Finanzen

Milliarden-Verlust: Aktie der Credit Suisse stürzt ab

Die erste Jahresbilanz des neuen Credit-Suisse-Chefs Tidjane Thiam fällt schwach aus. Die zweitgrößte Schweizer Bank hat im vergangenen Jahr einen Verlust von 2,94 Milliarden Franken erwirtschaftet. Wertberichtigungen und ein schleppend verlaufendes Tagesgeschäft begünstigten den höchsten Verlust seit dem Jahr 2008.
04.02.2016 10:19
Lesezeit: 1 min
Milliarden-Verlust: Aktie der Credit Suisse stürzt ab
Die Aktie der Credit Suisse im Fünf-Tages-Verlauf. (Grafik: ariva.de)

Die zweitgrößte Schweizer Bank, Credit Suisse, hat am Donnerstag für das vergangene Jahr einen Verlust von knapp 3 Milliarden Franken bekannt gegeben. Alleine eine Wertberichtigung in Zusammenhang mit einer Investmentbanking-Übernahme aus dem Jahr 2000 schlug mit 3,8 Milliarden Franken zu Buche, wie die Bank am Donnerstag mitteilte. Zudem schwächelte das Tagesgeschäft, weil viele Kunden angesichts der Finanzmarktturbulenzen die Lust auf Börsengeschäfte verloren hätten.

„Das Umfeld hat sich im vierten Quartal 2015 deutlich verschlechtert, und es ist nicht abschätzbar, wann sich einige der aktuellen negativen Trends, welche die Finanzmärkte und die Weltwirtschaft beeinflussen, abschwächen werden“, erklärte Thiam. Die Bank hält mit einer Beschleunigung des Sparprogramms dagegen. Bis Ende Januar habe die Credit Suisse die Kosten um 1,2 Milliarden Franken gedrückt und damit bereits ein Drittel des bis Ende 2018 angepeilten Ziels von 3,5 Milliarden Franken erreicht. Die Bank setze den Abbau von rund 4000 Stellen um.

Eine schnelle Besserung des Umfelds erwartet die Credit Suisse nicht. Auch im Januar 2016 seien die Marktbedingungen schwierig gewesen und im restlichen Verlauf des Quartals dürften die Märkte angesichts der anhaltenden makroökonomischen Probleme volatil bleiben, warnte Thiam. Trotzdem sieht der Ivorer keinen Grund, seine neuen Vorgaben zu kassieren. „In den nächsten 35 Monaten werden wir unsere Strategie weiter diszipliniert umsetzen, um unsere angestrebten Ziele bis Dezember 2018 zu erreichen.“

Der ehemalige Versicherungsmanager will den Vorsteuergewinn auf neun bis zehn Milliarden Franken mehr als verdoppeln. Dabei setzt er vor allem auf Einnahmen aus dem Vermögensverwaltungsgeschäfts. Im vierten Quartal 2015 sackten die Erträge des Gesamtkonzerns im Vergleich zum Vorquartal um 30 Prozent ab.

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Politik
Politik Warum sprechen diese Woche alle über Trumps „Big Beautiful Bill“?
01.07.2025

Es ist Trumps größtes Prestigeprojekt. Doch welche Vor- und Nachteile hat das Gesetzespaket, das am Freitag unterschriftsreif auf dem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kernenergie-Aktien explodieren um 542 Prozent: Anleger warnen vor Blasenbildung
01.07.2025

Kernenergie-Aktien feiern ein spektakuläres Comeback – befeuert durch den steigenden Strombedarf für Rechenzentren. Die Branche erlebt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Svenska Digitaltolk: Dolmetscher-Gigant kauft KI-Unternehmen – Millionenumsatz prognostiziert
01.07.2025

Schwedens Dolmetscher-Gigant will Europas Übersetzungsmarkt aufrollen – mit KI, Millionenplänen und dem Griff nach Deutschland. Doch...

DWN
Politik
Politik Grenze zu – zumindest teilweise: Polen kontrolliert ab Montag
01.07.2025

Polen wird ab kommendem Montag vorübergehend wieder Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland einführen. Das kündigte...

DWN
Politik
Politik Krankenkassen schlagen Alarm: Zusatzbeiträge könnten deutlich steigen
01.07.2025

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) warnen vor Druck zu neuen Beitragserhöhungen ohne eine rasche Bremse für steigende Kosten....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
01.07.2025

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...