Politik

Putin setzt sich bei Obama durch: Wende im Syrien-Krieg möglich

US-Präsident Obama hat das Pentagon angewiesen, die Führer der al-Nusra zu töten. Die Operation könnte gemeinsam mit den Russen erfolgen.
12.11.2016 00:52
Lesezeit: 2 min

+++ WERBUNG +++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Im Syrien-Krieg besteht erstmals seit Monate eine Chance auf ein Ende. Die Washington Post meldet, dass US-Präsident Barack Obama die al-Nusra-Front offiziell als Terror-Organisation einstuft. Obama hat das Pentagon angewiesen, die Führer der Söldner mit Drohnen-Angriffen außer Gefecht zu setzen. Diese Angriffe könnten, so die Post, in Zusammenarbeit mit den Russen erfolgen. Russland hat de facto die Lufthoheit über Syrien. Mit dieser Entscheidung hat sich Russlands Präsident Wladimir Putin durchgesetzt: Die Russen fordern seit Monaten, dass die al-Nusra als Terror-Gruppe anerkannt und bekämpft werde.

Obama hat in seiner Anweisung laut der Heimatschutz-Offiziellen Lisa Monaco angeordnet, dass der „Kampf gegen al-Kaida Priorität“ im Kampf in Syrien haben solle.

Die al-Nusra hatte sich vor einiger Zeit umbenannt, um Verbindungen zu al-Kaida zu verwischen. Die islamistischen Söldner terrorisieren vor allem das von ihnen besetzte Ost-Aleppo. Die al-Nusra wurde von den Golfstaaten finanziert. Auch al-Kaida ist ein Gruppe, die von den Saudis gegründet wurde.

Obama hatte in Syrien lange mit Putin kooperiert, sehr zum Ärger der CIA und Teilen des Generalstabs. Zuletzt hatten diese Gruppen sogar offen damit gedroht, die Flughäfen der syrischen Armee zu bombardieren und verdeckte Operationen zu führen. Damals schrieb die Washington Post, dass die Koordination von der CIA durchgeführt werden sollte.

Nach dem Wahlsieg von Donald Trump hatten die Söldner bereits gewittert, dass es eng für sie werden könnte. 

Nun berichtet die Post, dass das Pentagon bisher erst zwei Schläge gegen al-Nusra geflogen sei, offenbar in Abstimmung mit den Russen.

Nun sagten Offizielle der Zeitung, dass der „Pakt mit dem Teufel“ zu Ende sei: „Der Präsident möchte nicht, dass diese Gruppe das Land erbst, sollte Assad jemals fallen. Das ist keine syrische Opposition. Es ist eine al-Kaida-Gruppe.“

Es ist durchaus vorstellbar, dass diese bemerkenswerte Wende mit Donald Trump abgesprochen ist. Trump sagte nach seinem Treffen mit Obama am Donnerstag, der Präsident habe mit ihm auch „über außenpolitische Themen“ gesprochen.

Die Post zitiert Geheimdienstleute, die verunsichert seien, was Trump „von verdeckten CIA-Operationen“ halte. Trump hatte in der Vergangenheit mehrfach betont, dass er davon überhaupt nichts halte, „weil die US-Geheimdienste nicht genug Wissen über die Absichten der Rebellen haben, um verlässliche Verbündete auszuwählen“, schreibt die Post.

Nun scheint auch der Grabenkampf in der Regierung beendet zu sein. Die al-Nusra wird offiziell als das eingeordnet, was sie ist – eine islamistische Söldnertruppe. Die Zeitung zitiert einen Offfiziellen: „Wenn wir in fünf Jahren aufwachen, und der Islamische Staat ist tot, aber die al-Kaida hat wie in Pakistan die Kontrolle über Stammesregionen im Nordwesten Syriens, dann haben wir ein Problem.“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen EU-Vermögensregister und Bargeldbeschränkungen: Risiko für Anleger

Das EU-Vermögensregister gehört derzeit zu den größten Risiken für Anleger. Daher ist es wichtig, sich jetzt zu überlegen, wie man...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Exportflaute durch Handelsstreit: Unsicherheit belastet deutsche Firmen
08.07.2025

Trotz einer weiteren Fristverlängerung im Zollkonflikt mit den USA bleibt die Lage für deutsche Exportunternehmen angespannt. Die...

DWN
Politik
Politik Bundestag stimmt über Verfassungsrichter ab – Politische Debatte um Mehrheiten
08.07.2025

Im Bundestag steht eine wichtige Entscheidung an: Drei Kandidatinnen und Kandidaten für das Bundesverfassungsgericht sollen gewählt...

DWN
Technologie
Technologie Wettlauf der Supermächte: Wer gewinnt das Milliarden-Quantenrennen?
08.07.2025

Quantencomputer gelten als Schlüsseltechnologie der Zukunft – und könnten bestehende Sicherheitsstrukturen weltweit aushebeln. Der...

DWN
Politik
Politik Recht auf Schutz: Gericht bestätigt Anspruch afghanischer Familie auf Visa
08.07.2025

Trotz der Einstellung des Bundesaufnahmeprogramms für gefährdete Afghanen hat das Verwaltungsgericht Berlin eine klare Entscheidung...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Urlaub wird teurer: Flugkosten steigen auch bei Billig-Airlines
08.07.2025

Fliegen vom deutschen Flughafen ist deutlich kostspieliger geworden – und das nicht nur bei klassischen Airlines. Auch...

DWN
Politik
Politik Haushaltsstreit 2025: Klingbeils Pläne, Kritik und offene Milliardenlücken
08.07.2025

Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) hat den Haushaltsentwurf für 2025 und die Finanzplanung bis 2029 in den Bundestag eingebracht....

DWN
Unternehmen
Unternehmen VW-Konzern behauptet Spitzenposition im deutschen E-Auto-Markt
08.07.2025

Der VW-Konzern setzt im deutschen E-Auto-Markt neue Maßstäbe. Die aktuellen Zahlen zeigen eine eindrucksvolle Entwicklung – doch der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft China frisst Europas Industrie und niemand wehrt sich
08.07.2025

Chinas Staatskonzerne zerlegen Europas Industrie Stück für Stück – doch Berlin, Brüssel und Paris liefern nur leere Worte. Während...