Finanzen

Schlacht um Mossul: Im Irak brennen Ölfelder, Ölpreis steigt

Die Terror-Miliz ISIS soll die Ölfelder in der irakischen Stadt Mossul angezündet haben. Der Ölpreis begann darauf hin zu steigen.
19.10.2016 14:45
Lesezeit: 1 min
Schlacht um Mossul: Im Irak brennen Ölfelder, Ölpreis steigt
Die Entwicklung der Sorte Brent. (Grafik: ariva.de)

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Der Ölpreis der richtungsweisenden Ölsorte Brent hat sich am Mittwoch nach der Nachricht, wonach die Terror-Miliz ISIS Ölfelder in Mossul anzündet, weiter stabilisiert. Der Barrel-Preis stieg von 51,52 Dollar auf 53,01 Dollar.

Investing.com berichtet: „Der Aufwärtstrend beim Ölpreis hält an. Das Treffen der OPEC-Staaten und Nicht-OPEC-Staaten in Algerien und die daraus resultierende Einigung gilt als Hauptfaktor für den aktuellen Kaufdruck. Seit Beginn der Woche bewegt sich der Ölpreis konstant über 50 Dollar. Am Wochenende hatten die USA und Frankreich mit der Militäroperation in Mossul begonnen und Luftschläge ausgeführt, was auch ein wichtiger Faktor für den aktuellen Kaufdruck war. Die Ausweitung der Operation wird ein wichtiger Faktor bei der Erhöhung des Kaufdrucks sein. Als ein weiterer Faktor für den Kaufdruck auf dem Markt wird die Nachricht, wonach ISIS die Ölfelder von Mossul anzündet, gehandelt.“

Mossul verfügt neben Kirkuk über die wichtigsten Ölquellen des Irak. Sollte es in Mossul zu einer Wiederherstellung der Sicherheit kommen, könnte dies auch angesichts des steigenden Ölpreises zu einer Erholung der irakischen Wirtschaft führen, berichtet Borsa Gündem. Mossul ist nicht nur aufgrund seiner Ölquellen und seines Staudamms, sondern auch als Transitland für Öltransporte wichtig. Ohne die Stadt müsste ISIS auf hohe Einnahmen aus dem illegalen Ölhandel verzichten und wäre faktisch am Ende.

Der Leiter der Kapitalmarktanalyseabteilung der Baader Bank, Robert Halver, sagte den Deutschen Wirtschafts Nachrichten: „Beim Ölpreis ist eine leichte Stabilisierung zu beobachten, mit einem Durchbruch nach oben ist aber nicht zu rechnen. Denn die ölproduzierenden Nationen werden weiterhin viel produzieren, um den vergleichsweise geringen Ölpreis mit mehr Ölfördermenge auszugleichen. Zudem braucht der Iran umfangreiche Finanzmittel, um seine durch langjährige Sanktionen veraltetet Infrastruktur zu modernisieren. Nicht zuletzt ist es bedeutsam, dass die Alternativfördermethode beim Öl nämlich Fracking spätestens bei einem Ölpreis von etwa 55 Dollar pro Barrel in die Gewinnzone kommt. Dies behindert rein technisch jede nachhaltige Ölpreisbefestigung. Früher war es so, dass die Ereignisse im Nahen Osten den Ölpreis tatsächlich stark beeinflusst haben. Man hatte große Angst vor Lieferengpässen. Doch heutzutage gibt es auch außerhalb des Opec-Raums alternative Ölbeschaffungsmöglichkeiten “

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