Politik

Neues Chaos am Balkan: Serbien plötzlich ohne Regierung

Neue Probleme für Bundeskanzlerin Merkel: Das wichtige Balkan-Land Serbien hat überraschend Neuwahlen ausgerufen und damit keine langfristig verlässliche Regierung. Serbien spielt in der Flüchtlingsplanung von Merkel eine zentrale Rolle.
04.03.2016 15:09
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Serbiens Präsident Tomislav Nikolic hat das Parlament aufgelöst und Neuwahlen für den 24. April angekündigt. Er habe soeben die Entscheidung unterzeichnet, sagte Nikolic am Freitag in einer im Staatsfernsehen übertragenen Ansprache. Zuvor hatte die Regierung in Belgrad die Abhaltung von Neuwahlen vorgeschlagen – zwei Jahre vor Ablauf der Legislaturperiode. Dies sei nötig, um die Reformen zu Ende zu führen.

Die Regierung von Aleksandar Vucic strebe ein neues vierjähriges Mandat an, um „ein europäisches Lebensniveau zu garantieren“ und Serbien zu erlauben, „an den Toren der EU zu stehen“. Belgrad führt seit Ende 2015 Beitrittsverhandlungen mit Brüssel. Vucics Partei SNS hat im Parlament eine komfortable Mehrheit. Sie regiert zusammen mit den Sozialisten (SPS).

Ende Februar kam es zu großen Protesten gegen die Regierung: Auslöser war ein zuvor verabschiedetes Gesetz, wonach das Personal der Nato in Serbien diplomatische Immunität und Bewegungsfreiheit erhalten soll.

Die Wahlen kommen für Bundeskanzlerin Angela Merkel zur Unzeit: Sie will noch vor den Landtagswahlen eine Lösung für die Flüchtlingskrise. Schon vor Jahren hatte die EU mit Serbien darüber verhandelt, das Balkan-Land dafür zu bezahlen, dass es die Flüchtlinge und Migranten von der EU fernhält. Der Plan scheiterte an den langsamen Entscheidungsprozessen in der EU.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Krypto-Coup: Milliarden für die Familienkasse
30.06.2025

Donald Trump lässt seine Kritiker verstummen – mit einer beispiellosen Krypto-Strategie. Während er Präsident ist, verdient seine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Streit um Stromsteuer belastet Regierungskoalition
30.06.2025

In der Bundesregierung eskaliert der Streit um die Stromsteuer. Während Entlastungen versprochen waren, drohen sie nun auszubleiben –...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft PwC: Künstliche Intelligenz schafft Jobs nur für die, die vorbereitet sind
30.06.2025

Künstliche Intelligenz verdrängt keine Jobs – sie schafft neue, besser bezahlte Tätigkeiten. Doch Unternehmen müssen jetzt handeln,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen United Internet-Aktie unter Druck: 1&1 reduziert Prognose
30.06.2025

1&1 senkt überraschend seine Gewinnprognose trotz zuletzt guter Börsenstimmung. Der Grund: deutlich höhere Kosten beim nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflation in Deutschland sinkt im Juni auf 2,0 Prozent: Energiepreise entlasten
30.06.2025

Die Inflation in Deutschland hat im Juni einen überraschenden Tiefstand erreicht – doch nicht alle Preise sinken. Was bedeutet das für...

DWN
Politik
Politik Trumps Schritte im Nahen Osten: Nur der Anfang eines riskanten Spiels
30.06.2025

Donald Trump bombardiert den Iran, erklärt die Waffenruhe – und feiert sich selbst als Friedensbringer. Experten warnen: Das ist erst...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Raucherpause im Job: Ausstempeln erforderlich?
30.06.2025

Raucherpause im Job – ein kurzer Zug an der Zigarette, doch was sagt das Arbeitsrecht? Zwischen Ausstempeln, Betriebsvereinbarung und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lufthansa sichert sich Anteile an Air Baltic – trotz Bedenken
30.06.2025

Die Lufthansa steigt bei der lettischen Fluggesellschaft Air Baltic ein – jedoch nicht ohne Bedenken der Kartellwächter. Was bedeutet...