Finanzen

Teurer Franken treibt Schweizer zum Einkaufen nach Deutschland

Die Schweizer Bürger haben 2015 für knapp elf Milliarden Franken in den Nachbarländern eingekauft, die meisten davon in Deutschland. Das sind acht Prozent mehr als im Vorjahr, wodurch die Schweizer Einzelhändler ein Zehntel ihres Umsatzes verlören. Grund für den Einkauftourismus sei der teure Franken.
05.01.2016 16:46
Lesezeit: 1 min

Der teure Franken treibt die Schweizer zum Einkaufen zunehmend ins Ausland. Im vergangenen Jahr haben sie nach Einschätzung der Credit Suisse knapp elf Milliarden Franken auf Shoppingtrips in den Nachbarländern ausgegeben – ein Plus von acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Hauptziel der Einkaufstouristen sei Deutschland, erklärten die Experten der Schweizer Großbank bei der Veröffentlichung einer Studie am Dienstag. Damit gehen den Schweizer Einzelhändlern pro Jahr Einnahmen im Umfang von einem Zehntel ihres Gesamtumsatzes durch die Lappen.

Die Einkaufsausflüge ins Grenzland boomen dem Institut zufolge bereits seit 2010. Damals gewann der Höhenflug des Franken im Vergleich zum Euro an Fahrt; Anfang 2015 verteuerte sich die Schweizer Währung mit der Aufhebung des Euro-Mindestkurses von 1,20 Franken erneut. Viele Schweizer wollen daher von den günstigeren Preisen etwa für Lebensmittel, Möbel und Bekleidung im Ausland profitieren. Sie liegen der Erhebung zufolge teilweise mehr als ein Drittel unter jenen der Schweiz.

An dem Trend zum Shoppen im Ausland dürfte sich der Credit Suisse zufolge auch im laufenden Jahr nichts ändern: Die Ökonomen erwarten eine Stabilisierung des Einkaufstourismus auf dem hohen Niveau von 2015. Den Schweizer Einzelhändlern stehe damit ein weiteres herausforderndes Jahr bevor, wenngleich die Experten durch das erwartete Bevölkerungswachstum und die steigende Ausgabefreudigkeit der Konsumenten eine leichte Entspannung für die Branche erwarten.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Kunstmarkt: Familienangelegenheiten im Auktionshaus Lempertz - und was Unternehmer davon lernen können
09.05.2025

Lempertz in Köln ist das älteste Auktionshaus der Welt in Familienbesitz. Isabel Apiarius-Hanstein leitet es in sechster Generation. Erst...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnquartiere als soziale Brennpunkte: Armut, Migration und Überalterung – Ghettobildung nimmt zu
09.05.2025

Armut, Migration, Wohnungsmangel, Überalterung und Einsamkeit: Immer mehr Wohnquartiere in Deutschland sind überfordert. Eine neue Studie...

DWN
Finanzen
Finanzen Commerzbank-Aktie auf Rekordkurs nach starkem Quartalsgewinn – und nun?
09.05.2025

Die Commerzbank-Aktie hat zum Start in den Börsenhandel am Freitag zugelegt – und im Handelsverlauf ein neues Jahreshoch erreicht. Das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU schlägt zurück: Diese US-Produkte stehen nun im Visier von Brüssel
09.05.2025

Die Europäische Kommission hat eine umfassende Liste von US-Produkten veröffentlicht, auf die im Falle eines Scheiterns der Verhandlungen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Daimler-Sparprogramm: Was plant Daimler Truck in Deutschland?
09.05.2025

Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck strebt an, seine Wettbewerbsfähigkeit in Europa zu erhöhen und hat sich mit dem...

DWN
Panorama
Panorama Endlos-Hitze droht im Sommer: Wetterextreme betreffen jüngere Generationen erheblich stärker
09.05.2025

Endlos-Hitze droht im Sommer - diese Schlagzeile geistert an diesem Freitag durch die Medien. Klar ist, dass die Folgen der globalen...

DWN
Technologie
Technologie Datenfalle USA: Warum viele Unternehmen in Gefahr sind - ohne es zu merken
09.05.2025

Viele Unternehmen übertragen täglich Daten in die USA – und merken nicht, dass sie damit in eine rechtliche Falle tappen könnten. Das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinas Exporte überraschen - Fokus auf die USA
09.05.2025

Trotz des anhaltenden Handelskonflikts mit den Vereinigten Staaten sind Chinas Exporte überraschend robust geblieben. Der Außenhandel mit...