Politik

Keine Manipulation durch Cyber-Angriffe bei US-Wahl

Die US-Regierung schließt aus, dass Hacker die Wahl manipuliert haben sollen. Hillary Clintons Team hat trotzdem mit dem Nachzählen der Stimmen in Wisconsin begonnen.
26.11.2016 22:48
Lesezeit: 1 min

Ein hochrangiger Mitarbeiter der US-Regierung teilt in einer Stellungnahme an die New York Times mit, dass der Kreml zwar die E-Mails von US-Personen und Organisationen kompromittiert habe, um die Integrität des US-Wahlprozesses in Frage zu stellen und die Legitimität der Präsidentenwahl zu untergraben. „Dennoch stehen wir hinter unseren Wahlergebnissen, die genau den Willen des amerikanischen Volkes widerspiegeln. Die Bundesregierung beobachtete keine erhöhte Anzahl an bösartigen Cyberaktivitäten, die darauf abzielten, unseren Wahlprozess am Wahltag zu stören. Wie wir bereits festgestellt haben, blieben wir zuversichtlich in der Gesamtintegrität der Wahlinfrastruktur. Dieses Vertrauen wurde am Wahltag bestärkt. Infolgedessen glauben wir, dass unsere Wahlen aus der Perspektive der Cybersicherheit frei und fair waren.“

Trotz der Stellungnahme der US-Regierung werden im US-Bundesstaat Wisconsin die Stimmen neu ausgezählt. Sollten die Mehrheiten in drei von einer möglichen Neuauszählung betroffenen Staaten kippen, wäre Hillary Clinton die Siegerin der Wahl.

Das Wahlkampfteam von Clinton will sich einem ihrer Berater zufolge an der Neuauszählung der Stimmen in mehreren US-Bundesstaaten beteiligen. Zwar hätten eigene Nachforschungen keine Hinweise auf Hackerangriffe gefunden, teilte Clinton-Berater Marc Elias am Samstag auf der Internetseite von "Medium" mit. Darum habe das eigene Lager auch keine Neuauszählung angestrebt. Da nun diese aber in Wisconsin beantragt worden sei, wolle das Team einen fairen Ablauf sicherstellen. Die Grünen-Kandidatin Jill Stein hatte am Freitag bei der Wahlkommission von Wisconsin eine Petition für die Neuauszählung der Stimmen eingereicht. Stein strebt zudem Neuauszählungen in Pennsylvania und Michigan an. Die US-Grünen haben nach eigenen Angaben 5,8 Millionen Dollar dafür an Spenden gesammelt.

Es fällt auf, dass Clinton offiziell nicht mit einer Infragestellung der Wahl zu tun haben möchte. Donald Trump hat etwas vage angedeutet, er wolle eine Untersuchung der finanziellen Aktivitäten Clintons vermeiden. Diese Andeutung könnte taktischer Natur sein, um zu verhindern, dass die Clintons die Wahl mit allen Mitteln zu verhindern suchen.

Es gibt eine Petition von Clinton-Fans, die Wahlmänner zu beeinflussen, damit die gegen das Ergebnis in ihrem Bundesstaat stimmen.

Völlig unklar ist, woher die Spenden für Jill Stein kommen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Politik
Politik Wie wähle ich bei der Bundestagswahl? Deutschland verweigert wahlberechtigten Auslandsdeutschen ihre Stimme abzugeben
22.02.2025

Mehrere Auslandsdeutsche berichten, zu spät oder bislang noch gar keine Wahlunterlagen erhalten zu haben. Nun drohen die Stimmen dieser...

DWN
Politik
Politik Rente mit 63: Wer wirklich von der abschlagsfreien Rente profitiert
22.02.2025

Die abschlagsfreie Rente nach 45 Beitragsjahren ist für Menschen gedacht, die beruflich sehr stark belastet sind. Doch aktuelle DIW-Zahlen...

DWN
Politik
Politik Alternativen zu Trumps Appeasement-Politik gegenüber Russland
22.02.2025

US-Präsident Donald Trump sagt, er wolle der Ukraine Frieden bringen. Aber sein Ansatz kann nicht funktionieren, weil er das Problem der...

DWN
Panorama
Panorama Deutschland "kaputt": Münchaus düstere Prognose für die Wirtschaft
22.02.2025

Deutschland steckt in der Krise – und es gibt kaum Hoffnung auf Besserung. Der deutsch-britische Autor Wolfgang Münchau sieht das Land...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kündigung rechtssicher zustellen: So vermeiden Sie teure Fehler
22.02.2025

Wie Sie eine Kündigung korrekt übermitteln – von der persönlichen Übergabe bis zum Gerichtsvollzieher. Welche Methoden wirklich...

DWN
Panorama
Panorama Kaffee bald Luxus? Wie durch ein EU-Gesetz, Abholzung und das Wetter die Preise explodieren
22.02.2025

Der Preis für Kaffee ist an den Börsen in den letzten fünf Jahren um das Vierfache gestiegen. Die Ursachen für die Rekordpreise, die...

DWN
Technologie
Technologie Mobilfunk Bahn: Empfang unterwegs verbessert sich endlich
22.02.2025

Wer im Zug telefoniert oder surft, stößt oft auf Funklöcher und langsames Internet. Jetzt verbessert eine neue Technik die Verbindung...

DWN
Politik
Politik 630 Sitze, 29 Parteien, 4.506 Kandidaten: Zahlen zur Wahl
22.02.2025

Die Bundestagswahl 2025 bringt große Veränderungen mit sich: weniger Kandidaten, ein neues Wahlrecht und eine alternde Wählerschaft. Wer...