Finanzen

Großbritannien: Zahl unbefristeter Anstellungen bricht im Juli ein

Lesezeit: 1 min
06.08.2016 23:26
Die Zahl unbefristeter Arbeitsanstellungen ist in Großbritannien im Juli offenbar stark eingebrochen. Der Arbeitsmarkt befinde sich im freien Fall, sagte ein Beobachter. Insbesondere der Austritt aus der EU habe sich negativ auf die Personalplanung der Firmen ausgewirkt.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Das Brexit-Votum zeigt Wirkung auf dem britischen Arbeitsmarkt: Die Zahl der unbefristeten Einnstellungen ist im Juli so stark zurückgegangen wie zuletzt 2009, als Großbritannien wegen der Finanzkrise in der Rezession steckte. Das zeigen Daten des Personalvermittlerverbands REC und der Beratungsfirma IHS Markit, die am Freitag veröffentlicht wurden. „Der Arbeitsmarkt in Großbritannien war im Juli im freien Fall“, erklärte REC-Chef Kevin Green.

„Ohne Zweifel“ sei der wichtigste Grund für die Entwicklung das Votum der Briten für den Austritt aus der Europäischen Union, erklärte Green. Zwar sei der Personalbedarf weiter hoch und die Zahl der offenen Stellen steige, doch seien die Unternehmen offenbar „sehr zögerlich“, neue Arbeitsverträge abzuschließen, heißt es in der Untersuchung. Demnach ist die Metropole London besonders stark betroffen.

Eine Steigerung verzeichneten REC und IHS Markit im Juli bei Teilzeit-Anstellungen. Das Plus sei allerdings „das schwächste seit zehn Monaten“.

REC-Chef Green warnte aber vor voreiligen Schlüssen. „Die Wahrheit ist, dass wie nicht wissen, wie sich das Referendum langfristig auf den britischen Arbeitsmarkt auswirkt“, mahnte er. Wenn sich etwa die politische Lage stabilisiere oder die Zentralbank weitere sinnvolle Maßnahmen einleite, könne sich das auf dem Arbeitsmarkt schnell zeigen.

Die Bank of England hatte am Donnerstag den Leitzins auf das historische Tief von 0,25 Prozent gesenkt und gleichzeitig ein milliardenschweres Anreizprogramm aufgelegt, um die Wirtschaft anzukurbeln. Sie sieht derzeit 250.000 Arbeitsplätze in Großbritannien gefährdet und rechnet mit einem Anstieg der Arbeitslosenquote von 4,9 Prozent Ende Mai auf 5,5 Prozent im Jahr 2018.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...