Finanzen

Minen-Betreiber kaufen Schulden zurück, um Investoren zu beruhigen

Firmen aus der Rohstoffbranche kaufen vermehrt eigene Anleihen zurück, um ihre Verbindlichkeiten zu reduzieren. Letztendlich geht es darum, Investoren und Anleger zu beruhigen, die von den Verwerfungen in der Rohstoffbranche verunsichert wurden.
04.04.2016 02:37
Lesezeit: 1 min

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Zu den Unternehmen, die eigene Schuldtitel am Markt zurückgekauft haben, gehören Minenbetreiber wie Barrick Gold oder Anglo American, berichtet die Financial Times. Barrick, das größte Goldbergbauunternehmen der Welt, hatte in der vergangenen Woche Anleihen im Gesamtwert von rund 750 Millionen Dollar zurückgekauft. Im vergangenen Jahr betrugen die Rückkäufe insgesamt über 2 Milliarden Dollar. Die britisch-südafrikanische Anglo American gab dafür allein im März rund 1,7 Milliarden Dollar aus.

Das Hauptziel der Rückkäufe scheint darin zu bestehen, gegenüber Investoren und den eigenen Aktionären finanzielle Stärke zu symbolisieren, um zuletzt häufiger erhobenen Zweifeln bezüglich der Stabilität von Firmen des Rohstoffsektors entgegenzuwirken. Die Rückkäufe demonstrieren, dass genügend liquide Mittel vorhanden sind und reduzieren die Verschuldung des Unternehmens. „Unsere Aktionäre wollen sehen, dass wir unsere Schulden verringern – dies ist eine unserer wichtigsten Prioritäten. Wir verfügen über eine starke Liquidität und wenig Schulden, die vor 2018 fällig werden“, begründete Barrick Gold seine Entscheidung.

Die vorzeitige Ablösung eigener Schulden kann sich in einigen Fällen sogar finanziell lohnen. So hat Anglo American nach eigenen Angaben 1,7 Milliarden Dollar aufgewendet, um ausstehende Schulden in Höhe von 1,83 Milliarden Dollar zu erwerben. Dadurch konnte nicht nur ein beträchtlicher Gewinn erzielt werden – auch künftige Zinszahlungen von etwa 60 Millionen Dollar entfielen dadurch.

„Minenbetreiber mit der Kapazität für Schulden-Rückkäufe sollten dies tun“, sagt ein von Financial Times zitierter Analyst. „Es kann wie im Fall von Anglo American zu Einsparungen führen und das Verhältnis von Schulden zu Aktien ausbalancieren. Dies ist wichtig, weil Aktionäre in den vergangenen Jahren stark unter Druck kamen.“ Die Aussichten in vielen Rohstoffmärkten bleiben jedoch aufgrund hoher Überangebote negativ und dürften weitere Schuldentilgungen notwendig machen.

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