Finanzen

Westliche Firmen kehren nach Russland zurück

Die ausländischen Direktinvestitionen in Russland sind im laufenden Jahr deutlich gestiegen. Zahlreiche Firmen aus dem Westen erwarten einen Aufschwung und positionieren sich bereits.
25.11.2016 00:19
Lesezeit: 1 min

Der Umfang der ausländischen Direktinvestitionen in Russland hat im laufenden Jahr überraschend deutlich zugenommen. Zahlreiche namhafte Unternehmen aus dem Westen planen einen Ausbau ihrer Präsenz in dem Land oder haben bereits hohe Investitionen getätigt, meldet Bloomberg. Sie erwarten in den kommenden Monaten einen Aufschwung, der auf die Wirtschaftskrise der vergangenen beiden Jahre folgen soll.

Zu den Unternehmen, die ihre Präsenz in Russland ausbauen gehört der schwedische Möbelkonzern Ikea, die französische Baumarktkette Leroy Merlin sowie die US-amerikanischen Unternehmen Pfizer und Mars. Ikea will in den kommenden fünf Jahren etwa 1,6 Milliarden Dollar in den Aufbau neuer Niederlassungen investieren. Leroy Merlin investiert 2 Milliarden Dollar, um die Anzahl seiner Filialen im gleichen Zeitraum zu verdoppeln. Der Pharmakonzern Pfizer und der Lebensmittelhersteller Mars investieren in die Produktion.

„Jetzt ist der Moment gekommen, um zu investieren. Ich glaube fest an das große Potential des russischen Marktes auf lange Sicht“, wird der Russland-Chef von Ikea von Bloomberg zitiert. Ikea hatte in diesem Herbst für 60 Millionen Dollar eine Möbelfabrik nahe der zweitgrößten russischen Stadt Sankt Petersburg gebaut.

Ein Grund für den Optimismus stellt der schwache Rubel dar, welcher die Phase der größten Turbulenzen nach der Einleitung von Sanktionen durch die USA und die EU verlassen hat. Er bietet ausländischen Unternehmen Kostenvorteile, welche die Nachteile der Gewinne in Rubel offenbar mehr als aufwiegen.

Der Umfang ausländischer Direktinvestitionen in Russland ist in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres auf 8,3 Milliarden Dollar gestiegen – im gesamten vergangenen Jahr betrugen diese 5,9 Milliarden Dollar. Die Regierung erwartet für 2017 ein Wachstum von etwa 0,8 Prozent. Die Wahl Donald Trumps zum neuen US-Präsidenten erweckt zudem die Hoffnung auf eine Normalisierung im Verhältnis zwischen Russland und den USA. „Trump hat eine offenere Herangehensweise zu Russland. Dies lässt Raum für Verbesserungen der Beziehungen und allein schon das ist ein Vorteil“, sagte der Vorsitzende der amerikanischen Handelskammer in Russland.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Turbojet-Drohne: Polen präsentiert universelle Technologieplattform
06.09.2025

Polen präsentiert die Turbojet-Drohne – eine universelle Technologieplattform für Militär und Zivil. Für Deutschland stellt sich die...

DWN
Panorama
Panorama Boot kaufen: Was Sie dabei unbedingt beachten sollten
06.09.2025

Mit einer frischen Meeresbrise im Gesicht das eigene Boot über die Wellen zu steuern, ist für viele Menschen ein Traum – doch dieser...

DWN
Immobilien
Immobilien Indexmiete: Eine gute Wahl?
06.09.2025

Wenn Mieter einen neuen Vertrag unterschreiben, fällt ihnen vielleicht ein ganz spezielles Wort im der Vertragsüberschrift auf: der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Grönländischer Schlamm: Vom Zufallsfund zum Milliardenprojekt
06.09.2025

Grönländischer Schlamm soll Ernten steigern und CO2 binden. Investoren wittern Milliardenpotenzial – und Deutschland könnte davon...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Verarbeitete Lebensmittel: Wie Konzerne Gesundheitsrisiken herunterspielen
06.09.2025

Coca-Cola, Kraft und Mondelez gewinnen einen Prozess zu verarbeiteten Lebensmitteln. Doch Studien zeigen deutliche Gesundheitsgefahren –...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Russland und China üben Druck aus – NASA plant Mond-Reaktor bis 2030
06.09.2025

Die NASA will bis 2030 einen Mond-Reaktor bauen – im Wettlauf mit China und Russland. Hinter der Technik stehen geopolitische...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Strengere Homeoffice-Regeln: Eine Bank geht den entgegengesetzten Weg
06.09.2025

Während viele Banken strengere Homeoffice-Regeln einführen, setzt eine Bank auf maximale Flexibilität – ein Modell, das auch für...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Zeigt her eure Schuhe! Wie die Heute Maschinenfabrik im 21. Jahrhundert erfolgreich bleibt
05.09.2025

Die Schuhputzgeräte der Heute Maschinenfabrik mit rotierenden Bürsten sind weltweit im Einsatz. Im Laufe der über 100jährigen...