Politik

Studie: Begeisterung bei Jugendlichen über Zuwanderung rückläufig

Eine neue Studie zeigt: Nach den verschiedenen Anschlägen und einer geradezu manischen Omnipräenz der „Terror-Angst“ im öffentlichen Diskurs sind Europas Jugendliche in der Frage der Zuwanderung verunsichert. Korrespondierend dazu verbessert die Polizei ihr Image.
15.09.2016 01:10
Lesezeit: 1 min

Die Gewalttaten der vergangenen Wochen haben bei vielen jungen Deutschen die Angst vor sozialen Unruhen und die Skepsis beim Thema Zuwanderung steigen lassen - aber zugleich auch das Vertrauen in die Polizei.

Dies ist ein Ergebnis der europaweiten Studie "Generation What?" zur Lebenswelt der 18- bis 34-Jährigen, wie der Bayerische Rundfunk, der Südwestrundfunk und das ZDF am Mittwoch mitteilten.

Verglichen wurden die Antworten von deutschsprachigen Teilnehmern der Onlinebefragung vor und nach dem Attentat eines Lastwagenfahrers im französischen Nizza am 14. Juli und den anschließenden Gewalttaten in Deutschland - der Axtattacke in einem Regionalzug in Würzburg, dem Amoklauf von München und dem Sprengstoffanschlag in Ansbach. Mit Ausnahme der Münchener Amoktat wurde allen Anschlägen von den Behörden ein islamistischer Hintergrund zugeordnet, wenngleich letztgültige Beweise dafür nicht vorgelegt wurden.

Die Auswertung ergab, dass der Aussage "Zuwanderung von Menschen aus anderen Ländern bereichert unsere kulturelle Vielfalt" bis einschließlich Juni noch 78 Prozent der deutschsprachigen Teilnehmer zugestimmt hatten. Ab dem 15. Juli waren es nur noch 73 Prozent.

In der Rubrik "Wähle die drei Dinge aus, die dir momentan am meisten Angst machen" klickten bis zum 30. Juni 30 Prozent auf die Antwortmöglichkeit "Terrorismus". Ab dem 15. Juli wählten dagegen 34 Prozent diese Antwort.

Bei der Aufforderung "Wähle die drei Punkte, über die Du Dir am meisten Sorgen machst" verzeichneten die Statistiker einen signifikanten Anstieg bei der Auswahlmöglichkeit "Soziale Unruhen". Bis zum 30 Juni wählten 35 Prozent diese Antwortmöglichkeit, ab dem 15. Juli 41 Prozent.

Positive Effekte hatte die Gewaltwelle der Studie zufolge auf das Vertrauen junger Menschen in die Polizei. So gaben nach den Anschlägen 69 Prozent an, der Polizei zu vertrauen. 19 Prozent vertrauen der Polizei sogar völlig - das waren fünf Prozentpunkte mehr als noch Ende Juni.

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