Politik

Gefahr für Trump: Grüne wollen Neu-Auszählung der US-Wahl

Die Grünen in den USA wollen die Stimmen der US-Wahl im drei entscheidenden Bundesstaaten neu auszählen lassen. Damit könnte Donald Trump noch als Präsident verhindert werden.
24.11.2016 16:03
Lesezeit: 2 min

Donald Trump muss weiter um seine Bestellung zum US-Präsidenten zittern: Die US-Grünen haben laut Reuters nach eigenen Angaben 2,5 Millionen Dollar gesammelt, um im Bundesstaat Wisconsin eine Neuauszählung der Präsidentenwahl zu beantragen. Damit sei das von ihrer Kandidatin Jill Stein gesetzte Spendenziel erreicht worden, teilte das Wahlkampfteam am Donnerstag mit. Nun werde Stein die Behörden des Bundesstaates ersuchen, die Stimmen nachzuzählen, die von Wahlcomputern ausgewertet wurden. Die Computer seien "höchst anfällig für Hacker und bösartige Umprogrammierungen" gewesen. Stein werde auch versuchen, weitere zwei Millionen Dollar zu sammeln, um in den Bundesstaaten Michigan und Pennsylvania ebenfalls eine Neuauszählung zu erreichen.

In Pennsylvania muss laut AFP bis zum kommenden Montag Einspruch gegen das Wahlergebnis eingelegt werden. In Michigan, wo Trump nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis hauchdünn gewonnen hat, endet die Frist am Mittwoch. In Pennsylvania kostet allein der Antrag 500.000 Dollar, in Pennsylvania 600.000 Dollar.

"Wir verdienen Wahlen, denen wir vertrauen können", erklärte Steins Wahlkampfteam. Experten hätten in den drei Staaten "statistische Anomalien" festgestellt.

Der republikanische Wahlsieger Donald Trump hatte die drei Bundesstaaten mit knappem Vorsprung vor seiner demokratischen Konkurrenten Hillary Clinton gewonnen. Clinton hatte bei der Wahl zwar landesweit mehr Stimmen als Trump erhalten, die Mehrheit im entscheidenden Wahlleute-Gremium aber deutlich verfehlt. Würde sie nach einer Nachzählung in den drei Staaten zur Siegerin erklärt werden und deren Wahlleute-Stimmen erhalten, hätte sie die Mehrheit. Allerdings müsste dies bis zum 19. Dezember feststehen, wenn die Wahlleute ihre Stimmen abgeben und damit formell den Präsidenten wählen.

Die Arizona Republic meldet, dass die Wahlmänner massiv unter Druck gesetzt worden sein sollen, nicht Trump zu wählen: Sie hätten tausende Emails, Briefe und Anrufe erhalten, die die Wahlmänner aufforderten, gegen ihren gesetzlichen Auftrag zu stimmen.

In einer Petition, die mittlerweile von 4,6 Millionen Unterzeichnern unterzeichnet wurde, werden die Wahlmänner ebenfalls aufgefordert, gegen Trump zu stimmen.

Die Emails von Arizona sollen nach Erkenntnissen der Behörden automatisiert erstellt worden sein.

Auch wichtige demokratische Spender wollen Trump das Leben schwer machen: George Soros erklärte am Mittwoch laut New York Times, dass er 10 Millionen Dollar spenden werde, um gegen "Hassreden" vorzugehen. Soros sagte, Trump habe den Hass entfesselt. So seien zahlreiche Hakenkreuz-Schmierereien an öffentlichen Gebäuden gefunden worden. Wer für die Aktionen verantwortlich ist, ist nicht geklärt. Soros' Open Society Foundation erklärte, man werde das Geld von Soros auch dafür verwenden, um die Täter ausfindig zu machen - weil die Polizei nicht ausreichend befähigt sei, rechte Kriminelle zu verfolgen, so die NYT.

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