Technologie

Forscher aus China und den USA kombinieren Wind und Solar-Energie

Lesezeit: 1 min
09.06.2016 22:59
Forscher haben ein Gerät entwickelt, das Wind- und Sonnenergie gleichzeitig einfangen kann. Dazu statten sie Solarzellen mit einem Nanogenerator für Reibungselektrizität aus. Dieser kann anders als Turbinen auch geringe Windkräfte auf kleinem Raum nutzen und soll so vor allem die Mega-Städte künftig mit grünem Strom versorgen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Ein Gerät, das gleichzeitig Wind- und Solarenergie einfängt könnte künftig helfen, den Strom für die „Smart Cities“ der Zukunft zu erzeugen. Die Städte werden mit zunehmender Digitalisierung immer weiter vernetzt, immer mehr Elektronik wird zur Überwachung und zur Steuerung von Infrastruktur und Dienstleistungen eingesetzt. Der wachsende Strombedarf soll dabei idealerweise aus erneuerbaren Energiequellen wie Sonne und Wind gedeckt werden. Solarenergie wird auch in den Städten bereits auf den Dächern erzeugt. Die großen Mengen an Windenergie jedoch bleiben in Städten häufig ungenutzt, da konventionelle Windkraftanlagen wegen ihrer Größe in der Regel nicht für städtische Gebiete geeignet sind. Daher wird grüne Energie oft aus ländlichen Gebieten in die Städte geliefert, wo nicht selten weite Landstriche mit Windparks oder Solarflächen verbaut werden.

Wissenschaftler am Pekinger Institute für Nanoenergie und dem Georgia Institute of Technology haben nun ein flaches Gerät entwickelt, das Energie sowohl aus der Sonne als auch aus dem Wind gewinnen kann – und zwar gleichzeitig, wie das Wissenschaftsmagazin Spectrum berichtet. Anstatt darauf zu warten, dass genug Wind entsteht um einen Rotor anzutreiben, reicht dazu schon ein leichter Windhauch. Das Gerät nutzt dabei die Reibungselektrizität aus dem so genannten triboelektrischen Effekt, der etwa auch hinter dem Phänomen statischer Aufladung steckt. Wenn zwei verschiedene Materialien sich wiederholt berühren und sich dann wieder trennen, kann die Oberfläche eines Materials Elektronen von der Oberfläche des anderen Materials aufnehmen und sich so elektrisch aufladen.

Die Forscher haben einen solchen Nanogenerator mit siliziumbasierten Solarzellen gekoppelt. Der winzige Generator besteht aus dünnen Platten aus Kunststoff und Teflon, die durch eine Luftschicht getrennt sind. Wenn Wind über das Hybridgerät weht, vibriert die Kunststofffolie auf dem Teflon auf und ab und erzeugt so Reibungselektrizität. Das Gerät ist etwa 120 Millimeter lang und 22 Millimeter breit, also etwa so lang und breit wie ein Schokoriegel. Mit 4 Millimeter Tiefe ist es jedoch nur etwa so dick wie eine Fensterscheibe. „Das Gerät könnte großflächig auf den Dächern von städtischen Gebäuden installiert werden“, so Ya Yang, der Co-Autor der Studie, die im Fachmagazin ACS Nano veröffentlicht wurde.

In ersten Versuchen konnte der Generator bereits rund acht Milliwatt Solarstrom und bis zu 26 Megawatt Leistung aus Windkraft liefern. Damit könnte man einen Lithium-Ionen-Akku von 0,2 bis 2,1 Volt in zehn Minuten aufladen, oder etwa die zahlreichen Sensoren in einem intelligenten Haus mit Strom versorgen, so die Forscher. Das nächste Ziel sei es nun zunächst, eine konstante Spannung von etwa fünf Volt aus dem Gerät zu bekommen.


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Ripple-XRP-Prognose 2025: Die aktuelle XRP-Kursentwicklung und was Anleger jetzt wissen sollten
15.01.2025

Der Ripple-Kurs, der lange Zeit von Unsicherheiten geprägt war, zeigt sich auch zu Beginn des Jahres 2025 relativ stabil - und legt...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuern auf Rente: Steuervorteile und Grundfreibetrag - so hoch ist die Besteuerung 2025
15.01.2025

In Deutschland wird die Rente besteuert. Doch seit wann sind Rentner steuerpflichtig? Welcher Rentenfreibetrag gilt aktuell, welche...

DWN
Immobilien
Immobilien Zwangsversteigerungen 2024: Zahl stark gestiegen
15.01.2025

Deutlich mehr Immobilien zwangsversteigert: Die Wirtschaftskrise und steigende Zinsen hinterlassen Spuren, besonders bei Eigentümern. 2024...

DWN
Politik
Politik Wider den Hedonismus: Warum Wehrpflicht (und Zivildienst) Deutschland wieder auf Spur bringen
15.01.2025

Als Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), vom russischen Überfall auf die Ukraine richtig geschockt, die Zeitenwende für Deutschland ausrief,...

DWN
Technologie
Technologie Wie ehemalige IT-Nerds der russischen Suchmaschine Yandex den KI-Markt Europas aufmischen
14.01.2025

Russische IT-Nerds bauen in Amsterdam das KI-Unternehmen Nebius auf. Informatiker um den Yandex-Suchmaschinen-Gründer Arkadi Wolosch...

DWN
Finanzen
Finanzen Bafin-Girokonto-Vergleich: Alle Girokonten in Deutschland im Überblick
14.01.2025

Die Finanzaufsicht Bafin bringt Transparenz in den Kontomarkt: Mit dem neuen Bafin Kontenvergleich können Verbraucher alle Girokonten in...

DWN
Politik
Politik Russischer Außenminister Lawrow: "USA wollen nach Nord-Stream Gaspipeline TurkStream zerstören"
14.01.2025

Russlands Außenminister Lawrow beschuldigt die USA, mit ukrainischen Drohnenangriffen die Gasleitung TurkStream lahmlegen zu wollen....

DWN
Politik
Politik CDU-Heizungsgesetz: Wie die Union das Heizungsgesetz abschaffen will - und warum das schlecht wäre
14.01.2025

Das Habecksche Heizungsgesetz, offiziell Gebäudeenergiegesetz (GEG), gilt seit Januar 2024. Die CDU plant, das GEG bei einer möglichen...