Finanzen

Staaten müssen in diesem Jahr gewaltige Schulden refinanzieren

Lesezeit: 1 min
06.01.2016 03:35
In diesem Jahr müssen die großen Volkswirtschaften rund 7,1 Billionen US-Dollar zur Refinanzierung von Staatsschulden aufbringen. Allein Deutschland wird rund 203 Milliarden Euro neue Schulden aufnehmen müssen - eine erhebliche Herausforderung angesichts der fragilen Weltwirtschaft.
Staaten müssen in diesem Jahr gewaltige Schulden refinanzieren

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Regierungen der führenden Wirtschaftsnationen müssen im Jahr 2016 erneut Schulden von über 7 Billionen US-Dollar refinanzieren, wie Bloomberg berichtet. Der Wert von Schatzwechseln sowie langfristigen und kurzfristen Anleihen der G7-Länder, die im Jahr 2016 fällig werden, beträgt insgesamt 7,1 Billionen US-Dollar. Von der Refinanzierung sind insbesondere die BRIC-Staaten Brasilien, China, Indien und Russland betroffen.

Bereits im Jahr 2012 mussten die führenden Wirtschaftsnationen zur Rückzahlung ihrer fälligen Staatsanleihen 7,6 Billionen US-Dollar aufwenden. 2015 hingegen betrugen die Refinanzierungen noch 7 Billionen US-Dollar. Laut Bloomberg werden die Rückkäufe der jeweils fälligen, alten Schulden in Japan, Deutschland, Italien und Kanada im Volumen künftig tendenziell etwas zurückgehen. Dagegen sind China, die USA und Großbritannien mit erhöhten Refinanzierungen konfrontiert.

Deutschland plane 2016 die Ausgabe neuer Staatsanleihen und Schatzwechsel auf 203 Milliarden Euro zu erhöhen, so Bloomberg. Im Jahr 2015 waren es im Vergleich noch 175 Milliarden Euro. Mit dem Anstieg der neuen Schulden sollen so teilweise die Kosten des Migrantenzustroms finanziert werden.

In den USA werden 2016 etwa 3,5 Billionen US-Dollar an Anleihen fällig. Dies sind 14 Prozent mehr als im letzten Jahr. Am höchsten wird jedoch der Anstieg der Anleihen-Ablöse in China ausfallen. Das Volumen steigt dort um 41 Prozent auf 254 Milliarden Dollar.

Im Gegensatz dazu sehen Russland und Brasilien dem größten, proportionalen Rückgang der Schulden-Rückzahlungen entgegen: Sie sinken 2016 um 38 beziehungsweise 26 Prozent. Rechnet man die Zinsen ein, müssen die G7- und BRIC-Länder dennoch 7,8 Billionen Euro refinanzieren – ein nur geringer Unterschied im Vergleich zum Jahr 2015.

Dennoch sehen Analysten seit der Datenerhebung 2012 insgesamt einen allmählichen Rückgang der fällig werdenden Anleihen. Zusammen mit der Anhebung der Zinsen dürfte sich der Bondmarkt dadurch stabilisieren und die Renditen wieder ansteigen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Exporte in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
18.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel auf Capri: Militärische Signale für Ukraine und Nahost
18.04.2024

Inmitten eskalierender Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten kommen die G7-Außenminister auf Capri zusammen, um gemeinsam Strategien...

DWN
Politik
Politik Russische Agenten in Bayern festgenommen: Sabotagepläne aufgedeckt
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Politik
Politik Kampf am Himmel: Ukrainische Verteidiger unter Druck
18.04.2024

Die militärische Lage der Ukraine verschlechtert sich weiter. Es fehlen Mittel, Soldaten und Luftabwehrsysteme, um sich gegen neue...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Halving: Die nächste Evolutionsstufe im digitalen Geldsystem
18.04.2024

Am 20. April 2024 ist es wieder soweit: Das nächste Halving steht vor der Tür. Doch um was geht es bei diesem Event, auf das die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wirtschaftsstandort Deutschland: 7 Maßnahmen, die den Wohlstand sichern
18.04.2024

Kein Wirtschaftswachstum, Fachkräftemangel, Bürokratie und hohe Energiekosten: Die deutsche Wirtschaft hat viele Baustellen. Im aktuellen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bosch verhandelt über Stellenabbau: Fokus auf Alternativen und Standortsicherung
18.04.2024

Bosch will massiv Stellen streichen, um im internationalen Wettbewerb nicht ins Hintertreffen zu geraten. Dagegen gingen zuletzt Tausende...