Die chinesische Landeswährung Yuan hat zu Wochenbeginn zugelegt. Die Zentralbank Chinas setzte den Referenzkurs zum Dollar nach den einwöchigen Neujahrsfeierlichkeiten auf 6,5118 Yuan, das war der höchste Stand seit einem Monat. Im Handelsverlauf markierte die chinesische Landeswährung mit 6,4880 Yuan zeitweise den höchsten Stand seit Ende Dezember, sie kletterte in der Spitze um 1,3 Prozent.
Die jüngste Stärke des Yuan sei weitgehend auf Maßnahmen zurückzuführen, mit denen die Zentralbank gegen spekulative Positionen vorgehe, hieß es in einem Kommentar der Commerzbank. In einem am Wochenende veröffentlichten Interview hatte der chinesische Notenbankchef gesagt, man dürfe nicht zulassen, das Spekulanten die Stimmung am Markt bestimmen.
Tatsächlich ist die Aufwertung auch in der makroökonomischen Entwicklung begründet: China vollzieht den Wandel vom Schwellen- zum Industriestaat. In solchen Fällen ist die Aufwertung immer eine logische Folge - eine Abwertung des Yuan birgt hingegen die Gefahr einer globalen Banken- und Schuldenkrise.
Abwertungstendenzen kommen im Falle Chinas vor allem aus einer Fehlkonstruktion des Internationalen Währungssystems durch den IWF. Dieses Dilemma begünstigt die Spekulanten - und gegen deren Tricks geht die Regierung in Peking nun entschlossen vor. Zu den Spekulanten gehören unter anderem US-Hegdefonds wie jene von George Soros, die ihre politischen Insider-Informationen zur Grundlage ihrer globalen Investments machen.
Die Analysten der Commerzbank gehen davon aus, dass der Abwertungsdruck auf den Yuan nach den schwachen Handelsbilanzdaten grundsätzlich anhalten dürfte. In China sind im Januar sowohl die Exporte als auch die Importe überraschend stark eingebrochen. Die Währung Chinas ist nicht frei handelbar, sondern an den Dollar gekoppelt. Die Zentralbank bestimmt arbeitstäglich einen Referenzkurs.