Gemischtes

Deutsche Autobauer setzen auf automatisiertes Fahren

Weitere 80 Millionen Euro sollen in den Ausbau Digitaler Testfelder für die Automobilindustrie investiert werden.
28.10.2016 00:14
Lesezeit: 2 min
Deutsche Autobauer setzen auf automatisiertes Fahren
Der Prototyp des aCar (Computergrafik). Das Auto der TU München gewann den bayerischen Staatspreis für Elektromobilität. (Foto: TU München)

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

„Ein Jahr nach dem Start nutzen führende Automobilhersteller, Telekommunikations- und IT-Unternehmen dieses einzigartige Testfeld, um ihre Innovationen auf die Straße zu bringen“, sagte Andreas Dobrindt in einer Zwischenbilanz zum Digitalen Testfeld Autobahn auf der A9. Diese sei die erste voll digitalisierte und voll vernetzte Straße weltweit für das automatisierte Fahren.“ Um mit dem autonomen Fahren weiter voranzukommen und somit auch im internationalen Wettbewerb zu bleiben, will die Regierung nun auch den Verkehr auf Landstraßen und in der Stadt mit in die Forschung einbeziehen. 80 Millionen Euro an Bundesmitteln sollen deshalb für weitere Digitale Testfelder bereitgestellt werden.

Neben der Bundesregierung haben mittlerweile auch die deutschen Autohersteller den Tipping Point in der Automobilindustrie erkannt. Daimler will im Zuge seiner Elektroauto-Offensive mit Investitionen von einer Milliarde Euro einen weltweiten Produktionsverbund für Batterien aufbauen. „Kamenz wird das Kompetenzzentrum in diesem Verbund“, erklärte Mercedes-Produktionschef Markus Schäfer zum Spatenstich für die zweite Batteriefabrik am Standort Kamenz bei Dresden. In die neue Anlage der Daimler-Tochter Deutsche Accumotive, die Mitte 2018 in Betrieb gehen soll, steckt der Stuttgarter Autobauer eine halbe Milliarde Euro. Wo die anderen Produktionskapazitäten entstehen, ist noch offen. Normalerweise werden sie auf die größten Pkw-Märkte China, Nordamerika und Europa verteilt.

„Wir bauen einen globalen Produktionsverbund für Lithium-Ionen-Batterien auf. Kamenz wird das Kompetenzzentrum in diesem Verbund“, so Schäfer weiter. „Damit stärken wir unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit und sind für die Mobilität der Zukunft sehr gut aufgestellt.“ Mercedes-Benz Cars plant mehr als zehn reine Elektrofahrzeuge seiner neuen Marke „EQ“ über alle Größenklassen bis 2025. Der erste SUV soll noch vor 2020 auf den Markt kommen.

„Bis 2025 werden wir allein im Pkw-Segment mehr als zehn reine Elektrofahrzeuge im Portfolio haben“, sagte Thomas Weber, Mitglied des Vorstands der Daimler AG. „Parallel treiben wir unsere Plug-in-Hybrid Offensive und die Einführung von 48-Volt-Systemen konsequent voran.“ Hocheffiziente Batterien seien ein wichtiger Bestandteil der Strategie.

Zusammen mit anderen Autoherstellern wie Audi und BMW plant Daimler der Automobilwoche zufolge ein europäisches Schnellladenetz. Dabei soll es um eine „hohe dreistellige Zahl“ an Stromtankstellen mit jeweils bis zu 30 Ladepunkten gehen. Die Ladepunkte sollen auf eine Ladeleistung von bis zu 350 kW ausgelegt sein. Damit kann innerhalb von 20 Minuten rund 300 Kilometer Reichweite nachgeladen werden., so die Automobilwoche.

„Ein Industriestandort wie Deutschland muss den Anspruch haben, auch auf dem Feld der Mobilität von morgen einen Spitzenplatz einzunehmen“, sagte Bundeswirtschaftsminister Gabriel anlässlich der eCarTec in München. „Dafür müssen wir branchenübergreifend zusammenarbeiten. Das fängt bei gemeinsamer Forschung und Entwicklung an, geht weiter über die Standardisierung und setzt sich bei konkreten Produkten fort.“ Den anlässlich zur Messe vergebenen Staatspreis für Elektromobilität im Wert von 15.000 Euro ging unter anderem an das aCar-projekt der Technischen Universität München.

„Das geländegängige, multifunktionale Elektrofahrzeug „aCar“ wurde speziell mit Blick auf die Bevölkerung ländlicher Regionen in Sub-Sahara Afrika entwickelt“, so die Forscher der TU München. Das Auto kann mit Solarstrom geladen und durch die Verwendung unterschiedlicher Aufbauten sowohl Personen als auch Lasten transportieren. „Mit zusätzlichen Modulen ist das a-Car unter anderem als Werkzeug für den Ackerbau und als Energiequelle für andere Geräte einsetzbar“. Das Grundgerüst des Fahrzeugs könne zu einem niedrigen Preis angeboten werden, je nach gewünschtem Einsatzgebiet können die benötigten zusätzlichen Funktionsmodule erworben oder gemietet werden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Krypto-Coup: Milliarden für die Familienkasse
30.06.2025

Donald Trump lässt seine Kritiker verstummen – mit einer beispiellosen Krypto-Strategie. Während er Präsident ist, verdient seine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Streit um Stromsteuer belastet Regierungskoalition
30.06.2025

In der Bundesregierung eskaliert der Streit um die Stromsteuer. Während Entlastungen versprochen waren, drohen sie nun auszubleiben –...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft PwC: Künstliche Intelligenz schafft Jobs nur für die, die vorbereitet sind
30.06.2025

Künstliche Intelligenz verdrängt keine Jobs – sie schafft neue, besser bezahlte Tätigkeiten. Doch Unternehmen müssen jetzt handeln,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen United Internet-Aktie unter Druck: 1&1 reduziert Prognose
30.06.2025

1&1 senkt überraschend seine Gewinnprognose trotz zuletzt guter Börsenstimmung. Der Grund: deutlich höhere Kosten beim nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflation in Deutschland sinkt im Juni auf 2,0 Prozent: Energiepreise entlasten
30.06.2025

Die Inflation in Deutschland hat im Juni einen überraschenden Tiefstand erreicht – doch nicht alle Preise sinken. Was bedeutet das für...

DWN
Politik
Politik Trumps Schritte im Nahen Osten: Nur der Anfang eines riskanten Spiels
30.06.2025

Donald Trump bombardiert den Iran, erklärt die Waffenruhe – und feiert sich selbst als Friedensbringer. Experten warnen: Das ist erst...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Raucherpause im Job: Ausstempeln erforderlich?
30.06.2025

Raucherpause im Job – ein kurzer Zug an der Zigarette, doch was sagt das Arbeitsrecht? Zwischen Ausstempeln, Betriebsvereinbarung und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lufthansa sichert sich Anteile an Air Baltic – trotz Bedenken
30.06.2025

Die Lufthansa steigt bei der lettischen Fluggesellschaft Air Baltic ein – jedoch nicht ohne Bedenken der Kartellwächter. Was bedeutet...