Politik

Hillary Clinton: Dubiose Millionen-Spende von Katar

Hillary Clinton gerät wegen einer Millionen-Spende von Katar unter Druck. Die Zahlung weckt den Verdacht auf Korruption.
06.11.2016 17:10
Lesezeit: 2 min

Hillary Clinton unter Druck: Die Clinton-Stiftung hat ein „Geschenk“ von Qatar in Höhe von einer Million Dollar bestätigt. Die Spende erfolgte während Hillary Clinton Außenministerin war, berichtet Reuters in seinem englischsprachigen Dienst. Das Geschenk wurde aus Anlass von Bill Clintons 65. Geburtstag im Jahr 2011 an die Stiftung überwiesen. Clinton hatte zu Beginn ihrer Amtszeit im Jahr 2009 versprochen, alle neuen Spenden oder signifikanten Spenden einer Ethik-Kommission des Außenministeriums vorzulegen, um mögliche Interessenskonflikte zu vermeiden. Die Stiftung bestätigte nun laut Reuters, dass dies im Fall Katars nicht geschehen war.

Clintons Problem besteht darin, dass die Annahme von Spenden von ausländischen Regierungen während der Amtszeit den Verdacht der Korruption aufkommen lassen können.

In der neuesten Enthüllung von Wikileaks findet sich ein interessanter Mail-Austausch zwischen Hillary Clinton und Cherie Blair, der Frau des früheren britischen Premiers Tony Blair.

Im Juni 2010 war Blair an Clinton mit der Bitte herangetreten, ein Treffen mit dem Kronprinzen von Katar zu ermöglichen. Dessen Mutter wolle dafür sorgen, dass ihr Sohn ein „internationales Profil“ erhält. Der Kronprinz sei im Ernährungsprogramm zuständig und sei an einer „Partnerschaft“ zwischen den USA und Katar interessiert – ein Thema, für das sich auch Clinton eingesetzt habe. Dieses Ansinnen könnte, bei weiter Auslegung, als humanitär angesehen werden.

Doch am Ende der Email schreibt Cherie Blair, der Kronprinz sei auch interessiert „in einem breiteren Rahmen über die Zusammenarbeit zwischen den USA und Katar zu sprechen“. Er habe „sogar vorgeschlagen, sie könnten uns bei dem Problem der Ölpest helfen“. Dies könnte sich auf den Umweltskandal „Deepwater Horizon“ beziehen, bei dem BP eine massive Verschmutzung im Golf von Mexiko verursacht hatte. Der Skandal begann am 20. April 2010. Die Involvierung der britischen BP würde das Engagement von Cherie Blair erklären.

Clinton antwortete, sie wäre gerne bereit, den Kronprinzen zu treffen.

Bemerkenswert ist die Tatsache, dass eine Blair im Email-Verkehr an einer Stelle Doug Band in Kopie setzte. Band war für die Clinton-Stiftung zuständig. Dies könnte darauf hindeuten, dass Blair davon gewusst haben könnte, dass die Clinton-Stiftung und das US-Außenministerium eng zusammenarbeiten.

Die Clintons haben bei Naturkatastrophen gerne „Freunde von Bill“ (FOB) mit Aufträgen bedacht, wie die Vorfälle bei der „Hilfe“ für Haiti zeigen.

Das FBI untersucht die Machenschaften der Clintons seit einer Woche erneut. Emails wie jene von Cherie Blair könnte die Ermittler in ihrem Bestreben bestärken, die Ermittlungen gründlich durchzuführen. Ein Ende der Ermittlungen vor der US-Wahl wird allgemein nicht erwartet.

Eine neue Umfrage der McClatchy-Zeitungen in Zusammenarbeit mit Marist Poll hat ergeben, dass 83 Prozent der Amerikaner glauben, dass Clinton die Gesetze gebrochen habe. Die Zeitung kommt zu dem Ergebnis, dass die dubiose Rolle der Clinton-Stiftung entscheidenden Anteil an dieser Einschätzung hat.

Bei einem Wahlkampfauftritt von US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump im Spielerparadies Reno ist es am Samstag zu einem Tumult gekommen. Drei Mitarbeiter des für die Sicherheit der Kandidaten zuständigen Secret Service brachten den Republikaner rasch von der Bühne im US-Bundesstaat Nevada. Wenige Minuten später kehrte Trump mit den Worten zurück: "Niemand hat gesagt, dass es leicht sein würde, aber uns wird niemand stoppen." Er dankte zudem dem Secret Service.

Was zuvor genau geschehen war, blieb zunächst unklar. Kurz vor seinem Abgang war zu sehen, wie Trump in die Menge spähte. Fernsehbilder zeigten einen am Boden liegenden weißen Mann, der später abgeführt wurde. Laut dem US-Nachrichtensender CNN war ein Bewaffneter im Publikum, er sei in Gewahrsam genommen worden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
USA
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie Meta trainiert KI mit Ihren Daten – ohne Ihre Zustimmung. So stoppen Sie das jetzt!
09.05.2025

Ab dem 27. Mai analysiert Meta öffentlich sichtbare Inhalte von Facebook- und Instagram-Nutzern in Europa – zur Schulung seiner...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Silicon Valley wankt: Zölle, Zoff und zerplatzte Tech-Träume
08.05.2025

Während Europa auf seine Rezession zusteuert und China seine Wirtschaft auf staatlicher Kommandobasis stabilisiert, gibt es auch im sonst...

DWN
Panorama
Panorama Verkehrswende: Ariadne-Verkehrswendemonitor zeigt Entwicklung auf
08.05.2025

Wie sich die Verkehrswende in Deutschland aktuell entwickelt, ist nun auf einer neuen Onlineplattform des Potsdam-Instituts für...

DWN
Finanzen
Finanzen Inflation bewältigen: 7 Strategien für finanzielle Stabilität, weniger Belastung und einen nachhaltigeren Lebensstil
08.05.2025

Wer die eigenen Ausgaben kennt, kann gezielt handeln. So behalten Sie die Kontrolle über Ihr Geld. Mit Budgetplanung und klugem Konsum...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Maschinenbau: Bedeuten die Trump-Zölle das Ende einer deutschen Schlüsselindustrie?
08.05.2025

Der Maschinenbau befindet sich seit Jahren im Dauerkrisenmodus. Nun droht die fatale Zollpolitik des neuen US-Präsidenten Donald Trump zum...

DWN
Politik
Politik Anti-Trump-Plan: Halbe Milliarde Euro für Forschungsfreiheit in Europa
08.05.2025

Während US-Präsident Trump den Druck auf Hochschulen erhöht, setzt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf gezielte Anreize...

DWN
Technologie
Technologie Bitkom-Umfrage: Deutsche kritisieren Abhängigkeit von KI-Anbietern aus dem Ausland
08.05.2025

Die Bevölkerung in Deutschland verwendet zunehmend Anwendungen auf Basis künstlicher Intelligenz. Gleichzeitig nimmt die Sorge über eine...

DWN
Politik
Politik Migrationspolitik: Wie die Neuausrichtung an den deutschen Außengrenzen aussehen könnte
08.05.2025

Das Thema illegale Migration und wer bei irregulärer Einreise an deutschen Landesgrenzen zurückgewiesen wird, beschäftigt die Union seit...