Politik

US-Vorwahlen: Trump und Clinton verlieren deutlich

Donald Trump verliert die Vorwahl der Republikaner in Wisconsin mit großem Abstand. Es wird immer wahrscheinlicher, dass es beim Nominierungsparteitag zwischen ihm und Herausforderer Ted Cruz zur Kampfabstimmung kommt. Bei den Demokraten holt Bernie Sanders weiter zu Hillary Clinton auf.
06.04.2016 12:54
Lesezeit: 2 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Nach den Niederlagen der Favoriten im Rennen um die US-Präsidentschaftskandidatur, Donald Trump und Hillary Clinton, kommt noch einmal Spannung in die Nominierungen. Ted Cruz und Bernie Sanders setzten sich bei den Vorwahlen in Wisconsin am Dienstag durch und verspüren nun vor dem Endspurt Rückenwind. Rein rechnerisch liegen Trump und Clinton immer noch klar in Führung. Doch vor allem für Trump dürfte es schwierig werden, bei den Republikanern in den verbleibenden zwei Monaten genügend Delegiertenstimmen zu sammeln, um eine Kampfabstimmung mit offenem Ausgang auf dem Parteitag im Sommer zu vermeiden. Bei den Demokraten muss Clinton ihren Wahlkampf dringend wieder in Schwung bringen, denn Sanders schnitt bei sechs der sieben jüngsten Vorwahlen besser ab als die Ex-Außenministerin.

Der vor allem symbolisch wichtige Sieg von Cruz wurde auch von denen in der republikanischen Partei gefeiert, die eine Nominierung Trumps unbedingt verhindern wollen. Sie fürchten, landesweit bei der Präsidentenwahl im November mit dem Provokateur Trump keine Chance auf eine Rückeroberung des Weißen Hauses zu haben. Cruz landete mit zweistelligem Vorsprung vor Trump. Vor jubelnden Anhängern in Milwaukee gab sich der Senator aus Texas gewiss, entweder vor oder spätestens auf dem Parteitag in Cleveland die Nominierung zu sichern. „Und zusammen werden wir Hillary Clinton im November schlagen. Wir gewinnen, weil wir die Republikanische Partei vereinen.“

Trumps Berater warfen Cruz vor, von „falscher Wahlkampfwerbung“ profitiert zu haben, die von Trump-Gegnern für mehrere Millionen Dollar geschaltet worden sei. „Ted Cruz ist schlimmer als eine Marionette: er ist ein trojanisches Pferd, das von den Parteibossen für den Versuch benutzt wird, Herrn Trump die Nominierung zu stehlen.“

Trump war in den vergangenen Tagen wegen Kommentaren zur Abtreibungsdebatte unter Druck geraten. Sein Wahlkampfleiter wurde zudem wegen Körperverletzung einer Journalistin angeklagt. Das spiegelte sich in einer zwischen dem 1. und 5. April ermittelten Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters und des Meinungsforschungsinstituts Ipsos wider, laut der Trump bei den Republikanern landesweit das erste Mal seit November nicht klar in Führung liegt. Cruz hat demnach den Milliardär fast eingeholt.

Bei den Demokraten sah sich Senator Sanders im Aufwind. Auf einer Veranstaltung in Wyoming, wo der Vorwahlmarathon seiner Partei am Samstag Halt macht, sagte er, seine Forderung nach mehr sozialer Gerechtigkeit und einer Zügelung der Wall Street komme bei neuen und jungen Wählern immer besser an. Doch auch, wenn er weiter siegt, dürfte es für ihn schwer werden, Clinton einzuholen. Denn anders als bei den Republikanern werden bei den Demokraten die Delegiertenstimmen immer anteilsmäßig vergeben. Clinton sammelt also auch dann Stimmen, wenn sie nur zweite in einem Bundesstaat wird. Sie gratulierte ihrem Rivalen denn auch per Twitter zum Sieg in Wisconsin, rief aber zugleich ihre Anhänger auf, sich auf die nächsten Abstimmungen zu konzentrieren. Im Fokus steht dabei New York, wo es am 19. April um besonders viele Delegiertenstimmen geht.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
USA
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik EU erhöht Druck: 72-Milliarden-Euro-Zölle gegen US-Waren möglich
15.07.2025

Die EU bereitet Strafzölle gegen die USA im Umfang von 72 Milliarden Euro vor. Washington zeigt sich gesprächsbereit – doch der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU-Haushalt: Brüssel plant Sonderabgabe für Großunternehmen
15.07.2025

Die Europäische Kommission sucht neue Einnahmequellen – und nimmt dafür große Unternehmen stärker in die Pflicht. Künftig könnten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft China und Deutschland: Der Kampf um Weltmarktanteile spitzt sich zu
15.07.2025

Chinas Wirtschaft wächst stärker als erwartet, trotz Handelskonflikten und schwachem Konsum. Doch das robuste Plus im ersten Halbjahr...

DWN
Politik
Politik Trump vs. Powell: Der nächste Angriff auf die US-Notenbank
15.07.2025

Trump bringt Fed-Chef Powell erneut ins Visier – diesmal mit einem Trick über Baukosten. Dahinter steckt mehr als ein Haushaltsstreit:...

DWN
Politik
Politik Letta warnt: NATO-Aufrüstung und Trump könnten Europa ruinieren
15.07.2025

Italiens ehemaliger Ministerpräsident Enrico Letta schlägt Alarm: Europas größte Staaten können die NATO-Vorgaben nicht erfüllen –...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundesbank: Deutsche Exportwirtschaft verliert deutlich an globaler Stärke
14.07.2025

Die deutsche Exportwirtschaft steht laut einer aktuellen Analyse der Bundesbank zunehmend unter Druck. Branchen wie Maschinenbau, Chemie...

DWN
Immobilien
Immobilien Gebäudeenergiegesetz: Milliardenprojekt für 1,4 Billionen Euro – hohe Belastung, unklare Wirkung, politisches Chaos
14.07.2025

Die kommende Gebäudesanierung in Deutschland kostet laut Studie rund 1,4 Billionen Euro. Ziel ist eine Reduktion der CO₂-Emissionen im...

DWN
Politik
Politik EU plant 18. Sanktionspaket gegen Russland: Ölpreisobergrenze im Visier
14.07.2025

Die EU verschärft den Druck auf Moskau – mit einer neuen Preisgrenze für russisches Öl. Doch wirkt die Maßnahme überhaupt? Und was...