neuen Abkommensentwurf als Zeichen der Hoffnung nach dem Scheitern der Verhandlungen vor sechs Jahren in Kopenhagen. "Als wir Kopenhagen verlassen haben, hatten wir Angst davor, was als nächstes geschehen wird", sagt David Turnbull, der Direktor der Umweltorganisation Oil Change International. "Aus Paris dagegen werden wir abreisen mit der Motivation, weiter zu kämpfen."

Die Umweltorganisation German Watch lobte den Entwurf, der vor allem ein Erfolg einer Allianz vieler kleiner, durch den Klimawandel besonders verletzlicher Staaten sei. "Der Text enthält das notwendige Signal für den weltweiten Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas in den nächsten Jahrzehnten", erklärte die Organisation. Die Bewährungsprobe für die Vereinbarung komme aber erst später, wenn klar sei, ob die Staaten tatsächlich sehr bald verbesserte Klimaziele vorlegten. Die Organisation CARE sprach von einem Meilenstein im Kampf gegen den Klimawandel. Die Regierungen müssten allerdings auch liefern und ihre Versprechen umsetzen.

Kritiker dagegen warnten, der Abkommensentwurf weise einige schwerwiegende Schwächen auf. So reichten die angekündigten Kürzungen beim Ausstoß von Treibhausgasen nicht aus, um die Erderwärmung unter zwei Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter zu halten. Dies wäre nach Einschätzung von Wissenschaftlern aber nötig, um die schlimmsten Auswirkungen wie schwere Dürren und einen steigenden Meeresspiegel zu vermeiden. Abgesehen davon wird das Abkommen von Paris, anders als sein Vorgänger 1997 in Kyoto, nicht rechtlich bindend sein. Stattdessen bleibt es weitgehend jeder Nation selbst überlassen, ihre Umweltversprechen einzulösen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Waffenruhe zwischen Iran und Israel: Trump erklärt Nahost-Konflikt für beendet
24.06.2025

US-Präsident Trump verkündet Waffenruhe zwischen Iran und Israel. Nach schweren Angriffen könnte der Zwölftagekrieg beendet sein. Was...

DWN
Politik
Politik Nato-Gipfel: Den Haag wird zur Festung - Sorge vor digitaler Sabotage
24.06.2025

Die Niederlande erwarten die Staats- und Regierungschefs der Nato-Staaten – auch US-Präsident Donald Trump. Wegen der hochkarätigen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Sondervermögen Infrastruktur: Wo gehen die 500 Milliarden Euro hin?
24.06.2025

Deutschland hat Infrastrukturprobleme. Das geplante Sondervermögen Infrastruktur in Höhe von 500 Mrd. Euro soll in den nächsten zehn...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Misserfolg bei Putins Wirtschaftsforum in St. Petersburg: Die marode Kriegswirtschaft interessiert kaum jemanden
23.06.2025

Das Wirtschaftsforum in St. Petersburg sollte Russlands wirtschaftliche Stärke demonstrieren. Stattdessen offenbarte es die dramatische...

DWN
Politik
Politik Zwangslizenzen: EU hebelt den Patentschutz im Namen der Sicherheit aus
23.06.2025

Die EU will künftig zentral über die Vergabe von Zwangslizenzen entscheiden – ein tiefer Eingriff in das Patentrecht, der die...

DWN
Technologie
Technologie Umfrage: Zwei Drittel für europäischen Atom-Schutzschirm
23.06.2025

Eine Forsa-Umfrage zeigt, dass eine deutliche Mehrheit der Deutschen den Aufbau eines europäischen nuklearen Schutzschildes befürworten....

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Internationale Anleger kehren der Wall Street den Rücken
23.06.2025

Ölpreise steigen, geopolitische Risiken nehmen zu – und Europas Aktienmärkte wirken plötzlich attraktiv. Während die US-Börsen ins...

DWN
Politik
Politik Personalmangel im öffentlichen Dienst - DGB fordert mehr Personal
23.06.2025

Milliardeninvestitionen sollen in Deutschland die Konjunktur ankurbeln. Doch Personalmangel in Behörden könnte den ehrgeizigen Plänen...