Die größte Bank in Skandinavien, die Nordea Bank, warnt die Regierung in Stockholm vor einem Wegzug aus Schweden. Dies berichtet Bloomberg. Die Warnung ist offenbar eine Reaktion auf eine von der Regierung geplante Steuer auf Finanzdienstleistungen, die in die Sozialausgaben einfließen soll. Die Banken des Landes warnten nach Bekanntwerden der Pläne, dass bis zu 16.000 Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen könnten, indem diese ins Ausland verlagert oder durch Roboter ersetzt werden könnten. Die schwedische Regierung bezeichnete die Warnungen als übertrieben.
Nachdruck verlieh der schwedische Nordea-Chef Björn Wahlroos den Warnungen durch Gespräche mit der niederländischen Bank ABN Amro, bei denen es angeblich um eine mögliche Fusion ging. Wahlroos sagte, dass Nordea grundsätzlich gern in Schweden bleiben wolle. Es gäbe jedoch Grenzen der Loyalität, falls das Geschäftsklima in dem Land sich weiter verschlechtere. „Mit der Wahl von ABN Amro wollten wir zeigen, dass es aus unserer Sicht wichtig ist, dass wir wettbewerbsfähig bleiben können.“ Die Beziehung zu Schweden „könne sich ändern, wenn neue Abgaben oder Steuern auf die Banken erhoben werden.“
Wohlwollend zeigte sich Wahlroos in Bezug auf den Wahlsieg Donald Trumps bei den amerikanischen Präsidentschaftswahlen. „Basierend auf der Erwartung, dass der neue Präsident und der Kongress die Steuern wahrscheinlich senken werden – und vielleicht auch die Regulierung zurückdrehen werden – ist der Ausblick für die US-Wirtschaft mittelfristig etwas besser. Es bleibt zu sehen, ob Trumps negative Haltung zum Freihandel auf lange Sicht Probleme verursachen wird. Auf kurze Sicht jedoch führen seine Pläne zu Steuersenkungen für Unternehmen zu einem guten Ausblick.“