Politik

Erdogan macht weiter und verhängt Zwangskontrolle über Nachrichtenagentur

Die türkische Regierung hat am Dienstag die Nachrichtenagentur Cihan verstaatlicht. Der nächste Schlag gegen die Pressefreiheit erfolgte nur wenige Stunden nach dem ergebnislosen Gipfel von Brüssel.
08.03.2016 09:56
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Nur wenige Stunden nach dem EU-Gipfel und wenige Tage nach dem gewaltsamen Eindringen in die Redaktion der Zeitung „Zaman“ sind türkische Behörden erneut gegen ein Medienunternehmen vorgegangen. Sie hätten die Kontrolle über die Nachrichtenagentur Cihan übernommen, teilte die Agentur selbst in der Nacht zu Dienstag auf seiner Internetseite mit. Kurz zuvor habe ein Istanbuler Gericht auf Ersuchen eines Staatsanwalts einen Zwangsverwalter bestimmt, der nun die Nachrichtenagentur führe.

Das Vorgehen gegen die regierungskritische „Zaman“ hatte international für Empörung gesorgt. EU-Parlamentspräsident Martin Schulz forderte von der Türkei die Einhaltung der Pressefreiheit. Das Thema wurde auch auf dem EU-Gipfel am Montag angesprochen, an dem der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu teilnahm.

Cihan steht wie „Zaman“ dem in den USA lebenden Geistlichen Fethullah Gülen nahe. Beide gehören dem Medienunternehmen Feza Gazeteclik an. Präsident Recep Tayyip Erdogan wirft dem einstigen Verbündeten Gülen vor, den Sturz der Regierung zu betreiben, indem er sich ein Netzwerk von Unterstützern in Medien, Politik und Justiz aufbaut. Gülen weist dies zurück. Er unterhält weltweit zahlreiche Unternehmen und Schulen, die weltlich ausgerichtet sind.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Der deutsche Markt konzentriert sich auf neue Optionen für XRP- und DOGE-Inhaber: Erzielen Sie stabile Renditen aus Krypto-Assets durch Quid Miner!

Für deutsche Anleger mit Ripple (XRP) oder Dogecoin (DOGE) hat die jüngste Volatilität am Kryptowährungsmarkt die Herausforderungen der...

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrplicht trotz Wirtschaftsflaute? Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
05.07.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...

DWN
Unternehmen
Unternehmen KI-Schäden: Wenn der Algorithmus Schaden anrichtet – wer zahlt dann?
05.07.2025

Künstliche Intelligenz entscheidet längst über Kreditvergaben, Bewerbungen oder Investitionen. Doch was passiert, wenn dabei Schäden...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Made in Germany: Duale Berufsausbildung - das deutsche Erfolgsmodell der Zukunft
05.07.2025

Die duale Berufsausbildung in Deutschland gilt als Erfolgsmodell: Dieses System ermöglicht jungen Menschen einen direkten Einstieg ins...

DWN
Panorama
Panorama Was Autofahrer über Lastwagen wissen sollten – und selten wissen
05.07.2025

Viele Autofahrer kennen das Gefühl: Lkw auf der Autobahn nerven, blockieren oder bremsen aus. Doch wie sieht die Verkehrswelt eigentlich...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuererklärung 2024: Mit diesen 8 Steuertipps können Sie richtig viel Geld rausholen
05.07.2025

Viele Menschen drücken sich vor der Steuererklärung, weil diese manchmal etwas kompliziert ist. Doch es kann sich lohnen, die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaftskriminalität: Insider-Betrug kostet Millionen - Geschäftsführer haften privat
05.07.2025

Jede zweite Tat geschieht im eigenen Büro - jeder fünfte Schaden sprengt die fünf Millionen Euro Marke. Wer die Kontrollen schleifen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Microsoft kippt den Bluescreen, doch das wahre Problem bleibt
05.07.2025

Microsoft schafft den berühmten „Blauen Bildschirm“ ab – doch Experten warnen: Kosmetische Änderungen lösen keine...

DWN
Panorama
Panorama So bleiben Medikamente bei Sommerhitze wirksam
05.07.2025

Im Sommer leiden nicht nur wir unter der Hitze – auch Medikamente reagieren empfindlich auf hohe Temperaturen. Doch wie schützt man...